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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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sein.»
    Das war der überraschendste Satz, den ich je gehört hatte. So schockiert war ich nicht mal gewesen, als Dex aus dem Schrank gekommen war. Vielleicht weil die Sache so absolut einseitig war. Ich wollte Marcus. Er wollte mich nicht. Ende der Geschichte.
    «Warum?», fragte ich. «Wegen eines Streits?»
    Er schüttelte den Kopf. «Du weißt, dass es nicht um einen Streit geht.»
    «Worum dann?»
    «Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dich zu heiraten.»
    «Gut. Wir müssen ja nicht heiraten. Wir werden zusammenleben wie Goldie Hawn und   … wie heißt er gleich?»
    Wieder schüttelte er den Kopf. «Nein.»
    «Aber ich kriege ein Kind von dir!»
    «Ich weiß. Und das ist ein Problem.» Er zog die Brauen hoch und sah mich an. «Ein Problem, für das es mehrere Lösungen gibt.»
    «Ich hab’s dir hundertmal gesagt: Ich lasse es nicht abtreiben!»
    «Das ist deine Entscheidung, Darcy. Genau wie diese Schwangerschaft
deine
Entscheidung war. Schon vergessen?», sagte er zornig. «Und jetzt sind wir da, wo wir sind   … und ich will einfach, dass du dir über die Zukunft im Klaren bist   –»
    Ich unterbrach ihn. «Was soll denn
das
heißen?»
    «Es soll heißen, dass ich nicht mit dir zusammen sein will und ganz sicher kein Kind haben will. Ich werde dich finanziell unterstützen, wenn du darauf bestehst, es zu bekommen, aber ich will nicht   … beteiligt sein.» Er sah erleichtert aus. «Überhaupt nicht.»
    «Ich kann nicht glauben, was ich da höre!»
    «Es tut mir Leid», sagte er, aber er sah nicht so aus.
    Ich bettelte. Ich weinte. Ich flehte. Ich versprach, mir noch mehr Mühe zu geben.
    Und dann verpasste er mir eine ultimative Kränkung – «Ich steh einfach nicht mehr auf dich» – und verließ meine Wohnung.
    Es war noch einmal alles wie bei Dex. Nur hatte ich diesmal keinen Ersatzmann. Keinen Kavalier, der in den Kulissen wartete. Ich war zum allerersten Mal in meinem Leben ganz allein.

FÜNFZEHN
    Am nächsten Tag knickte ich ein und tat das Undenkbare. Ich rief Dex an. Es war ein jämmerlicher und verzweifelter Schritt, aber es war nicht zu leugnen: Mir war jämmerlich und verzweifelt zumute.
    «Hi, Dex», sagte ich, als er sich in seinem Büro bei Goldman Sachs meldete.
    Das folgende Geräusch war entweder ein Lachen oder ein Husten, dann war es still.
    «Hier ist Darcy», sagte ich.
    «Ich weiß, wer da ist.»
    «Wie geht’s dir?» Ich bemühte mich, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken.
    «Gut. Und dir?»
    «Ganz   … okay. Ich dachte nur   … kannst du reden? Oder passt es gerade nicht?»
    «Äh   … Na ja, also eigentlich muss ich jetzt weg   …»
    «Und später? Können wir uns nach Feierabend treffen?»
    «Lieber nicht», antwortete er sofort.
    «Bitte. Ich muss etwas mit dir bereden.»
    Und während ich noch sprach, begriff ich, dass Dex sich nicht mehr für meine Bedürfnisse interessierte. Und richtig, er wiederholte: «Lieber nicht.»
    «Warum nicht?»
    «Es ist einfach keine gute Idee, glaube ich.»
    «Wegen Rachel?»
    «Darcy», sagte er gereizt. «Was willst du?»
    «Ich will dich sehen. Können wir uns nicht einfach treffen? Bitte! Ich will nur mit dir sprechen. Sie versteht das sicher.» Ich wollte, dass er mir sagte, er habe nichts mehr mit Rachel. Sie hätten sich getrennt. Ich lechzte nach diesen Worten.
    Aber stattdessen sagte er: «Es liegt nicht an Rachel.»
    Diese Aussage klärte nichts. Es konnte heißen, dass sie sich ihrer Beziehung ganz sicher war. Oder dass es keine Beziehung gab. Ich beschloss, nicht weiter zu bohren. «Na, warum willst du dich dann nicht mit mir treffen?»
    «Darcy, dein Leben muss weitergehen.»
    «Mein Leben ist weitergegangen», sagte ich. «Ich muss mich nur über etwas mit dir unterhalten.»
    Seufzend gab er nach. «Okay. Wenn’s sein muss.»
    Ich strahlte. Mein Plan würde funktionieren. Er gab nach, weil er mich insgeheim auch sehen wollte. «Dann treffen wir uns zu Hause, um acht.»
    «Zu Hause?»
    «Du weißt, was ich meine.»
    «Nein. Da komme ich nicht hin. Such dir was anderes aus.»
    «Was zum Beispiel?» Hatte er irgendein hübsches Restaurant im Sinn? «Du entscheidest.»
    «Session 73?»
    Mir entging nicht, dass diese Bar nur ein paar Straßen von Rachels Apartment entfernt war. «Wieso da?», fragte ich schnippisch. «Ist das dein neues Stammlokal an der Upper East Side?»
    «Darcy. Du bewegst dich auf dünnem Eis.» Das hatte er immer im Scherz zu mir gesagt. Eine Woge der Nostalgie überflutete mich, und

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