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Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Husten legte sich.
    „Danke“, sagte er und schnappte nach Luft. Dann wischte er sich die Augenwinkel ab und sah Kara an. „Wenn du so weitermachst, lasse ich mir doch noch deinen Ausweis zeigen. Oder wir fahren zur Garage deiner Mutter und suchen nach einer großen Schote.“
    „Angriff der Körperfresser“, sagte sie lachend. „Wer bist du, und was hast du mit David gemacht? Vielleicht sollte ich lieber in deiner Garage danach suchen. Du steckst wirklich voller Überraschungen. Ich hätte nie gedacht, dass du ein Kinofan bist.“
    „Bin ich auch nicht.“
    „Wieso spielst du dann dauernd auf Filme an? Manchmal zitierst du sogar daraus. Wörtlich!“
    Das war einfach zu erklären. „Ich merke mir alles, was ich lese oder sehe. Einfach so. Und was die harte Kindheit betrifft“, kehrte er zu ihrer Ursprungsfrage zurück, „die hatte ich nicht. Im Gegenteil, die hohen Ansprüche meines Vaters haben mir geholfen, der zu werden, der ich bin. Ein Medizinstudium abzuschließen, ist keine leichte Sache.“
    Bestimmt nicht. Aber Kara war überzeugt, dass er jeder Aufgabe gewachsen war. „Das hättest du auch ohne deinen Vater geschafft. Sie mich nicht so erstaunt an. Nur weil ich dich als Kind gepiesackt habe, heißt das nicht, dass ich dich für unfähig halte. Im Gegenteil, so jung ich auch war, ich wusste damals schon, dass du deinen Weg gehen wirst. Ehrlich gesagt, ich habe mich dir unterlegen gefühlt. Wahrscheinlich habe ich dich auch deshalb immer gequält“, gestand sie unumwunden.
    „Und warum noch? Warum hast du mir die Sommerferien verdorben, Kara?“
    „Das habe ich dir doch gerade erklärt“, antwortete sie und schaute wieder auf die Straße. Als ihr Blick auf den Tacho fiel, sah sie, dass sie fast sechzig Meilen in der Stunde fuhr. Rasch nahm sie den Fuß vom Gaspedal. Das Thema regte sie zu sehr auf. Er regte sie zu sehr auf.
    David dachte kurz nach. „Nein, das hast du nicht“, widersprach er.
    „Na gut, vielleicht nicht so ausführlich“, gab sie zu. „Ich habe es getan, weil du immer auf mich herabgesehen hast.“
    „Das habe ich doch gar nicht“, protestierte er vehement. Sie war für ihn eine freche Göre gewesen, viel zu schlau und gerissen für ihr Alter. Sie hatte ihn erniedrigt, nicht umgekehrt. Und niemals hatte er sich für etwas Besseres gehalten. Höchstens für einen netteren Menschen.
    Sie wusste, was sie wusste. „Doch, das hast du. Du bist zwei Jahre älter als ich, aber damals kam es mir vor wie zwanzig. Die zwei Jahre hast du gnadenlos ausgespielt und mir das Gefühl gegeben, als könnte ich dir nicht das Wasser reichen.“ Sie erinnerte sich nur zu gut daran, und es tat noch immer weh.
    David ließ sich nicht umstimmen. „So habe ich es nicht gesehen. Du warst so furchtlos, dass ich mir wie ein Feigling vorkam. Und dann war die Sache mit der Schlange. Damit hast du mir einen echten Tiefschlag verpasst.“
    Kara hatte sich nie vor Schlangen gefürchtet, aber gewusst, dass er Angst vor ihnen hatte. Das hatte sie ausgenutzt. „Das war viel später. Nachdem du …“ Sie seufzte. „Vergiss es. Alte Geschichten aufzuwärmen bringt nichts.“
    Sie wollte keine vernarbten Wunden aufreißen. Das alles war vorbei. Sie hatte eine Mutter, der sie eine Lektion erteilen musste, und David auch. Das war viel wichtiger, als Kämpfe von gestern auszufechten, die heute nicht mehr zu gewinnen waren.
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. „Sind noch Pommes übrig?“
    Er hatte gar nicht gemerkt, dass er die ganze Zeit gegessen hatte. Sie waren fast alle.
    Er zog eine Braue hoch. „Willst du welche?“
    „Nein, ich mache bloß Inventur“, antwortete sie sarkastisch und bereute es sofort. Sie lachte verlegen. „Entschuldige, ich verfalle manchmal in alte Gewohnheiten. Ja, ich möchte welche.“
    Da sie beide Hände am Lenkrad hatte, nahm er die größte Fritte aus der Tüte und hielt sie ihr an den Mund. „Ich weiß, ich werde es bereuen, aber … mach den Mund auf.“
    Kara drehte den Kopf etwas in seine Richtung, und er sah das belustigte Glitzern in ihren Augen. Sie öffnete den Mund, und als sie ihn wieder schloss, streiften ihre Lippen seine Finger.
    Oder seine Finger streiften ihre Lippen. Wie auch immer, der Effekt war eindeutig. Er glich einem elektrischen Impuls, der sie beide durchzuckte.

11. KAPITEL
    Karas Haut fühlte sich plötzlich erhitzt an, und ohne Vorwarnung begann ihr Herz wie wild zu klopfen.
    Zu spät schaute sie wieder nach vorn und bemerkte, dass sie

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