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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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um nach einem verdammten weißen Licht zu suchen, das er gesehen zu haben glaubte. Sie erinnerte sich auch daran, laut gelacht zu haben, als er ihr davon erzählt hatte.
    Jetzt war ihr nicht nach Lachen zumute.
    Nur wenige Augenblicke zuvor war eine perfekte Kugel aus strahlend weißem Licht vor ihr aufgetaucht. Sie hatte einen Durchmesser von vollen vier Metern gehabt und den gesamten höhlenartigen Raum des Atriums wie eine gewaltige Glühlampe erleuchtet.
    Dann war sie verschwunden.
    In einem Nu erloschen.
    Weg.
    Jetzt stand an ihrer Stelle eine Gestalt, die in gewisser Hinsicht wie ein Mann aussah. Ein über zwei Meter großer, perfekt proportionierter Mann – mit breiten muskulösen Schultern und einem Oberkörper, der sich zu einer gleichermaßen muskulösen Taille verengte.
    Er war völlig in Schwarz gekleidet.
    Parker starrte ihn ehrfurchtsvoll an.
    Die Ströme weichen blauen Lichts, die durch die großen Glastüren der Bibliothek hereinsickerten, umgaben die große Gestalt in Schwarz und schufen eine einzigartige Silhouette, während sie gleichzeitig ein besonderes Charakteristikum des Mannes unterstrichen.
    Der »Mann« hatte Hörner.
    Zwei lange, wunderschöne, spitz zulaufende Hörner zu beiden Seiten des Kopfes, die sich einen halben Meter nach oben schwangen und dort einander fast berührten.
    Er stand völlig reglos da.
    Parker hätte ihn vielleicht für eine Statue halten können, hätte sich nicht der mächtige Brustkasten langsam und rhythmisch gehoben und gesenkt. Ihre Augen suchten in dem Kopf nach einem Gesicht, aber da die Lichtquelle hinter der Gestalt lag, erkannte sie unterhalb der beiden scharf zugespitzten Hörner lediglich einen leeren Raum aus unheilvoller Schwärze.
    Aber an der Silhouette stimmte etwas nicht.
    Irgendetwas auf der Schulter des Mannes, das nicht schwarz war, etwas, das die perfekte Symmetrie seines Körpers durchbrach. Ein Klumpen. Ein kleiner weißer Klumpen, der ihm schlaff über der linken Schulter zu hängen schien.
    Parker kniff in der Dunkelheit die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, was es war.
    Sie lehnte sich im Sitz zurück, die Augen weit geöffnet.
    Es sah aus wie noch ein Mann  …
    Ein sehr kleiner Mann. Völlig in Weiß gekleidet …
    Dann war es plötzlich wieder hell.
    Scharfes, gleißendes weißes Licht erfüllte das Atrium der Nationalbibliothek. Blendende Kugeln, zwei Meter im Durchmesser – etwa halb so groß wie diejenige, die sie zuvor gesehen hatte –, erhellten die gesamte Umgebung.
    Sie sah zwei kleine Lichtkugeln vor sich … dann drei … dann vier. Überall flogen lose Blätter umher, genau wie zuvor.
    Sie versuchte, über die herumwirbelnden Blätter hinweg einen Blick auf den großen Mann in Schwarz zu erhalten. Aber inmitten der Wolken von Papier und des blendenden Lichts blieb der gehörnte Mann völlig reglos, ließ sich von nichts ablenken.
    Dann sah Parker in dem gleißenden weißen Licht das Gesicht des Mannes.
    Er starrte sie an.
    Starrte ihr direkt ins Gesicht.
    Es war Furcht erregend. Ihre Blicke trafen sich, und eine Woge Adrenalin strömte durch Parkers Körper. Sie sah nur tiefblaue Augen in einem kantigen schwarzen Gesicht. Bar jeglichen Gefühls. Sie taten nichts als starren.
    Ihr direkt ins Gesicht.
    Blätter flatterten wie wild um seine reglose Gestalt, und dann …
    Dann herrschte ganz plötzlich wieder Dunkelheit.
    Die vier weißen Lichtkugeln waren verschwunden. Der Wind hörte abrupt auf, und im ganzen Atrium segelten Blätter leise zu Boden.
    Parker fuhr zu einer Stelle herum, an der eine der Kugeln gewesen war …
    … und sah lediglich etwas Kleines hinter einem Regal in der Nähe davonhuschen. Der lange schwarze Schwanz peitschte gegen den Regalboden, dann verschwand es.
    Ein unheimliches Schweigen erfüllte das Atrium.
    Der gewaltige Raum war erneut in den sanften blauen Schein der Straßenlaternen draußen getaucht.
    Parker löste den Blick vom Bücherregal und lenkte ihn auf den Teppich aus losen Blättern auf dem Fußboden. In der Stille hörte sie den eigenen schweren Atem.
    »Salve, moriturum es!«
    Eine Stimme – eine tiefe Baritonstimme.
    Die laut durch das Atrium schallte.
    Parkers Kopf fuhr hoch. Die Stimme war von dem Mann gekommen, der nur als Silhouette zu erkennen war.
    »Salve, moriturum es!«, wiederholte er laut. Sein Gesicht war erneut von der Schwärze bedeckt, beschattet von dem blauen Licht hinter ihm. Parker sah nicht einmal die Bewegung seiner Lippen.
    Sie hörte die Worte. Salve

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