Showdown (German Edition)
Durchhaltevermögens.
Plötzlich flammte rechts ein gelbes Licht auf, und Swain sah, dass ein Gasrohr an der Decke Feuer fing.
Verstohlen blickte er zu Reese – die nach wie vor erschöpft herantrottete –, anschließend auf den nutzlosen kleinen Honda Civic gleich neben sich.
Dann wieder auf das Gasrohr. Auf die sanfte gelb-blaue Flamme, die über die gesamte Länge hinwegschoss. Swains Blicke folgten der Flamme voraus dem Verlauf der Röhre. Sie verschwand unmittelbar oberhalb der rätselhaften Tür mit der Aufschrift …UNGSRAUM – EINTRITT VERBOTEN in der Wand.
Dann überkam Swain ein furchtbarer Gedanke.
Gas. Hauptleitungen.
Heizungsraum.
Um Gottes willen …
Die bläulich gelbe Flamme schoss rasend schnell über die Decke, der Gasleitung folgend. Daraufhin verschwand sie in der Wand oberhalb der Tür.
Eine lange Stille folgte.
Dann …
Die Explosion war gewaltig. Sie dröhnte wie ein Kanonenschuss, drückte die Tür zum Heizungsraum nach außen und ließ sie in tausend Einzelteile zerspringen. Gleich darauf folgten eine Rauchwolke und Flammen. Swain wurde rücklings auf die Motorhaube des Civic geschleudert.
Quaid schwankte leicht, als der Boden bebte. Eine Explosion irgendwo.
»Wir müssen jetzt rein«, sagte er zu Marshall.
»Wie viele …?«
»So viele, wie wir reinbringen können.«
»Woher wissen Sie, dass Sie durchkommen?«, fragte Marshall.
»Woher wissen Sie, dass wir es nicht können?«, gab Quaid zurück.
Marshall schürzte die Lippen. »Niemand hat je etwas Derartiges gesehen …«
Quaid starte ihn bloß an. Er wartete auf die Aufforderung.
Dann kniff Marshall die Augen zusammen. »Na gut, also los.«
Swain wälzte sich von der Motorhaube des kleinen Honda herab. Reese hatte sich dem Heizungsraum zugewandt.
In dem Moment reagierte die Sprinkleranlage und tränkte das gesamte Parkdeck mit Strömen von Wasser. Es war, als würde man in einem Gewitterregen stehen – dröhnende Explosionen aus dem Heizungsraum inmitten des strömenden Regens aus der Sprinkleranlage.
Swain wischte sich das Wasser aus den Augen und versuchte zu erkennen, was Reese tat. Rechts – auf halber Strecke zwischen ihr und ihm – erhielt er einen flüchtigen Blick auf die Tür in der westlichen Wand des Decks, die er erreichen wollte.
Darauf stand: ZUM MAGAZIN.
»Fertig? Okay, schiebt!«, schrie Quaid.
Das NSA-Team hob das große Bleigehäuse an und schob es zu dem unter Strom stehenden Gittertor des Parkdecks hinüber.
Quaid hatte ihnen gesagt, sie sollten den großen Bleiwürfel auf die Seite kippen, sodass die offenen Enden – oben und unten – auf das knisternde Netz aus blauer Elektrizität gerichtet waren.
Als der Würfel bloß noch einen halben Meter von den blauen Blitzen entfernt war, rief Quaid, jetzt in voller Angriffsmontur – Helm, kugelsichere Weste –, ihnen zu, sie sollten stehen bleiben.
Marshall reichte ihm ein M-16-Sturmgewehr, das mit einer Hightecheinheit ausgestattet war, die wie ein M-203- Granatwerfer aussah, nur dass sie anstelle eines großkalibrigen Gewehrlaufs zwei silbrige spitze Zinken am Ende aufzuweisen hatte. Es war ein Taser Bajonett – die moderne Variante einer altertümlichen Waffe. Statt einen langen Dolch ans Ende der Waffe zu stecken, brachte man mehrere tausend Volt an.
»Schon einiges an Feuerkraft«, bemerkte Marshall.
»Man sollte nicht ohne sie aus dem Haus gehen«, erwiderte Quaid und nahm die Waffe entgegen.
Marshall griff in seinen Mantel.
»Noch etwas«, sagte er und zog ein Blatt Papier aus der Tasche. Es war die Liste mit den Aufzeichnungen des Lauscher-Satelliten über Zeiten und Energieausstöße. »Haben Sie Ihre Kopie?«
Quaid klopfte auf seine Gesäßtasche. »Meinen Sie etwa, ich würde das verdammte Ding inzwischen nicht in- und auswendig kennen? Dreizehn Energiestöße, nachdem wir das erste elektrische Feld in der Stadt aufgefangen haben. Das ist der Ausgangspunkt. Dreizehn Dinge, die wir finden müssen.«
»Wenn Sie reinkommen«, sagte Marshall.
»Ja«, erwiderte Quaid grimmig. »Wenn ich reinkomme. Sie stehen lediglich Gewehr bei Fuß für alles, was ich rausbringe.«
»Wenn wir das nicht tun, dann nur, weil wir schon bei Ihnen drin sind.«
»Schön.« Quaid wandte sich an die Männer um ihn herum. »Also gut, Jungs. Packen wir’s an.«
Die Männer schoben den Bleiwürfel weiter auf die Mauer aus blauer Elektrizität zu. Quaid folgte langsam und wartete am offenen rückwärtigen Ende.
Das vordere Ende berührte
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