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Showdown

Showdown

Titel: Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Müller
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Italien stiegen also stark an. Folglich hat man lieber in Frankreich oder Belgien eingekauft und seine Gold- und Silbermünzen dorthin getragen, denn die waren ja überall gültig. In der Folge kam es durch die starke Auslandsnachfrage auch in diesen Ländern zu einer importierten Inflation. Die anderen Staaten mussten also für Italiens und Griechenlands schlechte Finanzwirtschaft geradestehen. Nach einer Umschuldung und einem Totalbankrott folgte 1908 der Rausschmiss Griechenlands aus der Währungsunion. Wer möchte da noch behaupten, dass Geschichte sich nicht wiederhole?
    Interessant zu sehen, was nach dem Rausschmiss der Griechen geschah. Sie konnten sich wirtschaftlich rasch erholen und wurden zwei Jahre später wieder in die Münzunion aufgenommen. Schau an!
    Diese Lateinische Münzunion hatte genau die gleichen Webfehler wie die heutige Währungsunion. Schon damals träumte man den Traum von einer Europäischen Union mit einer »Europe« genannten Gemeinschaftswährung. Ein gemeinsames Staatengebilde sollte entstehen, dessen Leitung eine »Europäische Kommission« und ein »Europäisches Parlament« innehaben sollte. Doch dazu kam es nicht. Es blieb bei der Währungsunion völlig unterschiedlicher und selbständiger Staaten. Man hat es nie geschafft, die politische Union umzusetzen. Daraus entstanden die gleichen wirtschaftlichen Verwerfungen wie heute. Im Westen nichts Neues.
    Doch wie sah das Ende der Lateinischen Münzunion aus? Man hat sich auch damals über viele Jahrzehnte nicht getraut, sie offiziell aufzulösen, da man große Sorge vor den Kosten und Folgen hatte. Erneut ein vertrautes Bild. Während die Gold- und Silbermünzen ihre Gültigkeit im jeweils anderen Land behielten, gingen die einzelnen Länder zunehmend dazu über, die Golddeckung für ihre jeweiligen Banknoten aufzuheben und sich der Druckerpresse zu bedienen. Faktisch existierten damit zwei Währungen. Man hat die Goldmünzen einfach weiter existieren lassen, in den einzelnen Ländern jedoch eine eigene Währung in Form von ungedeckten Banknoten installiert, die nur im jeweiligen Land Gültigkeit besaßen.
    Übertragen auf unsere Zeit, hieße das, dass ein Auflösen der Währungsunion dadurch geschehen könnte, dass man den Euro einfach weiter bestehen lässt, aber jedes Land zusätzlich seine eigene Währung herausgibt. Die Neue Drachme, die Neue Lira und die Neue D-Mark. Der Euro bleibt bestehen und wird seinen eigenen Wechselkurs zu den jeweiligen Währungen entwickeln. Unrealistisch? Im Mai 2012 schlägt Thomas Mayer, damals Chefvolkswirt der Deutschen Bank, vor, in Griechenland zusätzlich zum Euro eine neue griechische Währung namens »Geuro« einzuführen, die Parallel zum Euro laufen solle. Wie sich Geschichte doch wiederholt.
    In der Folge würde Griechenland seine Beamten mit der stark abwertenden Drachme bezahlen. Für das Ausland würde es wieder günstiger, in Griechenland einzukaufen. Aber dennoch würden alle alten Konten und Schulden weiter in Euro lauten. Der Hausbesitzer bekommt seine Miete ab sofort in immer wertloser werdender Drachme, muss aber seinen Hauskredit in Euro zurückbezahlen. Auch die Staatsanleihen Griechenlands würden zumindest zum Teil weiter in Euro bestehen bleiben, während die Steuereinnahmen als Drachmen hereinflössen. Das könnte Griechenland nur durch einen Schuldenerlass schaffen. Ein solcher Schuldenerlass würde jedoch weder für die griechischen Unternehmen noch die Bürger in Frage kommen. Diejenigen, die Schulden haben, müssten über lange Jahre diese Last tragen. Fassen wir zusammen: Es käme zu einem Wirtschaftsaufschwung durch wieder konkurrenzfähige Preise gegenüber dem Ausland, damit auch zu einer besseren Zukunft für den Staat, die Arbeiter und Rentner, sofern sie keine Schulden haben. Wer Geldguthaben besitzt (weiterhin in Euro), der kann damit innerhalb Griechenlands nun wesentlich mehr kaufen. Die Wohlhabenden können sich nun die Häuser unter den Nagel reißen, die der verschuldete Hausbesitzer nicht mehr finanzieren kann.
    Was würde denn nun passieren, wenn der Euro weiter bestehen bliebe, aber Deutschland zusätzlich die Neue Mark einführte? Wie weiter vorne ausgeführt, würde diese Neue Mark sofort um etwa 20 Prozent gegenüber dem Euro aufwerten. Unsere internationalen Staatsschulden blieben in Euro bestehen. Schließlich wurden sie in dieser Währung ausgegeben. Die Schulden des deutschen Staates wären also schlagartig um 20 Prozent leichter. Das Gleiche gälte

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