Showdown (German Edition)
er hart auf dem Boden auf, wälzte sich auf den Rücken …
… und sah Reeses scharf zugespitztes Schwanzende auf sein Gesicht zufliegen!
Er riss den Kopf nach links, und der Schwanz krachte lautstark auf den Beton.
Rasch warf Swain einen Blick auf die Stelle, wo sich sein Kopf befunden hatte. Zersplitterte Zementteile umgaben einen kleinen Krater von der Größe eines Tennisballs.
Herr des Himmels!
Nach wie vor lag er auf dem Boden und wälzte sich rasch hierhin und dorthin. Reese bewegte sich in einem krabbenartigen Seitwärtsgang ebenso rasch wie er und hieb den Schwanz wie eine Ramme auf den Boden.
Erneut krachte der Schwanz herab, unmittelbar neben Swains Kopf.
In den Nanosekunden, in denen das Gehirn arbeitet, versuchte Swain, seine Möglichkeiten abzuwägen. Weglaufen war nicht drin. Keine Chance, rechtzeitig aufzustehen und loszurennen. Bekämpfen konnte er Reese auch nicht . Wenn ein Krieger wie Balthasar sie nicht schlagen konnte, wie zum Teufel sollte ihm das gelingen?
Nein, irgendwie musste er das Weite suchen. Aber dazu musste er etwas unternehmen, was ihm ausreichend Zeit zum Davonrennen ließe.
Also tat Swain das Erste, was ihm in den Sinn kam.
Mit aller Kraft hieb er mit Hawkins’ schwerer Taschenlampe wie mit einem Baseballschläger auf Reeses Schwanz ein, der im Beton feststeckte.
Von der Seite her zielte er auf die Schwanzspitze, den dünnsten Teil.
Die Taschenlampe traf das zugespitzte Schwanzende. Hart. Mit einem lauten Geräusch, das Blut zum Gerinnen brachte, brachen Knochen. Der Schwanz hatte nun einen Knick. Reese brüllte vor Schmerz und wich zurück.
Swain nutzte die Chance.
Er sprang auf und blickte zu den beiden Aufzügen im Glasfoyer hinüber. Die Türen des linken öffneten sich gerade, und Hawkins, der Holly trug, trat ein, wobei er sich bei jedem Schritt fragend zu Swain umschaute.
»Los! Los!«, schrie Swain. »Ich komm gleich nach!«
Hawkins drückte sich in den Aufzug, schlug auf einen Knopf, und die Türen schlossen sich. Swain wandte sich wieder dem Kampf zu.
Reese war mehrere Schritte zurückgewichen und immer noch mit ihrem gebrochenen Schwanz beschäftigt. Balthasar kam jetzt unsicher auf die Beine. Er hielt den Kopf gesenkt und versuchte sich den Speichel aus den Augen zu wischen.
Swain stolperte zu Balthasar hinüber. Die Augen des großen Mannes waren nach wie vor mit einer zähen Masse bedeckt, die freiliegende Haut auf der Brust war entsetzlich zerfetzt und blutüberströmt, das Gesicht zu einer wahnsinnigen Grimasse des Schmerzes erstarrt.
Swain fasste ihn beim Arm und sagte einfach: »Komm mit!«
Balthasar gab keine Antwort. Er ließ es zu, dass ihn Swain beim Arm nahm und mit sich zog. Swain schlang sich den Arm des großen Mannes über die Schulter und half ihm zu den Aufzügen hinüber.
Selexin stand da und starrte Swain mit offenem Mund an.
»Kommen Sie?«, fragte Swain, während er Balthasar an dem kleinen Mann vorüberschleifte.
Wie betäubt blickte Selexin von Swain zu Balthasars Führer – der einfach verständnislos die Schultern zuckte –, dann zu Reese und dann schließlich zu den Aufzügen. Dann endlich eilte er Swain nach.
Swain stürmte in den glasumschlossenen Aufzugsbereich und schlug auf den Aufwärts-Knopf. Balthasar hatte er nach wie vor über der Schulter hängen. Swain fuhr herum. Reese schlug mit dem Schwanz auf den Betonfußboden ein. Den beiden lauten Schlägen folgte ein dritter, der ein Übelkeit erregendes Knacken nach sich zog.
Reese brüllte wild, und Swain wusste augenblicklich, was dieses Gebrüll zu bedeuten hatte. Sie hatte den Bruch gerichtet. Sobald sie den unmittelbaren Schmerz überwunden hätte, würde sie erneut loslaufen …
Reese hatte sich wieder in Bewegung gesetzt. Sie kam auf den Aufzug zu.
Swain trommelte mit dem Finger auf den Aufwärts-Knopf. »Komm schon! Komm schon!«
Reese schoss nach links, nach rechts, huschte wie eine Krabbe im Seitwärtsgang über das weite Parkdeck, kam immer näher …
Und blieb stehen. Fünfzehn Meter vom Aufzug entfernt.
Swain fiel auf, dass ihr Schwanz dieses Mal nicht bedrohlich hin und her sauste. Er hing einfach nur reglos und schlaff auf dem Boden.
Durch das schweigende Parkdeck tönte Reeses leises Zischen, und ihre Fühler pendelten hypnotisierend über ihrem Kopf. Swain beobachtete sie wie bezaubert durch die Glaswände des Aufzugbereichs.
Selexin schob ihn heftig zur Seite. »Nicht auf die Fühler sehen!«
Blinzelnd kehrte Swain in die Gegenwart
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