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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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»Weil ich so etwas nicht tue.«
    Mit diesen Worten packte Swain Hawkins’ Taschenlampe und steckte den Kopf durch die offene Luke. Er hatte etwas anderes im Sinn.
    Er schaltete die Taschenlampe ein und spähte in die Dunkelheit des Aufzugschachts hinauf. Er hoffte, dass Hawkins getan hatte, was er tun sollte.
    Der Polizist hatte es getan.
    Der andere Aufzug hing gleich neben Swains Lift auf halber Strecke zwischen dieser Etage und der darüber. Swain richtete den Strahl der Taschenlampe in den Schacht hinauf. Schmierige Kabel liefen in der Düsternis nach oben. Die Türen des nächsten Stockwerks befanden sich etwa zweieinhalb Meter über ihm. Auf einer davon stand in schwarzen Buchstaben: ERDGESCHOSS.
    Im Schacht herrschte Stille.
    Der andere Aufzug hing vielleicht einen knappen halben Meter über Swain ruhig da, und ein kleiner Zacken gelben Lichts verriet einen Riss in der Seite.
    »Holly? Hawkins?«, flüsterte Swain.
    Er vernahm Hollys Stimme – »Dad?« – und verspürte eine Woge der Erleichterung.
    »Wir sind hier, Sir«, meinte Hawkins’ Stimme. »Sind Sie in Ordnung?«
    »Uns geht’s gut hier. Wie steht’s mit euch beiden?«
    »Wir sind wohlauf. Sollen wir rüberkommen?«
    »Nein. Ihr bleibt, wo ihr seid«, erwiderte Swain. »Unser Aufzug hat ein paar Schläge abbekommen, die Türen sind beschädigt. Vielleicht öffnen sie sich nicht mehr, also kommen besser wir rüber. Sehen Sie mal, ob Sie die Luke in der Decke aufkriegen.«
    »In Ordnung.«
    Swain fiel in seinen Aufzug zurück und ließ den Blick prüfend über die Gruppe schweifen – Balthasar und die beiden Führer. Na ja.
    »Also gut, ihr alle, hört mal her. Wir gehen rüber in den anderen Aufzug. Ihr beiden kleinen Burschen zuerst. Ich kümmere mich um den Großen hier. Kapiert?«
    Selexin nickte. Der andere Führer stand einfach bloß da und hatte trotzig die Arme verschränkt.
    Swain hob Selexin hoch und hielt ihn unter die Luke. Der kleine Mann verschwand in der Dunkelheit.
    Swain steckte den Kopf durch die Luke und sah Selexin auf das Dach des anderen Aufzugs steigen. Ein schwacher Schleier gelben Lichts erschien über dem anderen Lift. Hawkins musste die Luke geöffnet haben.
    Swain wandte sich an den anderen Führer. »Sie sind dran.«
    Der Führer warf einen vorsichtigen Blick auf Balthasar und sagte daraufhin etwas in einer knurrenden, gutturalen Sprache.
    Balthasar antwortete mit einem abschätzigen Wedeln der Hand und einem Knurren seinerseits.
    Was zur Folge hatte, dass der Führer widerstrebend Swain die Arme entgegenstreckte, der ihn pflichtschuldig zur Luke hinaufhob. Der Führer verschwand im Schacht.
    Swain wandte sich Balthasar zu.
    Der große Mann saß nach wie vor in sich zusammengesunken in der Ecke. Langsam hob er die Augen.
    Wer er auch sein mochte, dachte Swain, er war auf jeden Fall schwer verwundet. Die Augen waren rot, die Hände blutig und zerschrammt. Ein wenig von Reeses Speichel brodelte noch immer in seinem Bart.
    »Ich möchte dich nicht töten«, sagte Swain sanft. »Ich möchte dir helfen.«
    Balthasar, der kein Wort verstand, hob den Kopf.
    »Helfen.« Swain streckte die Hände aus, die Handflächen nach oben – eine Geste der Hilfe, nicht des Angriffs.
    Balthasar sagte – leise – etwas in seiner seltsamen gutturalen Sprache.
    Swain verstand nichts. Erneut bot er seine Hände an.
    »Helfen«, wiederholte er.
    Balthasars Reaktion auf den fehlgeschlagenen Versuch einer Verständigung bestand in einem Stirnrunzeln. Er griff nach dem langen Dolch, den Swain zuvor in der Hand gehalten hatte und der jetzt wieder in der Scheide über seiner Brust steckte.
    Er zog ihn hervor.
    Swain stand völlig reglos da – ohne zusammenzuzucken – und blickte Balthasar direkt ins Auge.
    Das kann er nicht tun. Das kann er einfach nicht tun.
    Der bärtige Mann drehte das Messer in der Hand und legte den Griff Swain auf die Handfläche. Swain spürte die Wärme von Balthasars Hand, als sie beide das Messer fassten – dessen Spitze auf Balthasars Brust gerichtet war.
    Daraufhin zog Balthasar ihre beiden Hände auf seine Brust zu. Swain wusste nicht, was er tun sollte, außer zuzulassen, dass Balthasar die blitzende Klinge immer näher an seinen Körper brachte …
    Dann lenkte Balthasar ihre Hände zur Seite und ließ die Klinge in ihre Scheide zurückgleiten.
    Wie Swain es zuvor getan hatte.
    Mit hervorquellenden geröteten Augen blickte er auf und nickte.
    Nun sprach Balthasar erneut – langsam, tief in der Kehle. Es war

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