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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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seiner Schläfe war jetzt aubergine im Farbton. (Das ist Französisch für dunkelviolett.)
    »Wo sind eure Uniformen?!«
    Ich weiß, dass es manchen Leuten schwerfällt, Veränderungen zu akzeptieren. Mr. Murray gehörte eindeutig dazu. Also musste man ihm nur zeigen, wie lebensbejahend Veränderung sein kann. Schließlich würde er jetzt jeden Moment die große Beförderung bekommen, von der er die letzten drei Wochen über ständig geredet hatte. Zumindest theoretisch.
    »Das ist alles Teil des neuen McDonald’s«, verkündete ich strahlend. »Evie und ich wollten Ihnen die Überraschung nicht verderben! Wir wussten, dass Sie begeistert sein würden. Ich meine, Sie müssen zugeben, dass der alte McDonald’s ein bisschen … na ja, altbacken war.«
    »An Probierbüfett zwei werden die Hummer-Ceviche knapp!«, rief Frieda in die Küche.
    »Hummer??? Hummer!!!!! Was für Hummer? Was
für ein Probierbüfett? IHR VERTEILT HIER ESSEN UMSONST???«
    »Wir verteilen kein Essen umsonst. Wir geben Kostproben aus«, korrigierte ich. »Damit unsere Kunden – Ihre Kunden – die neue Speisekarte probieren können.«
    »WELCHE NEUE SPEISEKARTE?!«
    Langsam tat mir Mr.Murray richtiggehend leid. Ganz ehrlich, es sah aus, als hätten sich sein weißer Kragen und sein brauner Schlips ganz eng um seinen Hals zusammengeschnürt. Die Ader an seiner Schläfe war inzwischen neonpink.
    »Oh, Miss, kann ich noch eine Portion Edamame kriegen?« Der Greenwich-Gartenpflege-Mann war wieder da.
    »Aber natürlich!«
    »Die haben echt gut geschmeckt. Ich werde es all meinen Freunden weitersagen …«
    »Wer ist Edda?« Mr. Murray sah aus, als wäre ihm etwas flau zumute.
    »Fragen Sie nicht«, warnte ich. Mr. Murrays Gesicht war aschfahl. Ganz ehrlich, er sah aus, als wäre ihm übel.

    »Vielleicht sollten Sie besser einen Grüner-Tee-Smoothie trinken, Mr. Murray. Der hat eine ausgesprochen belebende Wirkung.«
    Er baute sich schwer atmend vor Evie und mir auf, eindeutig super gestresst. »Wisst ihr, was für ein Tag heute ist?« Ich fing an, mir Sorgen zu
machen, dass Missy Farthingtons Gedächtnisaussetzer nun auch Mr. Murray erwischt hatten. Was immer es war, es war eindeutig ansteckend! Ich wich einen Schritt zurück. Evie folgte meinem Beispiel.
    »Es ist Freitag, Mr. Murray.«
    »Ich weiß, dass Freitag ist«, zischte er. »Erinnert ihr euch, was am Freitag passiert?«
    »Wir feiern den Vorabend des Sabbat?«, sagte Evie.
    »Ich habe euch beide gewarnt. Ich habe euch beiden gesagt, dass der heutige Tag unendlich wichtig für mich ist. Der Bezirksleiter wird in fünf Minuten hier sein, und schaut euch nur an, was ihr angerichtet habt!«, flennte er (wortwörtlich).
    »Ich muss sagen, dass ich hier ziemlich negative Schwingungen empfange und spüre, dass hier jemand unzufrieden mit unseren Verbesserungen ist.« Evie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, und ich stimmte sogleich mit ein.
    »Genau das ist es, Mr.Murray. Unsere Marktforschung hat gezeigt, dass Sie angesichts der Tatsache, dass wir sechsundzwanzig Meilen vom Herzen des Weltmodezentrums entfernt sind, Ihr Image aufmotzen müssen, um sich den Bedürfnissen des Entwicklungsmarktes anzupassen. Ich meine, wie sonst sollen wir neue Kunden anlocken? Und neue Kunden bedeuten mehr Geld, und mehr Geld bedeutet Beförderung. Stellen Sie sich nur einmal vor, was der Bezirksleiter zu all unseren Verbesserungen sagen wird. Zu Ihren Verbesserungen.«
    »Sir«, fiepte Ernest, der wie aus dem Nichts aufgetaucht
war, tapfer. »Ich habe mir unsere Verkaufszahlen angeschaut, und unsere Einnahmen für den heutigen Tag sind fünfundvierzig Prozent höher als für den gleichen Tag im Vorjahr.«
    Mr. Murray starrte Ernest an.
    »Nehmen Sie diese blöde Mütze ab«, verlangte Mr. Murray.
    »Es ist ein Chapeau «, erwiderte Ernest.
    »Genau gesagt ist es ein Visier«, korrigierte Evie.
    »Was?«, fragte Mr. Murray ungläubig.
    »Es ist ein Chapeau -Visier«, murmelte ich.
    »Ernest, schaffen Sie diese beiden Irren hier raus! Und nachdem Sie das gemacht haben, FEUERN SIE SICH SELBST!!!!« Übermannt von Zorn machte Mr. Murray sich daran, der Gala-Eröffnung ein Ende zu setzen.
    »Schluss jetzt!!! Alle Mann raus, die Party ist zu Ende!!!«, verkündete Mr. Murray. Dann stürmte er aufgebracht durch das Restaurant, ließ den DJ einpacken und wies allen Kunden die Tür.
    »Nun, das nennt man Dankbarkeit«, sagte Evie und schnappte sich den letzten Happen McSashimi von Friedas Tablett. »Aber es kümmert

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