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Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Burger.
    „Ja, das finde ich auch“, erwiderte sie, bevor sie rückwärts aus der Parklücke fuhr.
    Minuten später fuhren sie auf der Hauptstraße in Richtung Freeway.
    „Okay, wie stellst du dir das hier vor?“, fragte sie nach einem Moment.
    „Wie stelle ich mir was vor?“
    „Soll ich zu mir fahren, damit du mich absetzen und selbst weiterfahren kannst? Oder fahren wir erst zu dir, und du bringst mich nach Hause?“
    Die zweite Möglichkeit erschien ihm etwas zu umständlich, aber das sprach er nicht aus. „Ich nehme die zweite Variante“, antwortete er stattdessen.
    „Wenn du nicht vorsichtig bist, halte ich dich noch für einen Menschen aus Fleisch Blut und nicht mehr für die Heiligenfigur, die du früher für mich warst.“
    „Warum um alles in der Welt hast du mich für eine Heiligenfigur gehalten?“, fragte er verwirrt.
    Sie sah ihn an. Hatte er das etwa vergessen? Unmöglich. Sie erinnerte sich ganz genau. „Weil du dich so benommen hast. Als wärst du absolut untadelig, jedenfalls untadeliger als ich.“
    David musste lachen. „Dazu gehörte nicht viel. Du warst eine kleine Teufelin.“
    Sie wollte protestieren, doch dann fügte er etwas hinzu, das ihr den Wind aus den Segeln nahm. „Ich habe dich um deine Freiheit beneidet.“
    Kara kniff die Augen zusammen. „Freiheit?“, wiederholte sie verblüfft.
    „Mein Vater hatte gewisse Erwartungen an seinen Sohn“, gestand er. Als er den Burger aufgegessen hatte, zerknüllte er das Papier, stopfte es in die Schachtel und machte sich über die Pommes frites her. Obwohl sie nicht mehr warm waren, schmeckten sie ihm. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt welche gegessen hatte. Er genoss die erste Fritte wie eine seltene Köstlichkeit, bevor er weitersprach.
    „Wenn ich es mir recht überlege, hat mein Vater erwartet, dass ich mich wie ein kleiner Erwachsener aufführte, sobald ich laufen konnte.“
    Das passte nicht zu dem Mann, den Kara in den Sommerferien kennengelernt hatte.
    „Dein Vater war ein freundlicher Mensch, mit dem man viel Spaß haben konnte“, widersprach sie und dachte mit etwas Wehmut an den großen, kräftigen Mann.
    David sah seinem verstorbenen Vater sehr ähnlich. Das gleiche dichte dunkle Haar, die grünen Augen und die breiten Schultern. Der einzige Unterschied bestand darin, dass sein Haar schwer zu bändigen war, während die Frisur seines Vaters immer perfekt gesessen hatte.
    „Du vielleicht“, stimmte David bereitwillig zu. „Weil du ein Mädchen warst. Hätte ich eine Schwester gehabt, wäre er zu ihr bestimmt genauso gewesen. Ich glaube, auf seine Art war ein Chauvi. Vom ‚sanften Geschlecht‘, wie er euch immer nannte, hat er nicht halb so viel verlangt wie von Männern, insbesondere von mir.“ Er lächelte. „Ich wette, ihr hättet euch blendend verstanden, wenn du älter gewesen wärst.“
    Insgeheim empfand sie Mitgefühl mit David. Als Junge sollte man zu seinem Vater ein besonders enges Verhältnis haben. Schade, dass David sich nur an die Strenge erinnerte. Kara war froh, dass es für sie auch schöne Momente gegeben hatte. Nicht nur mit ihrer Mutter, sondern auch mit ihrem Vater. So langsam begann sie David in einem ganz anderen Licht zu sehen. „Hat er dir das Leben schwer gemacht?“, fragte sie leise.
    War das Mitleid in ihrer Stimme? Oder Verständnis? Was auch immer, es erstaunte ihn. Er hatte nicht gedacht, dass sie so einfühlsam sein konnte.
    Er zuckte mit den Schultern. „Nicht mehr als nötig, nehme ich an. Er hat mir immer gepredigt, dass man im Leben keine zweite Chance bekommt und deshalb beim ersten Mal alles richtig machen muss. Die Welt hat kein Verständnis für Verlierer.“ Er lächelte bitter. „Und er hatte auch keins“, fügte er fast unhörbar hinzu.
    Sie dachte daran, wie anders ihre Beziehung zu ihrem Vater gewesen war. Sie hatte ihn geradezu verehrt, und seine Liebe hatte ihr die Sicherheit und Geborgenheit gegeben, die sie brauchte. Sie hatte ihn stolz machen wollen, aber er hatte nie mehr von ihr verlangt, als ein guter Mensch und glücklich zu sein.
    Und dank ihm – und ihrer Mutter – war sie es.
    Kara holte tief Luft. Vermutlich wollte David es nicht hören, aber sie sprach es dennoch aus. „Es tut mir leid, dass du eine harte Kindheit hattest.“
    Er verschluckte sich und musste husten, bis ihm die Tränen kamen. Mit einer Hand am Lenkrad nahm sie das Getränk aus dem Becherhalter und reichte es ihm. Er nahm es und trank einen großen Schluck. Der

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