Showdown (German Edition)
umgeben. Höchst unwahrscheinlich, dass jemand während des Präsidian hier vorbeigekommen war.
»Gut versteckt«, bemerkte Swain.
»Bellos hat sich das wohl kaum aussuchen können«, meinte Selexin.
»Was wollen Sie damit sagen?«
»Na ja, ich habe darüber nachgedacht – wie Bellos seine Hoodaya ins Labyrinth teleportiert hat. Erinnern Sie sich daran, dass er jedes Mal, wenn wir ihn gesehen haben, seinen Führer über der Schulter hängen hatte?«
»Ja.«
»Na ja, ich habe mich immerzu gefragt, weswegen er ihn außer Gefecht setzen musste. Meiner Ansicht nach ist Folgendes geschehen«, erklärte Selexin. »Bellos betritt zusammen mit seinem Führer auf seinem Heimatplaneten den offiziellen Teleporter. Einmal drinnen, erhält der Führer die Koordinaten des Labyrinths auf dem Armband, das er Bellos bislang noch nicht ausgehändigt hat. Daraufhin schlägt Bellos den Führer nieder, stiehlt die Koordinaten, öffnet anschließend wieder den Teleporter und reicht die Koordinaten an eine andere Person weiter.
Anschließend werden er und sein Führer allein ins Labyrinth teleportiert, während gleichzeitig ein weiterer Teleporter in der Nähe die Hoodaya losschickt.
Viel später teleportieren sie diesen Teleporter, aber sie haben nur ungenaue Koordinaten. Der Teleporter hätte überall in der Bibliothek eintreffen können. Sie konnten ihn unmöglich absichtlich in eine dunkle Ecke teleportieren. Andererseits stehen die Chancen, dass man etwas in eine dunkle Ecke teleportiert, nicht schlecht, wenn der allgemeine Zielort ein Labyrinth ist. Ohne Frage ein kalkuliertes Risiko, aber eines, dass Bellos offensichtlich einzugehen gewillt war.«
Statusüberprüfung:
0:00:30 bis zur De-Elektrisierung
Holly, die neben Swain stand, starrte zu der großen grauen Maschine auf. »Was tun wir jetzt, Dad?«
Swain zog die Brauen zusammen und blickte in den dunklen Gang zurück. In der Ferne hatten jetzt einige Regale Feuer gefangen.
»Wir schicken Selexin nach Hause, Schatz«, erwiderte er. »Dann ist er in Sicherheit und kann den anderen berichten, was wirklich geschehen ist.«
»Oh«, sagte Holly enttäuscht.
»Stimmt.« Selexin nickte langsam.
»Kann er nicht hier bleiben, Dad?«, fragte Holly. »Er könnte bei uns wohnen. Wie in E.T.«
Selexin lächelte traurig und streckte die Hand zum Griff der Glastür des Teleporters aus. Zu Swain sagte er: »Als ich ins Labyrinth kam, war ich der Ansicht gewesen, meine Aufgabe sollte in der Führung des menschlichen Wettkämpfers durch das Präsidian bestehen. Und darüber war ich gar nicht glücklich. Ich war sicher, Sie würden keinen Augenblick überleben und daher wäre es auch um mich geschehen. Aber jetzt, nachdem ich mit ansehen durfte, wie Sie Ihr Leben und das Ihrer Tochter verteidigt haben, weiß ich, wie sehr ich mich geirrt habe.«
Swain nickte.
Selexin wandte sich an Holly. »Ich kann nicht hier bleiben. Deine Welt ist noch nicht für mich bereit, ebenso wenig bin ich für sie bereit. Na ja, sogar das Präsidian war noch nicht bereit für deine Welt.«
»Vielen Dank«, erwiderte Holly weinend. »Vielen Dank, dass du auf mich aufgepasst hast.«
Dann warf sie die Arme um Selexin und drückte ihn fest an sich. Einen Augenblick lang war er verblüfft, unvorbereitet auf diese plötzliche Zuneigungsbekundung. Langsam hob er die Arme und drückte Holly ebenfalls an sich.
»Pass auf dich selbst auf«, sagte er und schloss die Augen. »Und auf deinen Vater. So, wie er auf dich aufpasst. Leb wohl, Holly.«
Sie ließ ihn los. Selexin wandte sich an Swain und streckte die Hand aus.
»Sie sind ein wenig zu groß für eine Umarmung«, sagte Selexin lächelnd.
Statusüberprüfung:
0:00:15 bis zur De-Elektrisierung
Swain nahm die Hand des kleinen Mannes und schüttelte sie. »Nochmals vielen Dank«, sagte er ernst.
Selexin verneigte sich. »Ich habe nichts getan, was Sie selbst nicht auch für sie getan hätten. Oder für mich. Ich war bloß während Ihrer Abwesenheit zur Stelle. Und abgesehen davon, danke ich Ihnen dafür, dass ich meine Meinung über Sie ändern konnte.«
Er griff nach der Tür des Teleporters. Sie öffnete sich mit einem leisen pneumatischen Zischen.
Swain legte einen Arm um Hollys Schulter. »Auf Wiedersehen, Selexin«, sagte er. »Es wird mir sehr schwer fallen, Sie zu vergessen.«
»Das ist gut, Mr. Swain. Wenn man in Betracht zieht, dass Sie fast alles Übrige vergessen haben, was ich Ihnen heute Abend gesagt habe.«
Swain lächelte traurig, als
Weitere Kostenlose Bücher