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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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sind immer auf der Suche nach neuen Talenten, Schatz. Oooooh, ich bin ganz aufgeregt! Gib
nur alles an Brooke, und ich sehe es mir dann heute Nachmittag genauer an«, sprudelte sie schier über. »Ciao, Schätzchen!!!«
     
    A ls ich Brooke den schmalen Flur entlang folgte, murmelte sie etwas, das verdächtig klang wie: »Das ist entweder einer von Springs wohltätigen Freundschaftsdiensten, oder sie hat wieder mal einen LSD-Flashback.«
    »Wie bitte?«, sagte ich. Ich wollte meinen Ohren nicht trauen.
    Brooke blieb abrupt stehen und drehte sich zu mir um. Es kostete sie eindeutig große Mühe, höflich zu bleiben. »Hör zu, Dorothy -«
    Dann erinnerte sie sich also doch! »Imogene«, korrigierte ich sie.
    »Egal«, seufzte sie. »Hör zu, ich schätze, wir sind da gestern Abend das Ganze falsch angegangen. Warum vergessen wir die Sache nicht und fangen noch mal von vorn an? Gestern Abend war ein totaler Albtraum. Ich hatte mich gerade von meinem Freund getrennt, und ich muss gestehen, ich war nicht ganz zurechnungsfähig.«
    »Oh, das ist schon okay«, log ich, denn ich wusste nicht wirklich, was ich sagen sollte, aber ich hielt es für nötig, mich mit ihr zu vertragen. Vielleicht war Brooke ja gar nicht so schlimm. Ich meine, ich sollte mehr Mitleid für das haben, was sie durchmachte. Vielleicht hatte sie unter der rauen Schale einen weichen Kern. Obwohl ich vermutete, dass unter der rauen Schale gar nichts war.

    Der positive Gedanke zum Tag: Wer kann, der tut, wer nicht kann, tut so als ob.
    Nach der kurzen Führung zeigte Brooke mir mein Büro, welches direkt hinter dem Empfangsbereich lag und wie eine kleine Abstellkammer aussah. Es enthielt die typischen Büro- accoutrements : ein Mini-Schreibtisch mit einem strahlend weißen iMac, einer Artemide-Schreibtischlampe aus der Kollektion des Museum of Modern Art, einem Notizblock, einem Stift und einem Telefon. Für mehr war auf dem Schreibtisch kein Platz. Direkt hinter meinem behelfsmäßigen Büro befand sich die Teeküche. Ich beschloss, mir jeden Tag von Neuem zu sagen, bloß nicht in Ohnmacht zu fallen, denn dies überstieg meine kühnsten Träume, selbst wenn es bedeutete, dass ich meinen Sommer mit einem Kopierer, einem Faxgerät, etlichen Millionen Ries Papier, Büromaterialien, einer Kaffeemaschine und einem Kühlschrank voller Diät-Cola verbrachte, dem Getränk der Wahl für das Modevolk, wie ich schnell feststellte.
    »Nimm Platz«, bat sie mich mit einem falschen Lächeln. »Okay, Imelda«, sagte sie. Sie lehnte sich gegen den Kopierer und stemmte ihre Hand in die Hüfte.
    »Imogene.«
    »Lass uns eins von Anfang an klarstellen«, sagte sie mit eisiger Stimme. » Ich bin die Chefpraktikantin hier und nur eine Haaresbreite davon entfernt, stellvertretende Chefredakteurin zu werden. Du bist eine kleine Schulpraktikantin. Du bist mir unterstellt. Nicht Spring. Nicht Mick. Nicht sonst jemandem. Mir und mir allein. Von diesem Moment an geht alles, was du
Spring zeigen möchtest, deine niedlichen kleinen Handy-Fotos eingeschlossen, über mich – kapiert?«
    »Kapiert«, antwortete ich und fühlte, wie ich von Sekunde zu Sekunde immer kleiner wurde. Mich beschlich der Verdacht, dass jedes Mal, wenn jemand sich in Springs Nähe wagte, Brookes inneres Radarsystem Alarm gab, damit sie alle Unbefugten sofort abfangen konnte.
    »Gut. Freut mich, dass wir einander verstehen.« Ich suchte in ihrem Gesicht nach Anzeichen, dass unsere kleine Plauderei zu Ende war. Sie wandte sich zur Tür, und ich folgte gehorsam, als ein zierlicher kleiner Mann hereingeschlendert kam.
    »Aber hallo, wen haben wir denn hier?«, flötete er mit britischem Akzent. Er war ein wandelnder Widerspruch: elfengleich in Aussehen und Statur, doch gekleidet wie ein Rocker – Röhrenjeans, Lederweste und hohe schwarze Stiefel (all das erinnerte sehr an die Village People).
    »Hallo«, sagte ich freudig. Vielleicht waren ja nicht alle wie sie. Brooke konnte nur mit Mühe ihre Verärgerung unterdrücken, als sie uns einander vorstellte.
    »Malcolm, das ist Imogene, unsere Schul praktikantin für den Sommer. Imogene, Malcolm. Malcolm leitet die Grafikabteilung. Er und Ian, sein Assistent, entwerfen unsere Trendvorschauen.«
    »Und Brooke, nun ja, sie ist Springs kleiner Wachhund. Wir müssen uns alle vorsehen, was wir in ihrer Hörweite sagen, stimmt’s, Brookie?«, säuselte er sarkastisch. »Brooke hofft auf eine große Beförderung am
Ende des Sommers. Spiel deine Karten richtig aus, und

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