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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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anders.
    Ein Mann und eine Frau, die ihnen entgegenkamen, schreckten zurück, als hätte der Klang ihrer Stimme sie erschreckt. Das Paar sah sie merkwürdig an, ehe es an ihr vorbei ging. Dann hatte sie eben ihren Pyjama an, genau wie Lana. Na und?
    „Also, wohin wir gehen?“, fragte Lana.
    Nachdem Harper einen Augenblick nachgedacht hatte, entfuhr ihr ein tiefer Seufzer. „Gehen wir dorthin, wo die Reise für uns angefangen hat. Wenn ich herausfinde, was mit mir geschehen ist, höre ich vielleicht auf, in meinen Träumen diese Schmerzensschreie zu hören. “
    Hinter ihnen, in den Schatten verborgen, hielt Levi mit den beiden Frauen Schritt. Was für ein aufsehenerregendes Paar die beiden doch abgaben. Die große Rothaarige und die zierliche Blondine, beide unvorstellbar weiblich. Fast jeder Mann, der an ihnen vorbeiging, starrte die Rothaarige an und überging Harper, als wäre sie einfach nichts im Vergleich.
    Idioten, dachte er. Harper hatte etwas Zartes an sich, eine Zerbrechlichkeit, aber wenn sie den Mund aufmachte, merkte man, was für eine Furie sie tatsächlich war. Der Kontrast machte sie aufregend.
    Aber ihre blauen, blauen Augen – diese umschatteten Augen voller Geheimnisse und Schmerz und tausend Fragen, die niemand beantworten konnte – spukten in seinen Gedanken. So sehr sie ihn bei jeder anderen Frau abgeturnt hätten und ihn auch bei ihr abturnen sollten, er wollte sie mit jeder Sekunde, die verging, mehr. Scham und Schuldgefühle waren komplett verschwunden, und jedes Mal, wenn ersie jetzt ansah, wuchs in ihm das Bedürfnis, sie zu beschützen. Es war stärker als vorher, so stark, dass es ihn fast überwältigte.
    Ein Mann musste eine Frau berühren, um sie zu schützen, und er wollte Harper wirklich dringend noch einmal berühren. Diese Zartheit … diese Wärme …
    Finde erst heraus, was ihr Geheimnis ist .
    Er war in ihre Wohnung gegangen und hatte einen Moment zerfallende Wände gesehen, sogar eine Ratte, die ihm über die Füße gelaufen war. Aber dann waren die Wände unversehrt und in fröhlichen Gelb- und Blautönen gestrichen gewesen, die Wohnung angefüllt mit bunten Möbeln und sauber geschrubbt. Die kurze Halluzination hatte ihn beunruhigt, aber er hatte sie nicht erwähnt. Dann hatte er ihr Bild gesehen, schrecklich, ohne Frage, genau wie sie es beschrieben hatte – ein Mann, der über einer gefesselten, geschlagenen und nackten Frau stand, ein Messer in der Hand. Levi hatte einen Augenblick gebraucht, um sich zu sammeln. Ein Teil von ihm hatte Harper fest in die Arme nehmen und vor allem beschützen wollen, auch vor der Vergangenheit. Der Rest von ihm wollte sie schütteln, weil sie nicht schon früher zu ihm gekommen war.
    Wenn das, was sie gemalt hatte, nicht aus einer überspannten Vorstellungskraft stammte, konnte sie bei einer solchen Szene nur Zeuge gewesen sein, wenn sie sich im gleichen Raum wie der Mörder befunden hatte. So ein Raum hatte keine Fenster. Wenn man also für den Augenblick die Annahme überspannter Vorstellungskraft verwarf – was er vorhatte, bis man ihm das Gegenteil bewies –, hatte sie dem Mörder entweder Beihilfe geleistet oder sie war selbst gefangen gewesen, und es war ihr irgendwie gelungen zu entkommen. Ersteres bezweifelte Levi. Harpers Abneigung gegen Blut war echt, niemand konnte so gut schauspielern, dass ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich. Blieb also nur noch die zweite Möglichkeit …
    Da wurde ihm klar, dass es auch noch eine dritte Möglichkeit gab. Sie konnte gefangen genommen und ermordet worden sein.
    Mit dem Tod war das Leben nicht vorbei. Das wusste er ohne jeden Zweifel. Er wusste, dass Geister ewig existierten. Das Problem war nur, dass er nie die Fähigkeit entwickelt hatte, diese Geister der unsichtbaren Welt zu sehen, und er bezweifelte, dass es ihm jetzt, mit vierunddreißig Jahren, gelungen war.
    Man hatte ihm gesagt, dass nur besonders begabte Menschen die unsichtbare Welt um sie herum sehen konnten. Er hatte auch gehört, dass man die Gabe mit speziellen Übungen im Laufe der Zeit entwickeln konnte, aber er hatte nie eine dieser Übungen ausprobiert. Jetzt bereute er das. Zwei seiner Kollegen besaßen die Gabe, und sie fanden Antworten in den schwierigsten Fällen. Sogar zu denen, die als unlösbar galten und niemand anderes mehr weiterwusste.
    Solche Antworten könnte Levi jetzt gut gebrauchen.
    Aber er würde bald genug etwas herausfinden. Das tat er immer. Eigentlich sollte er bereits am Telefon hängen und

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