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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Fußende des Bettes. «Schätzchen. Reg dich nicht so sehr auf», sagte sie und tätschelte mir durch die Bettdecke die Beine.
    «Ich kann nicht anders. Ich weiß, du kannst ihn nicht ausstehen.»
    «Ich mag ihn», sagte sie wenig überzeugend.
    «Nein, das tust du nicht. Das kannst du gar nicht, nach gestern Abend. Er hat kaum etwas gesagt – außer dass er mich eines Tages verlassen will.»
    Sie sah mich verwirrt an. «Dich verlassen?»
    «Na, diese Bemerkung über seine zweite Frau.» Ich legte meinen Kopf auf dem Kissen zurecht.
    «Aber du hast doch nicht vor,
diesen Jungen
zu heiraten, oder?», flüsterte sie.
    Die Art, wie sie
diesen Jungen
sagte, sprach Bände.
    «Vielleicht doch», wimmerte ich.
    Meine Mutter machte ein banges Gesicht. «Marcus soll dich doch nur über die Enttäuschung hinwegtrösten», flüsterte sie.
    Schniefend starrte ich sie an und fragte mich, ob ich ihr die große Neuigkeit eröffnen sollte.
In ein paar Monaten bist du Großmutter.
Stattdessen sagte ich: «Er macht nur gerade eine schwierige Phase durch.»
    «Na, und wenn er sich nicht am Riemen reißt, dann servierst du ihn ab und fängst von vorn an.» Sie schnippte mit den Fingern. «Du kannst jeden haben.»
    Wenn es nur so einfach wäre. Wenn ich doch nur noch einmal beginnen und meinen Fehler ausradieren könnte. Die Erkenntnis, dass ich es nicht konnte, dass ich nicht von Marcus loskam, verstärkte meine Übelkeit noch. Ich sagte meiner Mutter, es gehe mir nicht so gut, und ich sollte vielleicht noch ein paar Stunden schlafen.
    «Natürlich, Liebes. Ruh dich aus   … Ich hole nur deine Wäsche.»
    Unsere Haushälterin kümmerte sich immer um die Wäsche. Das Angebot meiner Mutter bestätigte nur, wie sehr sie mich in meinem derzeitigen Zustand bemitleidete.
    «Meine schmutzigen Sachen sind in dem türkisblauen Netz», sagte ich und schloss die Augen. «Und bitte gib meine La-Perla-BHs nicht in den Trockner. Sie sind sehr empfindlich.»
    «Okay, Liebes», sagte sie.
    Ich hörte, wie sie meinen Koffer aufklappte und meineSachen herausnahm. Dann hörte ich, wie sie nach Luft schnappte. Das Luftschnappen meiner Mutter ist eins ihrer Markenzeichen: ein dramatisches, unvorstellbar lautes Einatmen. Einen Augenblick lang dachte ich, es sei eine Reaktion auf die Menge Schmutzwäsche. Und dann fiel mir ein, was ich noch im letzten Moment in den Koffer geworfen hatte:
Ein Baby kommt.
    «Was um alles in der Welt ist
das

    Mir blieb nichts anderes übrig, als zu gestehen. Ich öffnete die Augen, setzte mich auf und sagte: «Mom, ich bin schwanger.»
    Sie schnappte noch einmal nach Luft und presste die Hände an die Schläfen. «Nein.» Sie schüttelte den Kopf. «Nein, das bist du
nicht

    «Doch», sagte ich.
    «Von Dex?», fragte sie hoffnungsvoll. Sie wünschte sich verzweifelt, dass Dex der Vater war. Sie wollte zu gern glauben, ich könne mich mit dem idealen Mann versöhnen und in mein zauberhaftes Leben zurückfinden.
    Ich schüttelte den Kopf. «Nein. Von Marcus.»
    Meine Mutter brach auf dem Bett zusammen, presste die Fäuste in meine Matratze und fing an zu weinen. Das war nicht ganz die Reaktion, die ich mir ausgemalt hatte.
    «Mutter,
bitte
! Du solltest dich für mich freuen!»
    Der Jammer in ihrem Gesicht verwandelte sich in Zorn. «Wie konntest du dein Leben so ruinieren? Dieser Junge ist
furchtbar

    «Er ist
nicht
furchtbar. Er kann charmant sein und
wirklich
komisch.» Mir wurde klar, dass er seit langer Zeit weder charmant noch wenigstens ein kleines bisschen komisch gewesen war. «Und ich werde ihn heiraten, Mutter. Ende.»
    «Nein. Nein.
Nein!
Das kannst du nicht, Darcy!»
    «Doch, ich kann.»
    «Du wirfst dein Leben weg. Er ist nicht gut genug für dich. Bei weitem nicht.» Ihre Augen füllten sich mit neuen Tränen.
    «Wegen einer einzigen Bemerkung?»
    «Wegen vieler Dinge. Weil ihr nicht zueinander passt. Wegen seines Benehmens gestern Abend. Dex würde sich niemals so erbärmlich   –»
    «Fang nicht immer wieder von Dex an! Ich bin jetzt mit Marcus zusammen!», schrie ich, und es war mir egal, ob mich jemand hörte.
    «Du ruinierst dein Leben!», schrie sie zurück. «Und dein Vater und ich werden dir dabei nicht tatenlos zusehen!»
    «Ich ruiniere mein Leben nicht, Mutter. Ich liebe Marcus, und wir werden heiraten und dieses Kind bekommen. Und du solltest dich lieber daran gewöhnen. Sonst bist du am Ende eine von diesen Frauen bei
Oprah
, die jammern, dass sie ihr Enkelkind noch nie gesehen haben.»

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