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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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Aufzug gingen keine anderen Schuhe als die roten Riemchensandaletten von Lanvin – den Schuhen der Saison.
Schließlich erhält man keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Leider waren sie schneller ausverkauft gewesen, als man »Warteliste« sagen konnte, und genau da kam Bee ins Spiel.

    Bee ging in meine Klasse, und der ganze Oberstufenjahrgang war völlig aus dem Häuschen, weil sie jüngst eins der begehrtesten Praktika des GCA-Praktikumsprogramms ergattert hatte, nämlich als Jeffreys (wie in »der Besitzer von Jeffrey«) Assistentin. Im Ernst, alle Welt weiß, dass die Schuhabteilung von Jeffrey einfach paradiesisch hoch zehn ist! Als ich sie gestern anrief, um sie um die Lanvins anzubetteln, zeigte sie sich sehr hilfsbereit und griff sich auf dem Weg nach Hause ein Paar aus der Schuhabteilung.
    Merken: Bitte hier eine Pause machen, um das Band zu Bees Zimmer, früher an diesem Morgen, zurückzuspulen.
    »Perfekt«, sagte ich und versuchte, meine schmerzhaften Gesichtszuckungen zu unterdrücken, während ich meine Größe-39-Füße in Schuhe Größe 37 zwängte – das letzte Paar auf dem Planeten.
    »Bist du sicher, dass sie passen?«, erkundigte sich Bee und musterte mich zweifelnd, als ich in ihrem Zimmer umherhumpelte.
    »Ich trage sie höchstens für zwei Stunden. Außerdem nehme ich mir ein Taxi. Ich gehe nicht darin.«
    »Ganz wie du meinst. Ich klebe die Sohlen mit Tesa
ab. Und bitte, Imogene, bitte pass auf, dass du sie in demselben makellosem Zustand zurückbringst, in dem du sie bekommen hast.«
    »Mach dir keinen Kopf, Bienchen. Ich habe alles unter Kontrolle.«
    Der positive Gedanke zum Tag: Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.
    Vorspulen in die Gegenwart.
    Nach einem langen Kommunikationsausfall vibrierte mein Sidekick endlich, und Evie erschien auf meinem IM.
    MODEGÖTTIN: Girlie! Habe dich den ganzen Morgen angerufen. Irgendein unbekannter Typ sagte, du hättest dein Handy bei ihm vergessen. Er hat es und möchte es zurückgeben … was ist da los? Er klingt total süß!
    IMOGENIE1: Hat er dir eine Nummer gegeben?
    MODEGÖTTIN: Bevor ich’s vergesse: Eltern lassen mich im Tribeca-Apartment wohnen – Arbeitszeit im Restaurant zu lang, und sie wollen nicht, dass ich pendle.
    IMOGENIE1: Irre …
    MODEGÖTTIN: Du kannst das Gästebett haben, wenn deine Eltern ihr Okay geben!!
    IMOGENIE1: Suuuupeeeeeer!!! Ich ruf dich nach dem Vorstellungsgespräch an. Wegen meinem Handy.
    MODEGÖTTIN: Code Rot (Dad im Anmarsch) – Ciao ☹
    Bäh! Ich hasse es, wenn sie einfach so abschaltet! Besonders in einem Moment wie diesem. Und wie soll ich je mein Handy zurückbekommen, fragte ich mich und wäre dabei fast mit einem hektischen Pendler zusammengestoßen. Das würde ich mir nachher überlegen. Jetzt musste ich mir erst einmal einen Weg einfallen lassen, Mom zu überreden, dass sie mich den Sommer über in der Stadt wohnen ließ.
    Nicht vergessen: Chat nach dem Abendessen mit Dad.
    Ich überprüfte meine Füße auf Anzeichen von Schwellungen und begab mich zum 42nd-Street-Ausgang. Ich würde in zehn Minuten bei Hautelaw sein, dachte ich glücklich lächelnd, während ich durch die Tür hinaus auf die Straße schlüpfte und vorsichtig zum Taxistand hinüberstöckelte.
    »He, was soll das denn werden?«, knurrte eine tiefe Stimme neben mir. Ich wandte mich um und entdeckte einen stämmigen und ausgesprochen förmlich aussehenden Mann, dessen zerknittertes Hemd sich zwischen den Knöpfen spannte. »Ich warte auf ein Taxi«, erklärte ich. »Finden Sie, dass meine Füße geschwollen aussehen?«
    »Sehen meine geschwollen aus?«, gab er zurück und kam dichter heran.
    »Nein, eigentlich nicht.« Ich runzelte die Stirn und studierte eingehend seine abgewetzten Doc Martens.
    »Und was ist mit deren Füßen?«, fragte er und deutete mit einem Kopfnicken auf die Menschentraube hinter ihm. Ich schaute zu der langen Reihe von Leuten, an
der ich auf meinem Weg aus der Grand Central Station gekommen war. Alle reckten ihre Hälse und starrten mich wütend an.
    »Ganz genau, Kleine, hier ist die Schlange«, verkündete ein verärgerter Pendler.
    »Die Schlange?«, fragte ich perplex. Ich begriff immer noch nicht.
    »Liest du denn keine Zeitung, Schätzchen?«, krächzte eine alte Frau, die aussah, als könne sie sich jeden Moment in eine Furie verwandeln. »Nahverkehrsstreik!«
    »Was?« Mir wurde schlagartig ganz heiß, als eine Woge von Panik in mir hochwallte.
    »Ja, Kleine.

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