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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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in einem bestimmten Netzbezirk nicht mehr funktionierte, wurde dieser zu einem schwarzen Loch, zumindest für eine Überprüfung durch den Computer. Und die Fehlerquelle lag irgendwo innerhalb dieses schwarzen Lochs.
    Jetzt lief es auf Rätselraten hinaus.
    Charlton fluchte. Als Erstes müsste er die Polizei anrufen. Nachhören, ob die während der letzten vierundzwanzig Stunden jemanden eingelocht hatte, der irgendwo an den Kabeln herumgesäbelt hatte. Etwas dergleichen.
    Er seufzte. Es würde eine lange Nacht werden. Er nahm erneut den Hörer ab und wählte.
    »Guten Abend, Bob Charlton hier. Ich bin Chef vom Dienst bei Consolidated Edison und würde gern Lieutenant Peters sprechen, bitte. Ja, ich bleibe dran.«
    Während er wartete, blickte Charlton müßig auf die Karte von Manhattan Island. Sein Anruf war bald durchgestellt, und er wandte sich von der Karte ab.
    Die ganze Zeit über blieb der Bildschirm des Computers auf seinem Schreibtisch eingeschaltet.
    Und während des gesamten Telefonats nahm Bob Charlton keinerlei Notiz von der letzten Eintragung auf der Liste historischer Gebäude:
    NETZBEZIRK 212: LISTE NR. 5
NEW YORK STATE LIBRARY (1897)
MIT DEM NETZ VERBUNDEN: 17. FEBRUAR 1995
    Nach wenigen Augenblicken sagte Charlton aufgeregt: »Sie haben – wann? Ich bin in zwanzig Minuten unten.« Daraufhin legte er auf, schnappte sich seinen Mantel und verließ eilig das Büro.
    Wenige Sekunden später kehrte er zurück und beugte sich über seinen Schreibtisch.
    Er schaltete seinen Computer ab.

S WAIN DRÜCKTE den roten Notknopf, und der Aufzug hielt laut quietschend an. Er griff hoch zur Luke in der Decke.
    Balthasar hatte seine Energien mit der Reparatur der Aufzugtüren völlig erschöpft. Er saß in einer Ecke und nur die Wände des Lifts hielten ihn aufrecht. Er hatte den Kopf gesenkt und stöhnte. Sein Führer stand ohne Mitgefühl neben ihm und sah Selexin mit funkelndem Blick an.
    Swain machte sich gerade an der Luke in der Kabinendecke zu schaffen, als der andere Führer sagte: »Komm schon, Selexin, macht weiter.« Er nickte zu Balthasar hinüber. »Bringt es zu Ende.«
    Swain hielt inne und wandte sich den Übrigen zu.
    »Diese Entscheidung liegt nicht bei mir«, erwiderte Selexin. »Gerade du müsstest das wissen.«
    Der andere Führer fuhr zu Swain herum. »Na? Sehen Sie sich ihn an …« Er zeigte mit einer Kopfbewegung zu Balthasar. »… er kann nicht mehr kämpfen. Er kann sich nicht einmal verteidigen. Bringen Sie es zu Ende! Bringen Sie es gleich zu Ende! Unser Kampf ist vorüber.«
    Swain schluckte. Der kleine Führer zeigte in seinem Trotz eine ungewöhnliche Stärke – es war die Stärke eines Mannes, der weiß, dass er sterben wird.
    »Ja«, sagte Swain bedächtig zu sich. »Ja.«
    Erneut sah er zu Balthasar hinüber. Erst da ging ihm auf, wie groß der bärtige Mann wirklich war. Deutlich über zwei Meter. Doch das spielte jetzt anscheinend keine Rolle mehr.
    Balthasar hob den Kopf und sah zu Swain auf. Seine Augen waren stark blutunterlaufen und rot gerändert; sein Brustkasten war völlig zerfetzt.
    Swain trat einen Schritt vor und blickte auf ihn hinab.
    Selexin hatte sein Zögern wohl bemerkt. »Sie müssen es tun«, sagte er leise. »Sie haben keine Wahl.«
    Balthasar ließ Swain nicht aus den Augen. Der große bärtige Mann holte tief Luft, als Swain sich herabbeugte und langsam – sehr langsam – einen der langen Dolche aus einer Scheide am Waffengehenk hervorzog, das ihm über der Brust hing.
    Balthasar schloss die Augen. Er hatte sich seinem Schicksal ergeben und war außerstande, sich zu wehren.
    Mit dem Messer in der Hand schoss Swain einen letzten fragenden Blick zu Selexin hinüber. Der kleine Mann nickte feierlich.
    Swain wandte sich wieder Balthasar zu, senkte das Messer und richtete dessen Spitze auf das Herz des großen Mannes. Dann tat er es.
    Er schob die Klinge sanft in die Scheide zurück.
    Daraufhin trat er zu der Luke in der Decke des Aufzugs und widmete sich wieder seiner Tätigkeit.
    Balthasar öffnete verwirrt die Augen.
    Selexin verdrehte die Augen.
    Der andere Führer war schlicht und einfach wie vom Donner gerührt. »Das kann er nicht tun«, sagte er zu Selexin, daraufhin zu Swain, der wieder unter der Decke stand: »Das können Sie nicht tun.«
    »Ich hab’s getan, ganz einfach«, erwiderte Swain und drückte die Luke nach oben. Mit einem lauten Poltern schwang sie auf.
    Er drehte sich um, sah aber nicht den anderen Führer an, sondern Selexin.

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