Showdown
zahlreiche Ölquellen im Irak zu erschließen.
Doch diese erste Bewerbungsrunde fand noch vor dem Machtwechsel in Athen zu Samaras statt. Die nun laufenden Untersuchungen sollen im Laufe des Jahres 2013 abgeschlossen, die Förderfelder aufgeteilt und die Konzessionen vergeben worden sein. Ab 2014 soll es dann mit der Errichtung der Fördereinrichtungen losgehen.
Warum in drei Teufels Namen nehmen wir das in Europa ahnungslos hin? Das ist unser eigenes Wohnzimmer. Lasst uns zusammenrücken und mit europäischen Unternehmen wie BASF Wintershall, Eni, OMV , Hellenic Petroleum und der französischen Total diese griechischen Schätze für und mit Griechenland und Europa heben. In einem ersten Schritt könnte die EU -Kommission die Hand auf die Förderrechte legen und sie als Pfand für gewährte Kredite einfordern. Wenn es doch nichts »Bedeutendes« ist, werden die Griechen und Zyprioten ja nichts dagegen haben.
Ein fairerer Vertrag muss geschlossen werden, der dafür sorgt, dass diese Kohlenwasserstoffe in erster Linie die Versorgung Europas sicherstellen. Eine gerechte Verteilung der Erträge auf den griechischen Staat, die europäischen Geldgeber und die Förderunternehmen muss damit einhergehen.
Es gibt bereits fertige Planungen für eine Unterwasser-Erdgaspipeline von Israel/Zypern nach Kreta, von dort weiter nach Griechenland und über Italien nach Zentraleuropa.
© Computerkartographie Carrle, München
Hierdurch würde ein nachhaltiger Wirtschaftsboom in Griechenland entstehen. Häfen, Schiffsbau, Gasterminals, Straßen, Pipelines, Öl- und Gasverarbeiter, Bauunternehmen … die Liste wäre endlos.
In einem solchen Wirtschaftsboom sind auch die zwingend notwendigen Reformen des Staatswesens und der Staatsfinanzen wesentlich leichter umsetzbar. Man könnte sie sogar in die Verträge mit Griechenland hineinschreiben. Und die Bevölkerung würde die Maßnahmen auch mittragen, weil sie wieder eine Perspektive für die Wirtschaft, ihre Arbeitsplätze und eine Erneuerung ihres Landes sähe, die mit Wohlstandssteigerungen einherginge.
An dieser Stelle kommen wir noch einmal zum Beginn dieser Geschichte: Sind Sie noch immer der Meinung, Griechenland und Zypern müssen aus dem Euro und womöglich der europäischen Union austreten? Genau darauf warten die USA und Russland wie die Geier auf der Stange, und sie tun alles, um diese Entwicklung voranzutreiben.
Lassen wir uns nicht vorführen und zum willigen Brandbeschleuniger machen. Stellen wir die Frage: »Wem nutzt es?« Und stellen wir uns auf die Seite der griechischen Bevölkerung, gegen deren eigene Politiker und gegen die Zaghaftigkeit unserer Politiker zum Nutzen der europäischen Völker.
Wir werden den Kopf gegen die Wand schlagen, wenn wir in zehn Jahren auf die Bohrinseln vor Griechenland und Zypern schauen und zusehen müssen, wie uns wahlweise die Russen oder die Amerikaner das Gas vor unserer eigenen Haustür gegen US -Dollar verkaufen, weil wir auf die billige Propaganda diverser Boulevardmedien mit US -Einfluss hereingefallen sind.
Das Rennen um die griechischen Kohlenwasserstoffe hat gerade begonnen. Ich bin sehr gespannt, wer schließlich durchs Ziel gehen wird.
Sollten Ihnen die Kohlenwasserstoffe Griechenlands noch nicht genügen, so berichten viele Studien über nennenswerte Vorkommen unter anderem an Gold, Kupfer, Silber, Nickel und Uran. Auch hierzu habe ich lange Gespräche mit den führenden Wissenschaftlern des griechischen Geologischen Instituts geführt (ganz offiziell: Institut für geologische und Bergbau-Forschung).
Griechenland gehört zu den Gebieten mit den reichsten Erzvorkommen in Europa. Viele Milliarden Euro an Bodenschätzen sind hier jenseits des Öls bereits erforscht. Eine UN -Studie bestätigt, dass Griechenland auf einer Fülle seltener Minerale sitzt, die in der Schwer- und Flugzeugindustrie dringend benötigt werden. Griechenland ist eines der wenigen Länder Europas, in dem Huntitvorkommen zu finden sind. Huntit ist ein wichtiges Flammschutzmittel im Flugzeugbau. In der Bucht von Kavala gibt es Vorkommen an Seltenen Erden, die so umfassend sind, dass die Nachrichtenagentur Bloomberg im April 2012 titelte: »Griechische, nordische (Finnland war gemeint) Seltene Erden könnte die europäische Industrie retten«. In Nordgriechenland und Mazedonien gibt es große Uranvorkommen, auch wird von bedeutenden Goldvorkommen dort berichtet. Viele weitere Rohstoffvorkommen sind bekannt, müssten aber dringend weiter erforscht
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