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Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Wildfang verbringen und die Stunden bis zum Schulbeginn im September zählen musste.
    Wenn nach all diesen Jahren die äußerst attraktive Frau vor ihm wirklich Kara Calhoun war, musste das Schicksal einen sehr makabren und noch dazu sadistischen Sinn für Humor haben.
    Obwohl dieser Tag hektisch begonnen hatte und vermutlich auch so weitergehen würde, nahm David sich einen Moment Zeit und winkte den nächsten Patienten in ein freies Untersuchungszimmer. „Ich komme gleich zu Ihnen, Mr Mendoza“, versprach er.
    Doch anstatt dem Mann zu folgen, ging er um den Empfangstresen herum und auf die sexy aussehende Blondine mit den langen Beinen zu.
    Sie konnte unmöglich Kara sein.
    Aber warum sollte sie sich als Paulettes Tochter ausgeben, wenn sie es nicht war? Die Frage würde ihm keine Ruhe lassen, das wusste er. Er musste es wissen. „Kara?“
    „Ja!“, rief sie so erleichtert wie jemand, dessen Quizpartner endlich auf die richtige Lösung kam, nachdem er schon unzählige Hinweise erhalten hatte.
    David konnte es noch immer nicht glauben. Warum sollte sie nach so vielen Jahren plötzlich auftauchen? Ausgerechnet hier, an einem Ort, an dem sie ganz offensichtlich fehl am Platz war? Allein ihre Schuhe sahen aus, als würde einer seiner Patienten mindestens eine Woche dafür arbeiten müssen – wenn er überhaupt einen Job hatte.
    „Kara Calhoun“, sagte er und versuchte verzweifelt, in der hübschen jungen Frau, die in seinem überfüllten Wartebereich stand, das freche Mädchen mit Zöpfen und dem fiesen Sinn für Humor wiederzuerkennen. Keine Zweifel, ein Wunder der Natur.
    Kara fragte sich, warum er sie so fassungslos anstarrte. Der David, an den sie sich erinnerte, war ein hochintelligenter Junge gewesen. Hatte er seinen Verstand gegen gutes Aussehen eingetauscht? Lief es so? „Soll ich dir meinen Führerschein zeigen?“, bot sie an. Würde das ihn überzeugen?
    Was ihn überzeugte, war der sarkastische Unterton in ihrer Stimme. „Ja, du bist es. Offenbar hast du noch immer das sonnige Gemüt eines Gürteltiers.“
    Sie rang sich ein Lächeln ab. „Und du bist kräftiger geworden.“ Was noch milde ausgedrückt war. Der weiße Kittel straffte sich über Armen, die nicht mehr Zahnstochern glichen, sondern mit richtigen Muskeln ausgestattet waren. „Zu schade, dass deine Persönlichkeit nicht mitgewachsen ist.“
    Am liebsten hätte er sich einfach umgedreht und sie stehen gelassen, aber sie war bestimmt nicht zufällig hier. Es musste einen dafür Grund geben, und den wollte er hören. Er machte es ihr so einfach wie möglich. „Was tust du hier?“, fragte er.
    „Das habe ich mich auch schon gefragt“, erwiderte sie spitz. Doch als er Anstalten machte, ihr den Rücken zuzukehren und davonzugehen, lächelte sie besänftigend. Sie wollte nicht umsonst hergekommen sein. „Ich habe dir die neueste Version von ‚The Kalico Kid‘ mitgebracht. Deine Mutter hat meiner erzählt, dass der kleine Junge deiner Cousine bald Geburtstag hat und sich nichts so sehr wünscht wie dieses Videospiel.“
    Wäre sie jemand anderes gewesen, hätte er sich bedankt, das Spiel bezahlt und es ihr abgenommen. Aber bei Kara galten die normalen Regeln nicht. Er musste an die vielen hinterhältigen Streiche denken, die eine gerissene Zehnjährige einem naiven und viel zu gutmütigen zwölf Jahre alten Jungen gespielt hatte. Die Sommer mit Kara hatten ihn gelehrt, sich in jeder Situation vor ihr in Acht zu nehmen.
    Er kniff die Augen zusammen und winkte sie näher zu sich heran. „Wo ist der Haken?“, fragte er leise.
    „Haken?“ Du meine Güte, war der Mann misstrauisch. Andererseits konnte sie es ihm nicht verdenken. Als junges Mädchen hatte sie es ihm nicht gerade leicht gemacht. „Der Haken ist, dass du bis zum Morgen ein ganzes Zimmer voll Stroh zu Gold spinnen musst.“
    „Das können Sie?“, ertönte direkt hinter ihr eine helle Stimme. Obwohl sie nicht laut gesprochen hatte, hatte das einzige Kind im Raum sie gehört. Der kleine Junge klang fasziniert.
    Kara drehte sich zu ihm um. Er war acht oder neun, vielleicht auch älter, denn er war unglaublich schmächtig und wirkte fast zerbrechlich. Aber er hatte das breiteste Lächeln, das sie jemals gesehen hatte.
    Außerdem war er sehr blass und trug trotz der Hitze eine hellblaue Wollmütze, die er sich tief in die Stirn gezogen hatte. Sie vermutete, dass die Mutter, die hinter ihm saß, sie ihm angezogen hatte, damit die Leute ihn nicht dauernd anstarrten. Für ein

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