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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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–»
    «Darcy.» Grob zog er seinen Arm weg, und sein Gesicht nahm einen predigerhaften Ausdruck an. Diesen Ausdruck kannte ich gut, und er bedeutete:
Meine Geduld ist zu Ende.
Er kam immer dann, wenn ich dieselbe Frage ein Dutzend Mal gestellt hatte. «Ich bin jetzt mit Rachel zusammen. Es tut mir Leid. Es gibt keine Chance, dass wir je wieder zusammenkommen. Null.»
    «Warum bist du so
grausam

    Ich schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte lauter. Und dann hatte ich plötzlich eine Idee. Es war eine abscheuliche, niederträchtige Idee, aber ich kam zu dem Schluss, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich hörte auf zu weinen, warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu und sagte: «Das Baby ist von dir.»
    Dex blieb ungerührt. «Darcy. Fang gar nicht erst an mit diesem Mist von wegen DN A-Test . Das Baby ist
nicht
von mir, und das wissen wir beide. Ich hab gehört, was du Rachel erzählt hast. Ich weiß, wann wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben.»
    «Aber ich bin schon länger schwanger, als ich dachte. Es ist von dir. Was glaubst du, warum Marcus und ich Schluss gemacht haben?»
    «Darcy.» Dex hob die Stimme. «Mach das nicht.»
    «Dex. Das Baby ist von dir. Meine Ärztin hat mit Ultraschall das Alter des Fötus bestimmt. Es ist früher passiert, als ich dachte. Es ist von dir.» Ich war selbst schockiert über diese schmähliche Taktik. Ich nahm mir vor, ihm später reinen Wein einzuschenken, aber jetzt brauchte ich ein bisschen Zeit mit ihm. Ich konnte ihn zurückgewinnen, wenn ich nur Zeit hatte, ihn zu betören. Im Gegensatz zu Marcus würde er mir nicht widerstehen können. Marcus war ja auch ein unmöglicher, bindungsunfähiger Typ. Aber Dex hatte mir eine Ewigkeit gehört. Da mussten doch noch ein paar Gefühle übrig sein.
    «Wenn du jetzt lügst, ist das unverzeihlich.» Seine Stimme zitterte fast, und seine Augen waren weit aufgerissen. «Ich will die Wahrheit wissen. Sofort.»
    Ich seufzte einmal tief und log noch einmal, ohne den Blick abzuwenden. «Es ist von dir», sagte ich und schämte mich.
    «Du weißt, dass ich einen Beweis haben will.»
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und blieb ruhig. «Ja. Absolut. Du musst eine Blutuntersuchung machen lassen. Du wirst sehen, es ist von dir.»
    «Darcy.»
    «Was?»
    Dex ließ den Kopf in die Hände sinken und fuhr sich dann durch das dichte dunkle Haar. «Darcy   … selbst wenn es wirklich von mir ist, muss dir klar sein, dass dieses Baby nichts zwischen uns ändern wird. Überhaupt nichts. Hast du das verstanden?»
    «Was genau willst du damit sagen?», fragte ich, aber mir war ziemlich klar, worauf er hinauswollte. Schließlich hatte Marcus mir am Abend zuvor genau das Gleiche gesagt. Das Konzept hatte ich begriffen.
    «Es ist aus zwischen uns. Vorbei. Es wird nie wieder etwas werden mit uns. Ob mit oder ohne Baby. Ich bin jetzt mit Rachel zusammen.»
    Ich starrte ihn an und spürte die Empörung in mir aufsteigen. Es war alles so unglaublich! So absolut unvorstellbar! Wie konnte er nur mit Rachel zusammen sein? Ich stand auf, ging zum Fenster und bemühte mich, ruhig zu atmen.
    «Also sag mir jetzt die Wahrheit. Ist es von mir?», fragte er mich.
    Ich drehte mich um und sah ihn an. Er würde nicht einknicken. In sieben Jahren lernt man einen Menschen gut kennen – und ich wusste, wenn Dex einmal einen Entschluss gefasst hatte, würde ihn nichts davon abbringen. Er biss die Zähne zusammen. Da war kein Durchkommen für mich. Außerdem, so dreist ich war, einen Trick wie diesenkonnte ich niemals durchziehen, nicht mal als zeitweilige Maßnahme. Es war einfach zu scheußlich, und dass ich es überhaupt versucht hatte, machte die Sache noch elender.
    «Na schön.» Ich warf die Hände in die Höhe. «Das Baby ist von Marcus. Bist du jetzt glücklich?»
    «Ehrlich gesagt, ja, Darcy. Ich bin glücklich. Nein,
ekstatisch
beschreibt es noch besser.» Er stand auf und richtete wütend den Zeigefinger auf mich. «Und dass du mich in einer solchen Sache belügen konntest, bestätigt mir nur   –»
    «Es tut mir Leid», unterbrach ich ihn. Ich weinte wieder. «Ich weiß, es war wirklich mies   … Ich weiß nur einfach nicht, was ich tun soll. Alles gerät aus den Fugen. Und – und – und du bist mit Rachel zusammen. Du hast mit ihr unsere Hochzeitsreise gemacht! Wie konntest du mit ihr auf unsere Hochzeitsreise gehen? Wie konntest du nur?»
    Dex antwortete nicht.
    «Das hast du doch getan, oder? Du warst doch mit ihr auf

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