Shoppen und fischen
Freunde sein sollen.»
«Wir
sind
keine Freunde», sagte er.
«Wir sind sieben Jahre lang ein Paar, und jetzt sind wir nicht mal Freunde? Einfach so?», fragte ich.
Er zuckte nicht mit der Wimper. «Genau. Einfach so.»
«Tja. Aber ob wir nun Freunde sind oder nicht, warumkannst du mir nicht sagen, ob du noch mit Rachel zusammen bist? Wo ist das Problem?» Ich schwieg und betete zum Himmel, er werde sagen:
Sei nicht albern, Darcy. Rachel und ich haben nichts miteinander. Das an diesem Nachmittag ist einfach so passiert
… oder, noch besser …
wäre beinahe passiert
. Vielleicht hatte ich mir ihre Urlaubsbräune bei Crate and Barrel ja sogar nur eingebildet.
«Es ist kein Problem», sagte er. «Ich halte es nur für das Beste, wenn wir uns nicht über unser Privatleben unterhalten.» Er klappte den Griff seines Aktenkoffers hin und her.
«Warum nicht? Ich komme damit klar. Du nicht?»
Er atmete geräuschvoll aus, schüttelte den Kopf und sagte: «Okay. Wenn du darauf bestehst. Mit Rachel läuft es sehr gut. Großartig sogar.»
«Das heißt, ihr seid tatsächlich
zusammen
?»
«Siehst du? Genau deshalb möchte ich mit dir nicht über mein Leben sprechen.» Dex rieb sich den Unterkiefer.
«Na schön», sagte ich schnippisch. «Dann lass uns deine Sachen holen. Sie sind im Schlafzimmer. Wo das ist, weißt du noch, oder?»
«Hol sie. Ich warte hier.»
«Dex, bitte. Komm doch einfach mit.»
«Nein», sagte er. «Ich geh da nicht mehr hin.»
Seufzend ging ich ins Schlafzimmer, wo ich ihn nach ein oder zwei Glas Wein hatte verführen wollen. Daraus würde nichts werden, das war klar. Also schnappte ich mir einen Schuhkarton, warf das darin liegende Paar Jimmy Choos auf mein Bett und wühlte in meinem Schreibtisch, bis ich ein paar Bedienungsanleitungen gefunden hatte. Eine für den extravaganten Taschenrechner, den er sich für sein Arbeitszimmer gekauft hatte. Die von unserer Stereoanlage.Ein paar Karten von der Gegend um Washington D.C., wo sein Vater wohnte. Das alles legte ich in den Schuhkarton. Um dem Ganzen noch etwas mehr Gewicht zu verleihen, warf ich unser Verlobungsfoto aus dem Atelier dazu, und zwar mitsamt dem schweren Sterlingsilberrahmen. Ich wusste, dass es eins von Dexters Lieblingsfotos von mir war; deshalb hatte ich mich gewundert, dass er beim Auszug andere Bilder mitgenommen und das hier zurückgelassen hatte. Ich spazierte ins Wohnzimmer und hielt ihm den Karton entgegen. «Hier.»
«Das ist der schwere Karton, den du nicht tragen konntest?», fragte er angewidert. Dann stand er auf und wollte gehen.
Und in diesem Moment begriff ich alles, und ich fing an zu weinen. Dex war es ernst mit Rachel. Er verließ mich jetzt, um sich mit ihr zu treffen. Unter Tränen bettelte ich: «Geh nicht. Bitte, geh nicht.» Ich fragte mich, wie oft ich diese Worte noch sagen würde.
«Darcy.»
Er setzte sich wieder. «Warum tust du das?»
«Ich kann nicht anders.» Ich putzte mir die Nase. «Ich bin so traurig.»
Er seufzte laut. «Du benimmst dich, als hätte ich dir das angetan.»
«Hast du auch.»
«Du mir aber auch. Schon vergessen?» Er deutete auf meinen Bauch.
«Okay. Schön. Ich dir auch. Aber …» Ich überlegte verzweifelt, was ich sagen könnte, damit er noch ein bisschen länger bei mir blieb. «Aber ich brauche ein paar Antworten, bevor ich nach vorne schauen kann. Ich brauche einen Abschluss. Bitte, Dex.»
Er sah mich ungerührt an, und sein Blick sagte: «Du hast keine andere Wahl, als nach vorne zu schauen. Ich bin nicht mehr da.»
Ich stellte ihm meine Frage trotzdem. «Wann genau hat das mit euch angefangen? Am Tag unserer Trennung?»
«Darcy, das ist doch inzwischen völlig bedeutungslos.»
«Sag es mir. Hast du bei ihr Trost gesucht? Warst du deshalb bei Rachel?»
«Darcy, hör einfach auf damit. Ich möchte, dass du glücklich bist. Ich möchte, dass ihr beide glücklich seid, du und Marcus. Kannst du mir nicht das Gleiche wünschen?»
«Zwischen Marcus und mir ist es aus», platzte ich heraus. Der letzte Rest Stolz war dahin.
Dex zog die Brauen hoch und öffnete den Mund, als wolle er etwas fragen –
seit wann
oder vielleicht
warum
. Aber dann entschied er sich anders. «Oh. Tut mir Leid, das zu hören.»
«Du fehlst mir, Dex», sagte ich. «Ich möchte wieder mit dir zusammen sein. Gibt es denn keine Chance?»
Er schüttelte den Kopf. «Nein.»
«Aber ich liebe dich immer noch.» Ich hängte mich an seinen Arm. «Und ich glaube, wir haben immer noch etwas
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