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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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ihm beschützt werden mussten, die aussahen, als hätten sie die Herzen von einer Million Mädchen wie moi gebrochen.
    »Ach, den trage ich jetzt schon eine ganze Weile«, versuchte
ich, die Bedeutung des roten Fadens herunterzuspielen.
    »Also, was Klasse bist du bei wo du bist in Schule?«, radebrechte er ganz bezaubernd. Ich konnte mir keinen Reim auf seine Frage machen, aber ich war dankbar, dass er meinen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte und das Thema wechselte. Ich nahm mir einen Moment, um in meiner Tasche blind nach meinem Lipgloss zu angeln und gleichzeitig einen verstohlenen Blick auf das Nachrichtenfenster meines Handys zu werfen, eine Fertigkeit, die wir Multitasker bis zur Perfektion beherrschen.
    »Könntest du das mal halten?«, bat ich ihn und reichte ihm mein Handy, während ich weiter nach meinem verschollenen Lipgloss suchte.
    »Machst du das immer?«
    »Was?«, fragte ich, während ich mir einen Klecks Dior-Addict auf die Lippen schmierte. »Das Lipgloss?« Ich schätze, ich war wohl ein wenig nervös. Das ist gemeinhin der zweite Grund, der mich zu meinem Lipgloss greifen lässt. Okay, ertappt, ich lüge. Ich gebe es zu – ich bin verknallt.
    »Nein, ich meine, das Thema wechseln«, erwiderte er.
    »Lebst du in New York?«, wechselte ich das Thema. »Ich meine, wenn du nicht -«
    Doch mitten im Satz, aus heiterem Himmel heraus, küsste er mich, einfach so! Die Zeit blieb stehen, und ich fühlte erster Hand die urgewaltige Kraft kollidierender Galaxien. Meine Seele hatte das Gebäude verlassen und war zu einem ewigen Reich jenseits von Raum
und Zeit entschwebt. Und das bereits erwähnte Herz, das ich so lange vergessen hatte, erinnerte mich nachdrücklich daran, dass es noch da war. Es war die Art von Kuss, von dem man hofft, dass er niemals endet. Es war ein Kuss, wie ich ihn mir insgeheim in meinen Träumen ausgemalt hatte – so ganz anders als alle Küsse, die ich je erlebt hatte.
    Wir legten eine Verschnaufpause ein. Mein Herz hämmerte so sehr, dass ich mich fragte, ob er es hören konnte. Und dann traf es mich wie ein Blitz: Es ist offiziell, ich bin nicht mehr in Orlando Bloom verliebt! Mir war, als müsste ich gleich laut loslachen oder heulen, als wir abermals eine Verschnaufpause einlegten. Mit frisch gefüllten Lungen nahmen wir den Kuss wieder auf, und hätte mein Leben in diesem Moment geendet, wäre ich in einem Zustand tiefster Glücksseligkeit gestorben. Doch leider riss mich eine entfernte Stimme unerbittlich in die Realität zurück.
    »Oh, du findest aber schnell neue Freunde, Imogene«, bemerkte die Stimme, während meine Seele in meinen Körper zurückkehrte. Und nun erkannte ich jene Stimme als …
    Oh mein Gott, wie peinlich! Nini! Ich löste mich mit einem Ruck von ihm und versuchte, völlig gelassen auszusehen. Sie musterte den Jungen abschätzend.
    »Hallo. Wurden wir einander schon vorgestellt?«
    »Ähm, Nini Langhorne, dies ist mein Freund, ähm …« ICH KANNTE NICHT EINMAL SEINEN NAMEN!!!
    »Paolo«, half er mir gelassen aus. » Enchanté , Madame Langhorne.«

    »Es ist mir ein Vergnügen«, sagte sie und wandte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir um.
    »Nun, Imogene, ich hatte erwartet, dass der Wagen inzwischen vorgefahren wäre, aber du warst offensichtlich abgelenkt«, sagte sie und langte erwartungsvoll nach dem Parkschein in meiner Hand. Ich wäre am liebsten im Boden versunken!
    »Wir müssen jetzt los, Paolo …«, stammelte ich, als Nini mich am Ellbogen fasste und uns durch die Menge und hinaus in die warme Nachtluft meines brandneuen Lebens steuerte. Er setzte an, uns zu folgen, doch die Menge schloss sich augenblicklich wieder hinter uns. Ich drehte mich für einen allerletzten Blick um, doch wir bewegten uns zu schnell, und er war bereits außer Sichtweite.
     
    D ie ganze Fahrt auf dem FDR Drive über, während Nini sich darüber ausließ, wie erschöpft sie von den Interviews war, die sie gegeben hatte, und wie sehr ihre Augen von dem Blitzlichtgewitter brannten, saß ich nur da und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Doch ich war gleichzeitig traurig und glücklich, und die Alarmsirenen schrillten. Ich meine, verknallt sein ist eine Sache, aber das hier war ein bisschen stärker. Ich sollte sicher froh sein, dass ich ihn nie wiedersehen würde. Ich meine, ich glaube nicht an Liebe auf den ersten Blick. Genauer gesagt, ich glaube nicht an Liebe. Aber etwas war in dem Moment, als ich ihn erblickte, passiert. So als wäre in meinem Innern

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