Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)
gerade ‚verlockend‘ gesagt?“
Das war ihm nur herausgerutscht. Er durfte nicht vergessen, dass Kara die kleinste Achtlosigkeit sofort ausnutzte. „Nur eine generelle Feststellung“, antwortete er sanft, um sie nicht noch mehr zu provozieren. Dann steckte er die Hände in die Taschen, ließ Kara stehen und sah sich im Zimmer um. „Hübsche Wohnung“, sagte er. „Etwas klaustrophobisch für meinen Geschmack, aber ganz nett.“
Das hatte sie ganz vergessen. David hatte als Kind unter Klaustrophobie gelitten, und kaum hatte sie es herausgefunden, hatte sie ihn bei jeder Gelegenheit auf die Probe gestellt. Sie selbst war furchtlos und verstand nicht, warum bei jemandem der Angstschweiß ausbrach, nur weil es zu eng wurde. „Danke“, erwiderte sie leise.
Kara war in Gedanken noch bei seiner Bemerkung. War ihm das „verlockend“ wirklich nur so herausgerutscht, oder steckte mehr dahinter? Nichts an seinem Tonfall oder Gesichtsausdruck lieferte einen Hinweis.
Wahrscheinlich wollte er sich nur mal wieder über sie lustig machen. Nur weil er Arzt geworden war und einmal pro Woche ehrenamtlich in einer Sozialklinik bedürftige Menschen behandelte, musste er noch kein edler Mensch sein. Jedenfalls nicht ihr gegenüber.
Sie holte die Schuhe, schlüpfte hinein, schnappte sich ihre Handtasche und nahm eine große Einkaufstüte von der Couch. „Okay, wir können fahren“, verkündete sie.
David warf einen Blick auf die Tüte. „Was ist das denn?“
„Ein Geschenk für Ryan. Du erwartest doch wohl nicht, dass ich mit leeren Händen auf seiner Geburtstagsparty auftauche, oder?“
Bei Kara wusste er wirklich nicht, was er erwarten sollte. Das hatte er nie getan. Für die Logik, die ihm so viel bedeutete, war in ihrem Leben kein Platz. „Ich dachte, das Videospiel ist von uns beiden“, gab er zu. „Das würde das ‚Date‘ unterstreichen, das du jedem verkaufen willst.“
„Nicht jedem“, widersprach sie. „Nur unseren Müttern, schon vergessen? Und was das ‚Unterstreichen‘ angeht, würde es einfach nur knauserig wirken, wenn wir zu zweit mit einem einzigen Geschenk auflaufen, findest du nicht? Schließlich arbeite ich für den Hersteller des Spiels.“
„Das weiß Ryan nicht. Und wenn du nicht von einem Haufen Kinder bestürmt werden willst, schlage ich vor, du solltest auf der Party nicht verkünden, wo du dein Geld verdienst.“
Sie musterte ihn kurz. „Wenn ich es nicht besser wüsste, Davy, würde ich jetzt sagen, du bist fürsorglich.“
„Ich bin nur ein praktisch denkender Mensch“, verbesserte er. „Und ich habe dich schon mal gebeten, mich nicht Davy zu nennen“, fügte er mit Nachdruck hinzu.
Sie verließen die Wohnung, und er wartete, bis sie abgeschlossen hatte.
„Was schenkst du ihm denn?“, fragte er auf dem Weg zu seinem Wagen.
Ihre Firma brachte im nächsten Monat zwei neue Videospiele heraus. Die leitenden Ingenieure bekamen die ersten. Sie würde Ryan ihr Spiel schenken, aber das brauchte David nicht zu wissen. „Warte es ab“, erwiderte sie nur.
Als er an einem roten Sportwagen stehen blieb, sah sie ihn ungläubig an. Das glänzende Gefährt passte nicht in das Bild, das sie von ihm hatte. „Das ist nicht dein Wagen, oder?“
Er hätte sich denken können, dass sie so reagieren würde. Zugegeben, der Wagen war ein Luxus. Er hatte gerade erst den Gebrauchten verkauft, den er seit seinem Abschlussjahr auf dem College gefahren hatte. Der hatte ihn nie im Stich gelassen, und David hatte sich erst davon getrennt, als der Motor den Geist aufgab. „Warum denn nicht?“, entgegnete er und machte sich auf eine spitze Bemerkung gefasst.
„Weil er schnittig und schnell ist und verdammt viele Pferdestärken hat.“ Und verdammt gut aussieht, fügte sie insgeheim hinzu, bevor sie ihn ansah. „All das, was du nicht bist.“
„Du hast keine Ahnung, was ich bin, Kara“, erwiderte er kühl. Er öffnete die Türen mit der Fernbedienung und zeigte zur Beifahrerseite. „Steig ein.“
Kara schaute hinein. Der Wagen roch noch neu und war tadellos aufgeräumt. Kein Müll. Keine Krümel. Nichts, was darauf hindeutete, dass er schon mal gefahren worden war. Ihr eigener Wagen sah aus, als würde sie darin wohnen. Sie war froh, dass David ihn noch nicht gesehen hatte. Es hätte ihm nur zusätzliche Munition gegen sie geliefert.
Sie stieg ein und schnallte sich an. „Du hast ihn gerade aufpolieren lassen, nicht wahr?“
„Aufpolieren?“, wiederholte er und zog die
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