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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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»Trotzdem werdet Ihr bleiben und die Entscheidung der Regenten abwarten.«
    Voller Hoffnung sah Mariko zu Ochiba hinüber, doch auch auf ihrem Gesicht sah sie nichts als klare Mißbilligung. Sie wandte sich Kiyama zu, doch auch Kiyama schwieg.
    »Bitte, verzeiht, Herr General, aber wir sind nicht im Krieg«, begann sie. »Mein Gebieter gehorcht dem Regentschaftsrat, und deshalb habe ich für die nächsten achtzehn Tage das …«
    »Die Angelegenheit ist abgeschlossen.«
    »Die Angelegenheit ist dann abgeschlossen, Herr General, wenn Ihr die Manieren habt, mich ausreden zu lassen. Ich bin Toda Mariko-noh-Buntaro-noh-Hiro-matsu, Tochter von Herrn Akechi Jinsai, ich stamme aus dem Hause Takashima, wir sind seit tausend Jahren Samurai, und ich sagte, ich werde mich nie gefangenhalten, als Geisel halten oder einsperren lassen. Für die nächsten achtzehn Tage und bis zu dem Tag, den der Erhabene festgesetzt hat, steht es mir frei, zu kommen und zu gehen, wie es mir beliebt … genauso wie jeder andere!«
    »Unser … unser Gebieter, der Taikō, war einst ein Bauer. Viele … viele Samurai sind Bauern und waren Bauern. Jeder Daimyo war einst, in der Vergangenheit, ein Bauer. Selbst der erste Takashima. Jeder war einst ein Bauer. Hört gut zu: Ihr werdet den Entscheid der Regenten abwarten!«
    »Nein. Tut mir leid, aber meine oberste Pflicht ist Gehorsam meinem Lehnsfürsten gegenüber.«
    Außer sich vor Zorn ging Ishido auf sie zu.
    Wiewohl Blackthorne kaum etwas von dem verstanden hatte, was gesagt worden war, stahl sich seine Rechte, ohne daß irgend jemand es merkte, in seinen linken Ärmel, um das dort verborgene Wurfmesser zu packen.
    Ishido stand über ihr. »Ihr werdet …«
    In diesem Augenblick entstand am Portal Bewegung. Eine tränenüberströmte Zofe schlängelte sich durch die Menge und lief zu Ochiba. »Bitte, verzeiht, Gebieterin«, wimmerte sie, »aber es ist Yodoko-sama … sie verlangt nach Euch, sie … Ihr müßt Euch eilen. Der Erbe ist bereits bei ihr.«
    Voller Sorge warf Ochiba einen Blick zurück auf Mariko und Ishido. Halb verneigte sie sich vor ihren Gästen, dann enteilte sie. Ishido zögerte. »Ich werde mich später mit Euch befassen, Mariko-san«, sagte er, und dann folgte er Ochiba. Dumpf klangen seine Schritte auf den Tatamis .
    Blackthorne ging zu Mariko hinüber. »Mariko-san«, fragte er, »was geht hier vor?«
    Blicklos starrte sie weiter das Podest an. Kiyama nahm seine verkrampfte Hand von seinem Schwertknauf und lockerte sie. »Mariko-san!«
    »Ja? Ja, Euer Gnaden?«
    »Dürfte ich vorschlagen, daß Ihr in Euer Haus zurückkehrt? Vielleicht gestattet Ihr, daß ich später mit Euch spreche … sagen wir, zur Stunde des Ebers?«
    »Ja, ja, selbstverständlich. Bitte … bitte, verzeiht mir, aber ich mußte …« Ihre Worte verhallten.
    »Dies ist ein Tag voll böser Ahnungen, Mariko-san. Möge Gott Euch in seine Obhut nehmen.« Kiyama kehrte ihr den Rücken zu und wandte sich voller Autorität an die Anwesenden: »Ich schlage vor, wir kehren in unsere Häuser zurück, um zu warten und zu beten, daß der Unendliche die Dame Yodoko rasch und schmerzlos und in Ehren zu sich in seinen Frieden aufnehmen möge.« Er warf einen Blick auf Saruji, der immer noch wie vom Donner gerührt dastand. »Ihr kommt mit mir!«
    Er schritt hinaus. Saruji folgte ihm, wiewohl er seine Mutter sichtlich nicht gern allein ließ; doch der Befehl zwang ihn, und die Aufmerksamkeit, die sich ihm zuwandte, schüchterte ihn ein.
    Mariko machte eine leichte Verneigung vor den Anwesenden und schickte sich an hinauszugehen. Kiri nahm die Dame Sazuko bei der Hand, und gemeinsam folgten die beiden Frauen Mariko. Yabu schloß sich ihr zusammen mit Blackthorne an; er war sich schmerzlich bewußt, daß sie beide die einzigen Samurai waren, die Toranagas Uniform trugen.
    Draußen erwarteten die Grauen sie.
    »Aber was, in aller Götter Namen, ist in Euch gefahren, eine solche Haltung einzunehmen? Dumm, neh?« bestürmte Yabu sie.
    »Tut mir so leid«, sagte Mariko und verbarg ihren wahren Beweggrund. Sie wünschte, Yabu ließe sie in Frieden, und sie war erbost über seine schlechten Manieren. »Es ist einfach geschehen, Euer Gnaden. Eben noch war es eine Geburtstagsfeier, und dann … ich weiß nicht. Bitte, verzeiht mir, Yabu-sama. Bitte, verzeiht mir, Anjin-san.«
    Abermals fing Blackthorne an, etwas zu sagen, doch wieder fuhr Yabu ihm über den Mund, und so lehnte er sich, außerordentlich bedrückt, gegen

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