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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Besonderes.«
    Robert K. Charlton lehnte sich in seinen Stuhl zurück.
    »Nichts Besonderes«, meinte er. »Nichts Besonderes, außer dass wir während der letzten paar Stunden über einhundertachtzig Beschwerden aus einem Bereich erhalten haben, der sonst keinen Mucks von sich gibt.«
    Er reichte seinem Assistenten ein Blatt Papier über den Schreibtisch.
    »Sehen Sie sich das mal an. Ist vom Kundenzentrum. Allein eines der Mädchen da unten hatte – wie viel inzwischen? – einundfünfzig, nein, zweiundfünfzig mögliche Vierhunderteinser. Alle aus Zwei-Zwölf.«
    Bob Charlton, ein vierundfünfzig Jahre alter Mann mit etwas Übergewicht, der viel zu viel Zeit im gleichen Job verbracht hatte, war an diesem Abend Chef vom Dienst bei Consolidated Edison, dem Hauptenergieversorger der Stadt. Sein Büro lag eine Etage über dem Kundenzentrum von Con Ed und war alles andere als üppig eingerichtet. Es enthielt einen Ikea-Schreibtisch – mit einem Computer darauf –, der von jenen beigefarbenen Regalen umgeben war, wie sie auf der ganzen Welt für das mittlere Management üblich sind.
    »Und wissen Sie, was das zu bedeuten hat?«, fragte Charlton.
    »Was?«, fragte sein Assistent. Sein Name war Rudy.
    »Es bedeutet, dass sich jemand an der Hauptversorgungsleitung zu schaffen gemacht hat«, erklärte Charlton. »Gekappt. Den Hahn abgedreht. Vielleicht sogar überlastet. Scheiße. Laufen Sie mal zur Wartung und sehen Sie nach, ob einer von unseren Burschen heute in diesem Versorgungsnetz war. Ich ruf bei der Polizei an und erkundige mich, ob irgendwelche Rowdys eingebuchtet worden sind, die vielleicht Kabel durchgesäbelt haben.«
    »Jawohl, Sir.«
    Rudy verließ den Raum.
    Charlton schwang in seinem Drehstuhl zu einer Karte von Manhattan herum, die er hinter seinem Schreibtisch an die Wand geheftet hatte.
    Auf ihn wirkte Manhattan wie ein verzerrter Diamant – drei völlig gerade Kanten und eine, die nordöstliche Seite, gezackt und verdreht.
    Er fand das Rechteck, das Netzbezirk Zwei-Zwölf darstellte. Es lag unten nahe des südlichen Endes der Insel, wenige Kilometer nördlich des World Trade Centers.
    Er sann über den Bericht nach.
    Zone mit mittelhoher Bebauung: der übliche Wohn- und Geschäftsbereich, einige Gebäude im Nationalregister, ein paar Parks.
    Das Nationalregister.
    Das nationale Register historischer Orte.
    Ihm fiel etwas ein. Vor kurzem war Con Ed vom Büro des Bürgermeisters dazu gedrängt worden, einige der älteren Gebäude der Stadt an die neuen Hauptstromleitungen anzuschließen. Wie zu erwarten gewesen war, hatte es eine Wagenladung an Problemen gegeben. Einige der älteren Gebäude hatten Stromanschlüsse, die aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg datierten, andere gar keine. Sie ans Netz zu bringen hatte sich als außerordentlich schwierig erwiesen, und es war nicht ungewöhnlich, dass die Überlastung eines einzigen Gebäudes die Stromversorgung eines ganzen städtischen Netzbezirks zum Erliegen brachte.
    Charlton schaltete seinen Computer ein und rief die Datei mit dem Nationalregister auf. Es zeigte nicht alle historischen und unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der Stadt, nur diejenigen, an denen Con Ed gearbeitet hatte. Das wäre allerdings ausreichend.
    Er rief Netzbezirk Zwei-Zwölf auf und erhielt fünf Treffer. Er drückte auf ANZEIGEN.
    Eine detailliertere Liste von Namen scrollte über den Bildschirm, und Charlton beugte sich vor, um sie zu lesen. In dem Moment klingelte das Telefon.
    »Charlton.«
    »Sir, ich bin’s.« Es war Rudy.
    »Ja?«
    »Ich bin hier unten in der Wartung, und die sagen, dass seit fast drei Wochen keiner ihrer Leute in Zwei-Zwölf gewesen ist.«
    Charlton runzelte die Stirn. »Ganz bestimmt?«
    »Sie haben die Aufzeichnungen auf Diskette, wenn Sie sie haben wollen.«
    »Nein, ist schon in Ordnung. Gut gemacht, Rudy.«
    »Vielen Dank, Si …«
    Charlton legte auf.
    »Verdammt!«
    Er hatte gehofft, es wäre jemand von der Wartung gewesen. Dann wäre es zumindest nachvollziehbar. Anhand der Aufzeichnung hätte man erkennen können, wo die Unterbrechung – oder Abschaltung oder Überlastung – in der Hauptversorgungsleitung zu finden sein würde oder zumindest, wo die Arbeit erledigt worden war.
    Jetzt aber ließ sich die Fehlerquelle unmöglich orten. Andere Kurzschlüsse konnten mit Con Eds Computer aufgespürt werden, indem jede Leitung durchgecheckt wurde. Aber dazu brauchte man die Hauptversorgungsleitung.
    Da jedoch die Hauptversorgungsleitung

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