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Shon'jir – die sterbende Sonne

Shon'jir – die sterbende Sonne

Titel: Shon'jir – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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FLOWER aufsteigen zu lassen, wird die Chance eines Zwischenfalls minimal halten. Die SABER und die HANNIBAL verfügen über Schilde, die zusammen ausreichen, die Station und die Forschungsschiffe zu schützen, wenn es Probleme geben sollte. Aber wenn die Mri irgendwo für die Regul erreichbar sind, kann es leicht Schwierigkeiten geben. Die Regul reagieren panisch, wo es um die Mri geht.«
    »Das habe ich erlebt«, sagte Duncan bitter.
    »Ja«, sagte Stavros. »Der Bai hat wiederholt nach dem Artefakt gefragt. Ich wage zu behaupten, daß er nicht gut schläft. Wenn Sie ein Schiff, die Mri und das Ei zu Ihrer Verfügung hätten, Duncan, denken Sie, daß Sie die Natur dieser Aufzeichnungen herausfinden könnten?«
    Duncan stieß langsam den Atem heraus. »Allein?«
    »Sie würden den Originalgegenstand dabeihaben. Die Mri würden zweifellos darauf bestehen; und wir haben das Objekt in Holos vervielfältigt – also riskieren wir nicht mehr als den Museumswert des Stükkes, so beträchtlich der auch sein mag. – Unter den Umständen ein vernünftiges Risiko.« Stavros nahm einen langen Schluck und setzte die Tasse mit einem verräterischen Klappern auf dem Tisch ab. Sein Atem ging schwer. »Nun?«
    »Sagen Sie mir offen«, meinte Duncan, »worum es dabei geht. Wie weit. Wohin. Welche Wahlmöglichkeiten?«
    »Keine Zusicherungen. Keine eindeutigen Versprechungen. Wenn die Mri Holn-Unterstützung suchen, werden Sie das Schiff verlieren, Ihr Leben – was auch immer. Ich bin bereit, auf Ihre Überzeugung zu setzen, daß sie es nicht tun werden. Sie können herausfinden, was das für ein Band ist und vielleicht – viel leicht – mit den Mri verhandeln. Sagen Sie es mir! Wenn Sie denken, daß es unmöglich ist, sagen Sie es! Aber auf die Computer von Haven zurückzugreifen, wird Monate dauern, ein Jahr – während hier auf Kesrith die Regul-Mri-Frage über uns hängt und wir keine Idee haben, was für einer Sache wir da gegenüberstehen. Wir müssen Bescheid wissen.«
    »Und wenn ich ablehne?«
    »Ihre Mri würden sterben. Keine Drohung: Sie wissen, wie das läuft. Wir können sie nicht gehenlassen; sie würden die Regul erwischen oder die Regul sie. Wenn wir sie behalten, wie sie sind, werden sie sterben. Das war immer so.«
    Das entsprach natürlich der Wahrheit.
    »Mehr als das«, meinte Stavros, »wir alle sitzen hier auf Kesrith an der Front. Und da gibt es noch die Vertragsangelegenheit, bei der es um mehr geht als Kesrith. Sie schätzen das richtig ein, da bin ich sicher. Sie sagten, daß Sie vernünftig mit ihnen reden können. Sie haben das gesagt. Ich gebe Ihnen Ihre Chance.«
    »Das stand nicht im Vertrag. Ich habe keinen außerplanetarischen Aufträgen zugestimmt.«
    Stavros blieb reglos. Duncan blickte ihm in die Augen, war sich voll dessen bewußt, was der Vertrag auf kolonialem Gebiet wert war – daß sein Einverständnis in Wirklichkeit nur eine Formalität war.
    »Es ist eine Aufgabe für einen ObTak«, meinte Stavros schließlich. »Aber halten Sie sich raus, wenn Sie nicht glauben, daß Sie es schaffen können.«
    »Ein Schiff«, sagte Duncan.
    »Da ist das Forschungsschiff FOX. Unbewaffnet. Auch Einschließmöglichkeiten, wenn es Probleme an Bord geben sollte. Aber ein einzelner Mann kann es steuern.«
    »Ja, Sir. Ich kenne die Klasse.«
    »Boaz wird gerade mit den Holos fertig. Die FLOWER startet heute nachmittag zur Station, egal wie Sie sich entscheiden. Wenn Sie Zeit brauchen, um zu überlegen, kann eine Fähre Sie später zur Station hinaufbringen, aber nehmen Sie nicht zuviel Zeit in Anspruch, um zu einer Entscheidung zu kommen.«
    »Ich werde gehen.«
    Stavros nickte langsam und atmete langsam aus. »Gut«, sagte er, und das war alles.
    Duncan stand auf, ging durch den Raum zur Tür, blickte sich um. Stavros sagte nichts, und Duncan ging hinaus mit einer Mischung aus Groll und Bedauern gleichermaßen.
    Er mußte seine Ausrüstung zusammenpacken, mehr nicht. Er hatte sein ganzes Leben unter diesen Bedingungen verbracht. Es würde etwa fünf Minuten dauern.
    Regul starrten ihn an, während er durch die Halle zu seinem Zimmer ging, waren immer noch interessiert, als er mit seinem persönlichen Gepäck über der Schulter zurückkam – eine Last trug, was weder Regul noch Mri tun würden: die Regul nicht ohne eine Maschine, und die Mri – niemals.
    Sie alle sperrten den Mund auf, was bei Regul ein Lächeln sein konnte – und, dachte er, es war ein Lä- cheln der Freude, weil sie erkannten, daß

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