Showdown (German Edition)
fuhr hoch.
Reese schnellte herum.
Zwei Männer standen am unteren Ende der Fahrbahn in der Mitte des Parkdecks.
Es waren Harold Quaid von der National Security Agency und ein weiterer Mann, beide in einer Montur wie die Mitglieder der Anti-Terror-Einheit SWAT. Quaid hielt ein seltsam aussehendes M-16-Sturmgewehr in Händen. Der andere Mann hatte eine silberfarbene, halbautomatische Pistole dabei.
Swain erstarrte.
Er warf einen Blick zum Notausgang hinüber – dann auf die Sprinkleranlage an der Decke, die keinerlei Anstalten machte, ihre Bewässerung einzustellen – und zuletzt auf den anschwellenden Teich, der sich immer näher an die Tür heranschob.
Einen Meter entfernt.
Er musste sich bewegt haben, denn Quaid rief erneut: »Ich meine es ernst! Keine Bewegung!«
Swain stand wie versteinert da.
Das Wasser rückte der Tür noch näher.
Reese huschte nach links davon.
Mit gehobenen Waffen verließen Quaid und sein Partner vorsichtig die Abfahrt. Sie beäugten Reese, beäugten Swain. Traten ins Wasser.
Der Teich war jetzt einen halben Meter von der Tür entfernt.
Aus der Sprinkleranlage fiel unermüdlich der Regen.
Swain wollte loslaufen …
»Bleib gefälligst stehen!«, brüllte Quaid und richtete seine Waffe drohend auf ihn. »Ich komme rüber!«
Einen Viertelmeter …
Das Wasser hatte die Tür fast erreicht …
Scheiß drauf, dachte Swain. Ich werde so oder so sterben.
»Keine Bewegung … !«, schrie Quaid erneut, als Swain zu dem Civic in der Ecke spurtete. Bei jedem Schritt spritzte Wasser hoch.
Gewehrfeuer brach los.
Swain sprintete an der Betonmauer entlang, nur Zentimeter einer Reihe von Einschusslöchern voraus.
Ich werd’s nicht schaffen, dachte er, während ihm schwere Tropfen aus der Sprinkleranlage ins Gesicht schlugen. Ich werd’s nicht schaffen …
Er hechtete zum Wagen.
Das Wasser erreichte gerade die Tür.
M IT EINEM LAUTEN B UMM ! landete Swain auf der Motorhaube des kleinen Honda. Gleichzeitig stellte Quaid das Feuer ein.
Swain war sich nicht sicher, was er nun hören würde: Das Knistern elektrostatischer Ströme, die durch das Wasser schossen; vielleicht sogar ein Aufschrei von Quaid, der zuletzt inmitten des Teichs gestanden und auf ihn gefeuert hatte.
Nichts davon geschah.
Überhaupt nichts.
Auf dem Parkdeck herrschte weiterhin Grabesstille, von dem beständigen Rauschen der Sprinkleranlage einmal abgesehen.
Langsam hob Swain die Hände vom Kopf. Quaid und der zweite NSA-Mann – die nach wie vor im Teich nahe der Fahrbahn in der Mitte standen – starrten neugierig zu ihm hinüber, wie er da auf der Motorhaube lag.
Reese hingegen war nirgendwo zu entdecken.
Der Teich hatte den Notausgang erreicht, und das Wasser floss jetzt darunter her, ohne dass irgendetwas geschah.
Swain konnte sich nur eine mögliche Erklärung denken: Es war keine Tür nach draußen. Sie war nicht unter Strom gesetzt worden. Dahinter musste es eine weitere geben.
Aus der Sprinkleranlage regnete es nach wie vor.
Da stürmte plötzlich – und wild – Reese hinter dem zweiten NSA-Mann heran. Der Brustkorb des Mannes explodierte, und im nächsten Moment ragte die Spitze ihres Schwanzes grotesk daraus hervor.
Quaid wirbelte herum, war jedoch zu langsam.
Reese war bereits wieder in Bewegung. Sie zog den Schwanz aus Martinez’ Körper und ließ den Leichnam wie eine Stoffpuppe zu Boden fallen. Daraufhin trampelte sie grob darüber hinweg, warf sich auf Quaid und schleuderte ihn nach vorn, sodass er mit einem lauten Aufklatschen zu Boden ging.
Sie musste die Fahrbahn in der Mitte umgangen und sich dann von hinten an die beiden NSA-Männer herangeschlichen haben, die ihn bedrohten.
Ihr Opfer bedrohten.
Aber Quaid ergab sich nicht kampflos. Er wälzte sich auf den Rücken, und im selben Moment sprang ihm Reese auf die Brust. Aus ihrem Maul tropfte der Speichel, und ihre Fühler pendelten hin und her. Quaid hielt das M-16 aus dem Wasser und bestrich vergebens die Decke mit automatischem Gewehrfeuer. Gleichzeitig glaubte Swain, einen weißen Lichtblitz aus der High-Tech-Einheit am Lauf von Quaids Sturmgewehr zucken zu sehen.
Der Kampf ging unter dem strömenden Regen weiter – doch Reese war zu stark, zu schwer.
Ihre dicke rechte vordere Gliedmaße krachte auf Quaids rechten Arm herab – den Gewehrarm –, und Swain hörte das schreckliche Geräusch brechender Knochen.
Sofort erstarb das Gewehrfeuer, das M-16 flog Quaid aus der Hand und rutschte über den wasserbedeckten
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