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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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der Versuch, den Mund zu dem Wort zu formen, das Swain zuvor benutzt hatte.
    »Helfen.«

R UMPELND ÖFFNETEN SICH die Aufzugtüren, und Stephen Swain spähte hinaus in die erste Etage.
    Dunkel und still.
    Leer.
    Als Erstes fiel Swain die besondere Anlage des ersten Stockwerks auf: Ein gewaltiges, U-förmiges Rund mit einem weiten, klaffenden Loch in der Mitte, sodass man hinab ins Atrium des Erdgeschosses blicken konnte.
    Hier hatte man offensichtlich den Fußboden zugunsten eines eindrucksvolleren Erdgeschosses mit einer sehr hohen Decke geopfert – was aus der ersten Etage der State Library wenig mehr als einen besseren Balkon machte. Quasi einen ersten Rang.
    Die Aufzüge selbst lagen in der südöstlichen Ecke des Stockwerks, rechts von der geschwungenen Basis des U-förmigen Runds. Ihnen gegenüber – am offenen Ende des U – befanden sich die gewaltigen Glastüren des Haupteingangs.
    Zu seiner Linken erblickte Swain einen Raum voller Fotokopiergeräte. Auf einer Tür am gegenüberliegenden Ende stand »INTERNETRAUM«. Die übrige Etage war verlassen und dunkel, abgesehen von den blauen Strömen reflektierten Lichts aus der Stadt, die durch die gewaltigen Glastüren und Fenster drüben am anderen Ende flossen.
    Swain schleifte Balthasar aus dem Lift zu dem Geländer hinüber, von dem aus man das Erdgeschoss überblickte, und lehnte den großen Mann dagegen. Die anderen traten zu ihnen.
    »Was machen wir damit?«, fragte Hawkins leise in der Düsternis und zeigte auf den offenen Aufzug hinter ihnen.
    »Knipsen Sie das Licht aus«, flüsterte Swain. »Wenn Sie keinen Schalter finden, drehen Sie einfach die Neonröhre raus. Ansonsten weiß ich auch nicht weiter«, fuhr er schulterzuckend fort. »Lassen Sie ihn da. Solange er hier ist, kann ihn kein anderer benutzen.«
    Während Hawkins zum Aufzug hinüberging, trat Selexin neben Swain. Der kleine Mann schaute vorsichtig zur Decke hinauf.
    »Was tun Sie da?«, fragte Swain.
    Selexin seufzte melodramatisch. »Nicht alle Kreaturen in diesem Universum gehen auf Fußböden, Mr. Swain.«
    »Oh.«
    »Ich suche nach einem als Rachnid bekannten Wettkämpfer. Er gehört einer Spezies an, die Fallen legt – ist groß und spindeldürr, jedoch nicht besonders athletisch gebaut –, und man weiß, dass er eine lange Zeit in hoch liegenden Höhlen und Löchern auf seine Beute wartet. Kommt sie unter ihm vorüber, lässt er sich lautlos hinter seinem Opfer herab, umklammert es mit seinen acht Gliedmaßen und erwürgt es.«
    »Erwürgt es«, meinte Swain und warf einen nervösen Blick zu der unebenen, schattigen Decke hinauf. »Hübsch. Sehr hübsch.«
    »Dad?«, flüsterte Holly.
    »Ja, Schatz?«
    »Ich habe Angst.«
    »Ich auch«, entgegnete Swain leise.
    Holly berührte seine linke Wange. »Bist du in Ordnung, Dad?«
    Swain blickte auf ihre Finger. Es war Blut darauf.
    Er betupfte sich die Wange. Es fühlte sich wie ein Schnitt an, ein großer Schnitt, der über den gesamten Wangenknochen verlief. Auf seinem Kragen entdeckte er einen großen roten Flecken – offenbar war ihm viel Blut das Gesicht hinabgelaufen.
    Aber wann? Er hatte es nicht gespürt. Und er konnte sich an keinen schmerzhaften Schnitt erinnern. Vielleicht war es geschehen, als er von Reese hinabgeschleudert worden war, nachdem er sie umgeworfen hatte. Oder als sie wie ein wild gewordenes Pferd um sich getreten hatte. Swain runzelte die Stirn. Alles lag ihm nur nebelhaft im Gedächtnis. Grau in Grau.
    »Ja, ich bin in Ordnung«, sagte er.
    Holly nickte zu Balthasar hinüber, der gegen das stählerne Geländer gelehnt dasaß. »Was ist mit ihm?«
    »Eigentlich wollte ich gerade nachsehen«, meinte Swain und kam auf die Knie. »Könntest du das bitte für mich halten?« Er reichte ihr die schwere Taschenlampe.
    Holly schaltete sie ein und hielt sie so über Swains Schulter, dass der Lichtstrahl auf Balthasars Gesicht fiel.
    Der große Mann zuckte zusammen. Swain beugte sich vor. »Nein, nein, nicht die Augen schließen«, sagte er leise. Er hielt Balthasars linkes Auge offen. Es war heftig gerötet, eine schlimme Reaktion auf Reeses Speichel.
    »Könntest du die Lampe bitte etwas näher halten …«
    Holly trat vor, und als der Schein herankam, öffneten sich Balthasars Pupillen.
    Swain beugte sich zurück. Da stimmte doch etwas nicht …
    Er ließ den Blick über Balthasars Körper schweifen. Alles an ihm deutete darauf hin, dass er menschlich war – Gliedmaßen, Finger, Gesichtszüge. Er hatte sogar

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