Showdown (German Edition)
des Labyrinths. Das muss so sein, weil ihr mit jedem Wettkämpfer ins Labyrinth teleportiert werdet.«
Das ließ sich Selexin durch den Kopf gehen.
Der Prozess der Teleportation benötigte einen Führer, der zum Heimatplaneten des Wettkämpfers geschickt wurde. Dort betraten die beiden einen Teleporter, und zwar allein. Anschließend gab der Führer die Koordinaten des Labyrinths ein, und beide wurden teleportiert.
In Selexins Fall war die Sache natürlich anders gewesen, da die Menschen nichts von Teleportern und Teleportation wussten. Er und Swain waren getrennt voneinander teleportiert worden.
»Aber du brauchst nach wie vor einen Teleporter, um die Hoodaya hier herauszubekommen«, sagte Selexin. »Und auf Erden sind keine zu finden.«
Bellos zuckte gleichgültig die Achseln. »Vermutlich nicht«, gestand er ein.
Jetzt geriet Selexin in Wut. »Du hast vergessen, dass das alles auf der Annahme basiert, dass du der letzte im Labyrinth verbleibende Wettkämpfer sein wirst. Und das muss erst noch entschieden werden.«
»Dieses Risiko nehme ich in Kauf.«
»Dein Urgroßvater hat das fünfte Präsidian ohne Betrügerei gewonnen«, sagte Selexin verächtlich. »Stell dir vor, was er jetzt von dir denken muss!«
Bellos wedelte abschätzig mit der Hand. »Du hast es nicht begriffen, hm? Mein Volk erwartet von mir, diesen Wettkampf zu gewinnen, ebenso wie es das von meinem Urgroßvater erwartet hat.«
»Aber du bist nicht der Jäger, wie es dein Urgroßvater gewesen ist, oder, Bellos?«, fragte Selexin hart.
Bellos kniff die Augen zusammen. »Ei, ei. Wie kühn wir sprechen, wenn wir dabei sind, vor unseren Schöpfer zu treten, kleiner Mann. Mein Urgroßvater hat getan, was er zu tun hatte, um das Präsidian zu gewinnen. Ebenso wie ich. Gewiss unterschiedliche Methoden, aber du musst begreifen, kleiner Mann, dass der Zweck alle Mittel rechtfertigt.«
»Aber …«
»Nun reicht’s mir mit deinem Gerede«, schnitt ihm Bellos das Wort ab. »Jetzt ist es an der Zeit für dich, zu sterben.«
Langsam umrundete Bellos den Tisch und kam auf Selexin und Holly zu. Verzweifelt blickte Selexin sich um. Sie konnten jetzt nirgendwohin laufen. Sich nirgendwo verstecken.
Wie angewurzelt stand Selexin vor Holly und sah den großen Mann immer näher kommen.
Da – langsam, lautlos – lenkte etwas hinter Bellos Selexins Blick auf sich.
Eine Bewegung.
Von oben.
Hinter einem der Abluftrohre an der Decke.
Langsam, ganz, ganz langsam entfaltete sich ein spindeldürrer schwarzer Körper und ließ sich hinter Bellos von der Decke herab.
Dabei gab er keinen Laut von sich.
Bellos hatte ihn nicht bemerkt. Er kam einfach weiter auf Selexin und Holly zu – während die große, spindeldürre Kreatur sich zu ihrer vollen bedrohlichen Größe von über drei Metern aufrichtete.
Selexin war wie vom Donner gerührt.
Es war der Rachnid.
Der siebte und letzte Wettkämpfer im Präsidian. Er sah wie ein riesiges, stockartiges Insekt aus, mit kleinem Kopf und vielgliedrig. Er streckte die acht knochengleichen Gliedmaßen aus und bereitete sich darauf vor, sie um Bellos’ Körper zu schlingen und ihn zu zerquetschen.
Da, plötzlich, schlug der Rachnid zu – rasch, heftig. Erstaunlich schnell schloss er die Arme um Bellos und hob ihn hoch in die Luft.
Zunächst waren Selexin und Holly von der schieren Schnelligkeit des Angriffs verblüfft. Es war so plötzlich geschehen. Der langsame, bedrohliche Abstieg des Rachnid hatte sich von einem Moment auf den anderen in brutale Gewalt verwandelt. Und jetzt hing Bellos ganz plötzlich in der Luft, im Griff des Rachnid, und kämpfte mit diesem neuen Gegner.
Sofort setzten sich die Hoodaya in Bewegung.
Der unversehrte galoppierte von der Tür heran, sprang auf den Tisch und warf sich zur Verteidigung seines Herrn mit weit aufgesperrtem Maul auf den Rachnid. Der zweite, verletzte Hoodaya war langsamer, kletterte jedoch gleichermaßen wild auf den Tisch und mischte sich in das Kampfgetümmel.
Das Element der Überraschung schien jetzt völlig wertlos, als der Rachnid – mit dem unerwarteten Auftauchen der beiden Hoodaya konfrontiert – laut aufkreischend von der Decke fiel. Mit einem lauten Platsch! landete er auf dem Tisch. Die acht spindeldürren Gliedmaßen schlugen wild um sich, in dem verzweifelten Bemühen, den dreifachen Angriff abzuwehren.
Holly und Selexin starrten die Szenerie erstaunt an, bis plötzlich beide derselbe Gedanke überkam.
Raus hier!
Sie stürzten zum abgedunkelten
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