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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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zwischen uns vorgefallen ist. Ich vermisse unsere Freundschaft, und es macht mich traurig, dass ich diese wichtige Zeit in deinem Leben nicht miterleben kann. Aber trotz der Distanz zwischen uns denke ich jeden Tag mehrfach an dich, und das sollst du wissen. Ich habe mich so sehr gefreut, als ich von Ethan hörte, dass du glücklich und gesund bist. Und Zwillinge! Es passt so sehr zu dir,
dass du ein ohnehin wunderbares Ereignis in etwas doppelt Aufregendes verwandelst. Und schließlich möchte ich dir von Herzen Glück für deinen Start in die Mutterschaft wünschen. Ich hoffe, dass ich deine Söhne eines Tages kennen lernen kann. Ich weiß, sie werden wunderschöne und bemerkenswerte kleine Jungen sein, genau wie ihre Mutter.
     
    Alles Gute und alles Liebe von
    deiner Rachel
     
    Ich hielt die Karte fest und ließ den Kopf auf das Kissen sinken. Seit Monaten hatte ich darauf gewartet, von Rachel zu hören, aber erst jetzt wurde mir klar, wie sehr ich es mir gewünscht hatte. Ich sah Ethan an. Er wartete friedlich und geduldig.
     
    «Hm. Stell dir das vor», sagte ich, um das Schweigen auszufüllen.
    «Was schreibt sie?»
    Ich spielte meine Rührung herunter, indem ich die Augen verdrehte. Dann schlang ich mein Haar zu einem Knoten zusammen, den ich mit einem Gummiband befestigte, und sagte gelassen: «Sagen wir, sie bemüht sich um ein Comeback.» Es waren kalte Worte, aber meine brüchige Stimme verriet mich. Und sosehr ich mich dagegen wehrte, ich spürte doch, wie ich weich wurde. Ich versuchte meine Gefühle zu verbergen, indem ich ihm die Karte zuwarf wie eine Frisbeescheibe. «Hier. Lies selbst.»
    Seine Lippen bewegten sich lautlos beim Lesen. Dann blickte er auf. «Das ist wirklich nett.»
    «Ja. Diese Decken sind auch ziemlich hübsch», sagte ich und strich mit dem Daumen über die Seidenborte. «Ich glaube, ich wünsche sie nicht mehr zur Hölle. Bloß in eine Schmuddelecke im Himmel.»
    Ethan lächelte.
    «Bedeutet das, ich muss sie anrufen?», fragte ich.
    Halb wünschte ich mir, dass er sagte: «Ja, du musst sie anrufen.» Ich brauchte einen Anlass, um meinen Stolz herunterzuschlucken und nachzugeben. Aber Ethan sagte nur: «Du brauchst sie nicht anzurufen. Es reicht, wenn du dich mit einem Kärtchen bedankst.» Er gab mir Rachels Karte zurück.
    Ich konnte nicht anders, ich las alles noch einmal laut und nahm jeden Satz auseinander.
    «Sie sagt, es tut ihr Leid, ‹was zwischen uns vorgefallen ist›. Nicht, was sie getan hat.»
    «Ich glaube, das meint sie damit.»
    «Und was heißt das genau? Dass sie die Sache mit Dex rückgängig machen würde, wenn sie es könnte?» Ich machte mir einen neuen Knoten.
    «Wahrscheinlich wünscht sie nur, sie wäre anders damit umgegangen.»
    «Wie zum Beispiel?»
    «Ich weiß nicht   … Vielleicht wünscht sie, sie hätte gewartet, bis du und Dex euch getrennt hattet, bevor sie etwas mit ihm anfing?»
    «Hat sie dir das gesagt? Weißt du das genau?»
    «Nein, das weiß ich nicht. Nein.»
    «Okay», sagte ich und las weiter. «Hier. ‹Trotz der Distanz zwischen uns   …› Meinst du, sie spricht von der emotionalen oder von der geographischen Distanz?»
    «Wahrscheinlich von beidem», sagte Ethan.
    «Und sie denkt
jeden
Tag an mich? Glaubst du, dass sie da übertreibt?»
    «Nein, das glaube ich nicht. Denkst du nicht auch jeden Tag an sie?»
    Die Antwort war ja. Aber ich überhörte seine Frage und las weiter. «‹Ich habe mich so sehr gefreut, als ich von Ethan hörte›   …?» Ich dachte an die Gesprächsfetzen, die ich Weihnachten mitbekommen hatte. «Was genau hat sie denn von dir gehört?»
    «Na ja, natürlich hab ich ihr erzählt, dass du Zwillinge bekommst. Du hast gesagt, das dürfte ich   … Und ich hab ihr gesagt, dass es dir hier gut geht. Dass du ein paar Freundinnen gefunden hast. Und von Geoffrey hab ich ihr auch erzählt.»
    «Hast du mit ihr gesprochen, seit es aus ist mit Geoffrey und mir?»
    «Nein.»
    Ich erwog kurz, ihn nach Rachels Verlobung zu fragen, aber ich war noch nicht so weit, dass ich dafür die Bestätigung haben wollte. Ich klappte die Karte zu und schob sie in den Umschlag.
    «Sie kann doch nicht ernsthaft glauben, wir könnten wieder gute Freundinnen sein, oder   …?» Ich ließ den Satz in der Luft hängen.
    «Sie kennt dich ziemlich gut, Darce. Ich glaube, sie rechnet nicht damit, dass du nachgibst», sagte er leise. Es klang nüchtern, aber ich sah ihm an, dass er dachte: «Ich glaube, du wirst nachgeben.» Oder

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