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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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enttäuscht von dir.«
    »Ich weiß, Mom.«
    »Wenn ein Mensch etwas erhält, ohne es sich verdient zu haben, dann schadet es ihm. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber irgendwann gewiss. Deshalb
haben dein Vater und ich darauf bestanden, dass du diesen Sommer arbeitest, statt ihn bei deiner Tante zu verbringen.« Ihre Miene verdüsterte sich. Ich glaube, es regten sich zum ersten Mal Schuldgefühle. »Schau, ich weiß, welchen Spaß es macht, einkaufen zu gehen und schöne Dinge zu besitzen, aber das ist nur das Sahnehäubchen. Geld und materielle Dinge machen nicht den Wert eines Menschen aus. Mit der Zeit lässt es dich nur vergessen, wer du wirklich bist.« Sie sah mich von der Seite an, und ein zaghaftes Lächeln spielte flüchtig um ihre Mundwinkel, dann war es wieder verschwunden. »Außerdem besitzt du etwas, was man nicht mit allem Geld der Welt kaufen kann. Du bist wie eine Kerze, du leuchtest. Nicht wegen der Sachen, die du trägst, oder wegen der vielen Paar Schuhe in deinem Kleiderschrank. Du bist ein talentierter, wunderbarer, warmherziger und begabter Mensch – und du hast Ehrgeiz. Und dafür bewundere ich dich.«
    Mom beugte sich vor und berührte an einem Gardenienstrauch in Reichweite eine winzige Knospe, die mit ebenfalls winzigen Wassertropfen besprenkelt war. »Die Fehler und Dramen, die du jetzt begehst und durchmachst, sind nur ein Lernprozess. Du wächst heran. Du wirst am Ende als ein besserer Mensch dastehen.«
    Ich fühlte mich gleichzeitig gut und schlecht, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also saß ich nur stumm da und wurde rot.
    »Oh. Und eins noch«, sagte sie.
    »Und das wäre?«

    »Ich habe dich sehr, sehr lieb.«
    »Trotz allem?«, fragte ich und kämpfte gegen die Tränen an.
    »Ich liebe dich wegen allem , das du bist.«
    »Aber Mom«, seufzte ich schwer, »ich fühle mich im Moment entsetzlich verloren. So verloren wie noch nie in meinem Leben. Ich meine, früher war ich immer ganz von mir überzeugt, ich wurde nie von Selbstzweifeln geplagt. Doch jetzt … ich bin nicht sicher, wer ich bin. Ich weiß nicht, wie ich es herausfinden soll.«
    Mom nickte nachdenklich. Dann sah sie mich eindringlich an und sprach sanft, so als würden ihre Worte aus ihrem tiefsten Innern kommen: »Das ist leichter, als du denkst, Im. Du musst nur in dich hineinhorchen. Denn das, wonach du suchst, hast du bereits … hier drinnen.« Sie berührte lächelnd die Stelle über ihrem Herzen.
    Seit wann ist Mom denn unser hauseigener Yoda?
    Dann erhellte sich ihre Miene plötzlich, und sie fragte: »Also, wann gehst du wieder zurück?«
    »Was?« Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Nach all den Jahren kommen wir uns endlich näher, und sie stößt mich weg?
    »Wohin zurück?«
    »Zu Hautelaw.«
    »Zu Hautelaw? Mom, die haben mich gefeuert, falls du es nicht vergessen hast! Ich kann nicht zurückgehen. Es gibt nichts, zu dem ich zurückkehren könnte.«
    »Du musst um das, was du haben willst, kämpfen, Im.«

    »Ich habe gekämpft, Mom. Ich habe den ganzen Sommer gekämpft.«
    Sie musterte mich eingehend. »Du hast immer gewusst, was du wolltest. Und du hast damit immer richtiggelegen. Geh zurück nach New York, Im. Es wird sich alles zum Besten wenden, du wirst schon sehen.«
    Wir saßen eine Weile schweigend da.
    »Da ist noch etwas.« Ich hielt kurz inne und suchte nach einem Satz, der meine Gefühle am besten beschrieb. »Es gibt da jemanden, den ich sehr mag, jemand, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht.«
    »Heißt er zufällig Paolo?« Die Verblüffung verschlug mir die Sprache. Woher wusste sie denn von Paolo?
    »Schau doch nicht so überrascht drein, Imogene, ich lese auch ›Page Six‹ – du Nudel-Irre.«
    Ich muss völlig entgeistert dreingeschaut haben, denn sie fing an zu lachen, und ich stimmte mit ein, und dann schütteten wir uns beide vor Lachen aus.
    Als das Gelächter endlich verstummte, fragte ich sie etwas, was ich schon mein ganzes Leben lang hatte wissen wollen.
    »Bereust du manchmal, dass du … du weißt schon?«
    »Wenn du meinst, ob ich bereue, deinen Vater geheiratet zu haben, dann lautet die Antwort nein. Ich habe jene Entscheidung nicht einen Moment lang bereut. Ich wusste, dass er der Richtige für mich ist. Und es war mir egal, was die anderen dachten.«
    »Wie kann ich so etwas wissen?«
    »Du wirst es wissen. Dein Herz wird es dir sagen.«
    Und ich hatte es gewusst. Zumindest glaubte ich das.

    Ich meine, mein Herz war von Anfang an ganz verrückt nach

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