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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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den Fensterpfosten. Sein Kopf schmerzte ihn vor lauter Bemühen zu begreifen, was hier vor sich ging.
    »Tut mir leid, Yabu-sama«, sagte Mariko und dachte: Wie ermüdend Männer doch sind. Sie müssen alles in allen Einzelheiten erklärt bekommen. Sie sehen nicht einmal die Haare an ihren eigenen Augenlidern.
    »Ihr habt einen Sturm entfacht, der uns alle verschlingen wird! Dumm, neh?«
    » Gewiß. Aber es ist auch nicht recht, daß wir hier alle eingesperrt sein sollen, und Herr Toranaga hat mir Befehl gegeben, daß …«
    »Diese Befehle sind Wahnsinn! Teufel müssen von seinem Kopf Besitz ergriffen haben! Ihr werdet um Entschuldigung bitten und einen Rückzieher machen müssen. Jetzt werden die Sicherheitsvorkehrungen dichter sein als das Arschloch einer Mücke! Ishido wird mit Sicherheit unsere Erlaubnis zur Abreise streichen.«
    Die drei waren gerade eben im Hauptempfangsraum von Marikos Haus eingetroffen, das innerhalb des äußersten Befestigungsringes gelegen war. Graue hatten sie dorthin begleitet, und draußen vor ihrem Tor standen viel mehr als sonst. Kiri und die Dame Sazuko waren mit einer anderen ›Ehrengarde‹ von Grauen zu ihren eigenen Quartieren geleitet worden, und Mariko hatte ihnen versprochen, nach ihrer Unterredung mit Herrn Kiyama zu ihnen zu kommen.
    »Aber die Wachen werden Euch nicht durchlassen, Mariko-san«, hatte Sazuko verzweifelt gesagt.
    »Keine Angst«, hatte sie erklärt. »Es hat sich nichts geändert. Innerhalb der Burg können wir uns frei bewegen, wenn auch unter Bewachung.«
    »Mariko-san hat recht, Kind«, hatte Kiri unerschrocken gesagt. »Es hat sich nichts geändert. Wir sehen Euch also bald, Mariko-chan.« Dann war Kiri vorangegangen in ihren Flügel der Burg, die Braunen hatten das gepanzerte Tor zugemacht, Mariko hatte aufgeatmet und war mit Yabu und Blackthorne zu ihrem eigenen Haus gegangen.
    Jetzt fiel ihr wieder ein, wie sie, als sie dort auf einsamem Posten gestanden und das Banner hochgehalten, Blackthornes Hand nach seinem Wurfmesser hatte fahren sehen und wie ihr das neue Kraft verliehen hatte. Ja, Anjin-san, dachte sie, Ihr seid der einzige, von dem ich weiß, daß ich auf ihn zählen kann. Ihr wart da, als ich Euch brauchte.
    Ihre Augen wandten sich wieder Yabu zu, der mit untergeschlagenen Beinen vor ihr saß und mit den Zähnen knirschte. Daß Yabu in aller Öffentlichkeit sich zu ihr bekannt, indem er ihr hinausgefolgt war, hatte sie überrascht. Deswegen und weil gar nichts damit gewonnen wäre, wenn sie ihrem eigenen Temperament die Zügel schießen ließ, sah sie über seine Unverschämtheit hinweg und begann, ihn zu beschwichtigen. »Bitte, verzeiht meine Dummheit, Yabu-sama«, sagte sie, und ihre Stimme klang reuevoll und verriet, daß sie den Tränen nahe war. »Selbstverständlich habt Ihr recht. Wie dumm, sich Ishido in seinem eigenen Nest zu widersetzen. Ja, tut mir leid, bitte, verzeiht! Dürfte ich Euch Cha oder Saké anbieten?« Mariko klatschte in die Hände. Augenblicklich glitt die innere Shoji- Tür beiseite, und Chimmoko erschien mit aufgelöstem Haar, verängstigtem Gesicht und vom Weinen aufgedunsenen Wangen. »Bringt Cha und Saké für meine Gäste. Und etwas zu essen.«
    »Was ist mit Ishido? Eeeee, Dame … Euer Stich mit dem ›Bauern‹, der hat gesessen und den hochmögenden Herrn General ganz schön getroffen. Wenn Ihr jetzt einen Feind habt, dann ihn! Eeeee, das hat ihn bei den Eiern gepackt und sie ihm vor aller Welt gequetscht!«
    »Ach, meint Ihr? Oh, bitte, verzeiht, ich wollte ihn ja nicht beleidigen!«
    »Eh, er ist ein Bauer. Uns, die wir echte Samurai sind, hat er immer gehaßt. Dumm, Ishido vor den Augen aller anzugreifen«, sagte Yabu, freilich schon ein wenig beschwichtigt. »Wir stecken wegen Euch jetzt bis zur Nase in der Senkgrube!«
    »Bitte, verzeiht mir. Ja, es ist allein meine Schuld.« Mariko tat so, als müsse sie tapfer ihre Tränen zurückhalten. Sie blickte zu Boden und flüsterte: »Ich danke Euch, Euer Gnaden, daß Ihr meine Entschuldigung annehmt. Ihr seid so großmütig.«
    Yabu nickte. Er hielt dies Lob für verdient, ihre Unterwürfigkeit für notwendig und sich selbst für unvergleichlich. Sie entschuldigte sich nochmals und begütigte und umschmeichelte ihn. Bald war er wie Wachs in ihren Händen. »Dürfte ich bitte meine Dummheit dem Anjin-san erklären? Vielleicht weiß er einen Ausweg …« Reumütig ließ sie ihre Worte verhallen.
    »Ja. Tut das nur!«
    Mariko verneigte sich dankend, wandte

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