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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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Frau namens Miss Stevens, die mir das hier gefaxt hat.« Sie wedelte mit einem Bogen Papier in meine Richtung. Plötzlich hörte ich nur noch ein lautes Rauschen in meinem Kopf. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Ich konnte mich nicht überwinden, meine Augen wieder zu öffnen, denn dann müsste ich meine Kreditkartenabrechnung anschauen, mit dem kleinen, dick umrandeten Feld in der rechten unteren Ecke, in der eine Summe prangte, die knapp über
meinem jährlichen GCA-Schulgeld lag, sans des Stipendiums.
    »Du erinnerst dich doch an Miss Stevens, oder?«, fragte Mom sarkastisch. »Sie ist deine American-Express-Kontobetreuerin«, sagte sie und wechselte dabei zu ihrem Ich-werde-um-jeden-Preis-die-Ruhe-wahren-Tonfall. »Anscheinend kennt ihr beide euch recht gut.« Ich war nur selten sprachlos. Dies war eine jener seltenen Gelegenheiten.
    »Wie konntest du nur so verantwortungslos sein? Du weißt doch, dass diese Karte nur für Notfälle gedacht ist!«
    »Es waren ja auch Notfälle, Mom.«
    »Ach wirklich?«
    »Modenotfälle!« Das Wort war noch nicht ganz über meine Lippen, da bereute ich es schon; zum Glück ignorierte Mom die Bemerkung.
    »Schau, Imogene, ich bin mir durchaus bewusst, welchen materiellen Versuchungen ihr Mädels heutzutage ausgesetzt seid, aber das hier übersteigt wirklich mein Fassungsvermögen. Es ist schlicht ungeheuerlich! Welches sechzehnjährige Mädchen verprasst denn in ein paar wenigen Wochen so viel Geld?«
    »Aber Mom, ich brauchte einige Sachen … Klamotten und so was halt.«
    »Hast du denn noch nie von Gap gehört? Was hast du denn gegen Gap?«
    Ich wusste, dass ihr Magengeschwür, im Gegensatz zu ihrem Garten, nunmehr in voller Blüte stand. »Es muss dir doch klar sein, wie verantwortungslos das
war! Wann wolltest du es uns denn gestehen? Wenn sie dich ins Gefängnis stecken?«
    »Mom, übertreibst du nicht ein bisschen?«, versuchte ich, die Situation zu entschärfen. »Es gibt keine Schuldgefängnisse mehr.«
    »Und was, wenn es die noch gäbe? Was würdest du dann machen?!«
    Mercedes, die Therapeutin, die ich mir nicht länger leisten konnte, würde sagen, dass ich noch immer mit ungelösten »inneren Konflikten« rang. Es stimmt, ich neige gelegentlich zu übersteigerter Wut. Ich meine, wenn Mom Dad nicht geheiratet hätte, würde ich jetzt nicht in diesem Schlamassel stecken. Und ich bräuchte keinen Aushilfsjob, um über die Runden zu kommen. Wir wären wie alle anderen Greenwich-Familien, und das Leben wäre bedeutend unkomplizierter. Auch wenn ich vermute, dass das ein dummes Argument ist, denn ich meine, wenn es »sie« nicht gäbe, dann gäbe es auch moi nicht.
    »Als du ein Handy haben wolltest, haben wir dir gesagt, dass du babysitten oder irgendeinen Schülerjob annehmen müsstest, um dafür zu zahlen. Wir dachten, dass du alt genug wärst, eine derartige Verantwortung zu übernehmen. Und das warst du auch. Und wir waren stolz auf dich. Deswegen und weil du so gute Noten in deinem Geldverwaltungskurs in der Schule bekommen hast, fanden wir, dass du so weit wärst, die vollständige Kontrolle über deine Finanzen zu übernehmen. Wir hatten nicht erwartet, dass du damit in einen Kaufrausch verfallen würdest.«

    »Aber, ich -«
    »Nun, diesmal lassen wir dich nicht so einfach vom Haken.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du denkst doch nicht, dass dein Vater und ich das abbezahlen, oder?« Bevor ich das bejahen konnte, sagte sie: »Ich habe eine Ratenabzahlung mit Miss Stevens vereinbart, die freundlicherweise einer niedrigen monatlichen Mindestzahlung zugestimmt hat. Nach meinen Berechnungen solltest du die ausstehende Summe in zwei Jahren abbezahlt haben. Und wenn du dich daran hältst, wird deine Kreditwürdigkeit erhalten bleiben. Natürlich bedeutet das keine weiteren Bezahlungen mit der Kreditkarte, wenigstens den Sommer über nicht.«
    Mir gefiel überhaupt nicht, welche Richtung das nahm.
    »Den ganzen Sommer über? Aber da bin ich in -«
    »Und deine Paris-Reise kannst du vergessen!«
    »WAS?!« Ich schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht wirklich gesagt haben, was ich da gehört hatte.
    »Du hast schon richtig gehört, Paris ist abgesagt!«
    »Machst du Witze?! Du kannst doch nicht meine Reise nach Paris streichen! Darauf habe ich mich schon das ganze Jahr gefreut. Nein, mein ganzes Leben lang!!!« Okay, her mit dem Minzextrakt, schnell.
    »Vielleicht lernst du ja deine Lektion und wirst endlich erwachsen.«
    »Mom, bittebittebittebitte«, bettelte

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