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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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unbeabsichtigt. Ich wollte, dass er glücklich war, nicht bloß bis über die Ohren verliebt – und das war anscheinend nicht der Fall.
    Geoffrey dagegen machte genau diesen Eindruck. Voller Stolz stellte er mich allen seinen Freunden vor. Immer wieder nahm er mich beiseite und wollte wissen, wie es mir gehe und ob er mir irgendetwas bringen könne. Und kurz vor Mitternacht, als alle laut die Sekunden bis zum neuen Jahr zählten, gab er mir einen leidenschaftlichen Kuss, wirbelte mich einmal ganz herum und schrie über das Getöse hinweg: «Ein frohes neues Jahr,
Darling

    «Ein frohes neues Jahr, Geoffrey!», sagte ich, aufgeregt und glücklich darüber, ein bedeutendes Jahr mit meinem flotten englischen Beau zu begrüßen. Trotzdem war ich irgendwie abgelenkt und fragte mich, was Ethan und Sondrine gerade taten. Ich sah mich um und entdeckte die beiden Händchen haltend auf einem Sofa. Ethan bestellte gerade bei einem Kellner etwas zu trinken. Ich beobachtete die beiden und versuchte, ihn mit Willenskraft dazu zu bringen, dass er herüberschaute. Schließlich tat er es tatsächlich, und diskret warf ich ihm eine freundschaftliche Kusshand zu. Er lachte und warf eine zurück, und plötzlich verspürte ich den überwältigenden Drang, bei ihm zu sein und die ersten Worte des neuen Jahres mit ihm zu wechseln. Ich wollte ihm für alles danken – dafür, dass er ein soguter Freund gewesen war, als ich mehr denn je einen gebraucht hatte.
    In derselben Sekunde flüsterte Geoffrey mir ins Ohr: «Ich bin dabei, mich in dich zu verlieben, Darcy.»
    Ich bekam Gänsehaut auf den Armen. Geoffreys Erklärung war die Antwort auf alle meine Wünsche. Aber als ich seine Worte erwidern wollte – dass auch ich mich gerade in ihn verliebte   –, fiel mein Blick noch einmal auf Ethan, und ich brachte keinen Ton über die Lippen.
     
    Sehr viel später in dieser Nacht, als wir uns längst von Ethan und Sondrine verabschiedet hatten, schlief ich mit Geoffrey in seinem Bett. Ich spürte, dass er nicht ganz bei der Sache war.
    «Machst du dir Sorgen um die Babys?», fragte ich schließlich. «Bist du sicher, dass es immer noch ungefährlich ist?»
    «Ja. Völlig ungefährlich», hauchte er. «Ich mache mir nur trotzdem Sorgen.»
    Zum Beweis dafür sagte er, er würde lieber einfach nur schmusen. «Wenn dir das recht ist?»
    Es sei mir recht, sagte ich, aber ein wenig besorgt war ich auch. Und nach langem Schweigen sprach er es aus. «Ich liebe dich, Darcy.» Sein Atem war warm in meinem Ohr, und die kleinen Härchen in meinem Nacken stellten sich auf. Und diesmal flüsterte ich zurück, dass ich ihn auch liebte. Im Stillen listete ich die Gründe auf: Ich liebte ihn, weil er so sanft zu mir war. Ich liebte ihn, weil er ein unglaublicher Fang und dennoch verletzlich genug war, um unsicher zu sein. Aber vor allem liebte ich ihn dafür, dass er mich liebte.
     
    Der Winter in London schleppte sich dahin, der Geburtstermin rückte immer näher, und Geoffrey verhätschelte mich mehr und mehr. Es war, als habe er jeden Artikel über den Umgang mit Schwangeren gelesen, der jemals geschrieben worden war. Er schleppte mich in die fabelhaftesten Restaurants: Mirabelle, Assagi, Petrus. Er machte mir luxuriöse Geschenke   – Badeöl von Jo Malone, ein Valentino-Täschchen, Dessous von Agent Provocateur –; er legte sie auf das Bett und tat, als sei er ebenso überrascht wie ich, wenn ich aus dem Bad kam und sie entdeckte. Er versicherte mir, dass ich mit jedem Tag schöner würde, und behauptete, er sehe die Pickel («Punkte», wie er sie nannte) auf meiner Nase und meinem Kinn nicht. Und andauernd redete er von unserer Zukunft. Er versprach, mir die exotischen Gegenden zu zeigen, die er bereist hatte: Botswana, Budapest, Bora Bora. Er versprach mir ein wunderbares Leben, und ich fühlte mich wie eine Frau im Glück. Eine gerettete Frau.
    Aber wenn ich nachts neben ihm lag, wurde ich das Gefühl nicht los, dass hier etwas überhaupt nicht stimmte. Dass irgendetwas fehlte, so perfekt mein Leben auch verlaufen mochte. Ich vermutete, dass es etwas mit meiner bedrohlichen Finanzlage zu tun hatte. Noch nie im Leben hatte ich solche Geldsorgen gehabt. Selbst auf dem College und in den Anfangstagen in New York, bevor ich den Job als Barkeeperin gefunden hatte, brauchte ich immer nur meinen Vater anzurufen, und dann überwies er mir ein paar hundert Dollar oder schickte mir eine neue Kreditkarte. Aber natürlich kam es nicht in Frage, meinen Dad

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