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Shoppen und fischen

Shoppen und fischen

Titel: Shoppen und fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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Erbost schlug ich die Decke zurück, stand auf und marschierte hinüber ins Gästezimmer, in die Arme meines künftigen Ehemannes.
    Es gibt schließlich nichts Besseres als eine Mutter, die dir sagt, dass du die falsche Entscheidung triffst, um dich davon zu überzeugen, dass du tatsächlich den absolut besten Weg eingeschlagen hast.
    Wenige Minuten später hatten Marcus und ich gepackt, und wir standen an der Straßenecke und warteten auf das Taxi, das ich gerufen hatte. Niemand – nicht mal mein fröhlicher kleiner Bruder – versuchte, unsere Abreise zu verhindern. Das Taxi setzte uns am Holiday Inn beimFlughafen ab, und jetzt tat Marcus zumindest so, als sei er zerknirscht. Ich nahm seine Entschuldigung an, und wir verbrachten das restliche Wochenende mit Sex und Fernsehen in einem abgedunkelten Zimmer, das nach Bleichmittel und Zigarettenqualm roch. Die ganze Szenerie war unleugbar deprimierend, aber zugleich seltsam romantisch und verbindend. Marcus und ich hechelten den Streit mit meiner Mutter noch einmal durch, und wir waren uns einig, dass sie ein herzloses, oberflächliches Biest war.
    Zu Hause lief es weiter gut zwischen uns – oder zumindest nicht so übel. Aber der Friede währte nicht lang, und nach ein paar Wochen war alles wieder beim Alten. Wir stritten über alles und jedes. Meine Klagen richteten sich hauptsächlich gegen seine viel zu häufigen Pokerabende mit seinen neuen Freunden aus dem schäbigen Teil von Manhattan, seine abgetragene Garderobe und seine mangelnde Bereitschaft, auch nur einmal den Weg in meine Wohnung auf sich zu nehmen. Seine Klagen richteten sich hauptsächlich gegen mein plötzliches Desinteresse daran, ihm einen zu blasen, dagegen, dass ich den Thermostaten in seinem Apartment zu niedrig einstellte, und gegen meine zwanghafte Beschäftigung mit Dex und Rachel.
    Und eines Samstagmorgens, nach einem Krach um Babynamen (er wagte es, den Namen Julie vorzuschlagen, obwohl ich wusste, dass er seine Jungfräulichkeit an ein Mädchen namens Julie verloren hatte), warf er mich aus seinem Apartment und erklärte, er brauche ein bisschen Zeit für sich allein. Ich lief aus dem Haus und ging zu Barneys; ich dachte, es wäre wieder mal ein Streit unter Verliebten. Am Abend rechnete ich damit, dass er anrufen und sich entschuldigen würde. Aber das tat er nicht. Er rief überhauptnicht an. Stattdessen rief ich ihn an. Immer wieder. Ich hinterließ wütende Nachrichten. Dann drohende Nachrichten. Dann hysterische, klägliche, flehentliche Nachrichten. Und als Marcus schließlich zurückrief, hatte ich weder Gift noch Tränen übrig. Ich fühlte nur eine kalte Ungewissheit.
    «Wo warst du das ganze Wochenende?», fragte ich und fühlte mich erbärmlich.
    «Hab nachgedacht.»
    «Über uns?»
    «M-hm.»
    «Und was genau hast du gedacht?», fragte ich. «Ob du mit mir zusammen sein willst?»
    «Mehr oder weniger   …»
    In diesem Augenblick wusste ich, dass Marcus die ganze Macht hatte. Jedes einzelne Fitzelchen. Ich dachte an die vielen Typen, mit denen ich Schluss gemacht habe, und speziell an den Trennungsvortrag, den ich meinem High-School-Freund Blaine gehalten hatte. Ich dachte daran, wie er gefragt hatte: «Ich will, dass wir zusammenbleiben, und du willst, dass wir uns trennen? Warum geht es dann so, wie du es willst?»
    «Darum, Blaine», sagte ich. «So ist das eben. Wer aus der Beziehung raus will, kriegt immer seinen Willen. Das ist das Gesetz.»
    Die traurige Wahrheit dieser Feststellung traf mich jetzt wie ein Schlag in die Magengrube. Wenn Marcus wegwollte, konnte ich absolut nichts tun, um ihn daran zu hindern.
    Ich versuchte es trotzdem mit zitternder Stimme. «Marcus, bitte! Tu das nicht!»
    «Hör zu. Wir sollten nicht am Telefon reden. Ich komme gleich vorbei.»
    «Willst du dich von mir trennen? Bitte sag es mir jetzt. Bitte!» Ich hatte das ganze Wochenende auf ihn gewartet, aber die Vorstellung, jetzt noch einmal zwanzig Minuten zu warten, war mir unerträglich.
    «Ich bin gleich da.» Seine Stimme klang flach und emotionslos.
    Er kam eine Stunde später, in einem Hooters- T-Shirt .
    «Du willst Schluss machen, ja?», fragte ich, bevor er sich setzen konnte.
    Er drehte den Deckel von einer Plastikflasche Sprite ab, nahm einen Schluck und nickte zweimal.
    «Oh nein. Ich kann’s einfach nicht glauben. Wie kannst du Schluss machen? Ich kriege ein Kind von dir! Wie kannst du das tun?»
    «Es tut mir Leid, Darcy   … aber ich will einfach nicht mit dir zusammen

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