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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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einem beeindruckenden Stoß. Ethan gluckste. «Irre. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du da zwei Babys drin hast.»
    «Wem sagst du das? Ich hab das Gefühl, da ist bald kein Platz mehr. Es wird richtig eng.»
    «Tut es weh?»
    «Ein bisschen. Ist einfach so ein komischer Druck da unten. Und ich kriege langsam lästige Rückenschmerzen.»
    Ethan bot mir eine Massage an.
    «Sind deine Rückenmassagen genauso gut wie deine Fußmassagen?»
    «Besser.»
    «Dann los, verdammt.» Ich drehte mich auf die Seite.
    Ethan rieb sich die Hände. Dann schob er mein Nachthemd hoch und entblößte meinen nackten Rücken und meinen apfelgrünen String. Mein Herz fing an zu rasen, als mir klar wurde, dass Ethan mich jetzt zum ersten Mal praktisch nackt sah. Ich hielt den Atem an, als er seine warmen Handflächen mitten auf meinen Rücken legte und sich langsam zwischen meinen Schulterblättern hocharbeitete. Dann knetete er meine Schultern. «Ist das zu fest?», fragte er leise.
    «Nein. Es ist irre», stöhnte ich und spürte, wie alle Verspannungen aus meinem Körper wichen. Er massierte mich weiter, und ich konnte nicht aufhören, an Sex mit ihm zu denken. Ich bemühte mich, den Gedanken beiseite zu schieben und mich daran zu erinnern, dass es unsere Freundschaft zerstören würde, ganz zu schweigen von dem Schaden, den es unseren Beziehungen zufügen würde – funktionierenden Beziehungen. Unter keinen Umständen wollte ich je wieder jemanden betrügen. Ich fragte mich, ob Ethan auch solche Gedanken durch den Kopf gingen, als seine Hände an meinem Rücken hinunterwanderten und seine Daumen meine Muskeln kneteten. Er verbrachte eine ganze Weile an meinem Kreuz und ging dann noch tiefer, bis an den Rand meines Slips dicht über dem Steißbein. Seine Berührungen wurden sanfter, als seine Hände nach außen über meine Hüften strichen. Er verweilte dort kurz und hielt dann inne. Die Massage war zu Ende.
    «So», sagte er und gab mir einen Doppelklaps auf die Hüften.
    Ich drehte mich zu ihm um, seltsam atemlos. «Danke. Das war toll.»
    Er antwortete nicht, sondern sah mich nur mit seinen klaren blauen Augen an. Auch er fühlte etwas, da war ich sicher. Ich glaube, ich sah sogar, dass sich seine Brust unter dem T-Shirt hob und senkte, als sei auch er ein bisschen atemlos.
    Nach einem langen, seltsamen Augenblick, als ich gerade dachte, er sei drauf und dran, etwas Bedeutendes zu sagen, mich vielleicht sogar zu küssen, holte er tief Luft, atmete vernehmlich aus und sagte: «Na, wollen wir uns jetzt in die Küche stürzen?»
     
    Ethan und ich verbrachten fast den ganzen Tag im Pyjama und bereiteten unser Weihnachtsdinner vor. Ich spielte den Souschef und befolgte gewissenhaft seine Anweisungen. Ich schälte und hackte Gemüse, während Ethan sich auf den Truthahn und die ausgefalleneren Zutaten konzentrierte. Abgesehen davon, dass ich mir die Finger am Gänseschmalz verbrannte, als ich die Pastinaken aus dem Ofen nehmen wollte, lief alles bemerkenswert glatt. Fast wie in einer Kochsendung, prahlte Ethan irgendwann.
    Als draußen die Dämmerung einbrach, ging ich duschen. Unter dem heißen Wasser spürte ich noch einmal Ethans morgendlicher Massage nach, und ich staunte über die Gefühle, die er in mir wecken konnte. Unversehens spekulierte ich darüber, was er sich dabei gedacht haben mochte. Als ich aus der Dusche kam, verrenkte ich mir den Hals, um im Spiegel meinen Hintern zu betrachten, und erleichtert sah ich, dass er immer noch klein und – toi toitoi – frei von Dehnungsstreifen und Cellulite war. Ich empfand plötzlich Schuldbewusstsein und Verwirrung. Freute ich mich wegen Geoffrey, wegen Ethan oder nur für mich selbst über meinen hübschen Hintern? Ich zog einen frischen Jogginganzug an und sagte mir, ich sei albern. Und wahrscheinlich hatte ich mir sogar die erotische Komponente dieser Massage nur eingebildet.
    Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, hatte Ethan den Küchentisch vor den Weihnachtsbaum gestellt und mit einem elfenbeinfarbenen Damasttuch und seinem besten Geschirr gedeckt.
    «Wie hübsch», sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich war erleichtert, dass ich nichts als Zuneigung zu einen guten Freund empfand.
    Er lächelte, drehte die klassische Musik ein wenig leiser und zog den Stuhl für mich heraus. «Lass uns schlemmen», sagte er.
    Und es war eine Schlemmerei. Restaurantwürdig in jeder Hinsicht. Als Vorspeise gab es einen Räucherlachssalat mit Senf-Dill-Dressing, und dann kam der

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