Showtime! (German Edition)
Hey, wanna have fun? Nimm dir Georgia, die ist immer gut für Action und Halligalli, und wenn du mal Bock hast auf eine Frau, dann versuche es mit dem Freak!» Sie begann, aus vollem Halse zu lachen. «Klar, Mann, wieso auch nicht - die kleine Sabrina hat ja richtig ihr Spaß gehabt - und sie brauchte nicht mal Kohle rüber zu rücken - alles umsonst - alles ganz umsonst! Die ganze Show!»
Sabrina wurde sich darüber klar, dass sie einen wunden Punkt getroffen haben musste und sprang auf: «Georgia, hör auf! Was redest du denn da für einen Blödsinn?»
Sie wich vor ihr zurück und lachte noch immer trotzig. «Fuck! Musst du dich gelangweilt haben in dein kleines, verkacktes Leben! Dein Typ eine Niete, dein Job zum Kotzen öde, und das hier, deine geputzte Bude, alles, was dich beschäftigt hat! Und dann kommt Georgia und zeigt dir, was abgeht da draußen, wo du nicht hinkommst, zeigt dir ein bisschen brutales Reality-TV... war es geil, aufregend genug? Hast du genug jetzt - kann ich jetzt wieder abhauen? Fuck you, Sabrina, du hast mich auch nur ausgenutzt, wie alle Anderen!»
Ihre Worte trafen, doch alles, was Sabrina sah, war, wie Georgia sich unter Schmerzen wand, weil sie sie durch ein Missverständnis zutiefst verletzt hatte. Georgia zeigte sich ihr zum ersten Mal von ihrer empfindsamsten Seite.
«Nichts davon ist wahr!» versuchte sie zu ihr durchzukommen. «Hast du mir nicht zugehört?! Ich sagte: Ich liebe dich, Georgia, kapierst du das nicht? Kriegst du das nicht in deinen Kopf? Willst du jetzt alles zerstören, was zwischen uns war, indem du es in den Schmutz ziehst und nach mir trittst? - Was Carla meinte, war, dass ich dich nicht halten könnte, selbst wenn ich es versuchen würde.»
«Halten?» griff Georgia auf und war nun vollends verwirrt. «Du mich? Wozu? Du willst es doch gar nicht! Es reicht dir doch nicht, was ich mache! Erwartest du, dass ich ein neuer Mensch werde? Das kann ich nicht! Ich versuche es, aber es gelingt mir nicht!»
«Komm her.» Sabrina griff sie und zog sie zu sich heran. Sie legte die Hände an ihre Wangen und sah ihr in die Augen. «Ich will dich. Mehr als alles andere auf der Welt - aber - verdammt noch mal... » Sie küsste sie mit einer Mischung aus Verzweiflung und Lachen, «du schaffst mich! Du bist gleichzeitig das Schlimmste und das Schönste, was mir je passiert ist, und ich will dich nicht verlieren!»
«Nicht?» Georgia küsste sie abwesend zurück. «Du willst nicht, dass ich gehe...? Aber du - »
«Wenn ich es dir doch sage...!» Sabrinas Lippen liebkosten ihre Wangen, ihren Mund. « ... Ich muss wahnsinnig sein, aber ich liebe dich, kapier es doch bloß mal... »
Georgias erwiderte Küsse schmeckten nach Weltschmerz, ließen sie ahnen, was Worte schon zu oft bei ihr angerichtet hatten. Nicht umsonst klang ihre Frage so komplett ungläubig: «Ist das dein Ernst...?»
Sabrina hielt sie fest umschlungen und flüsterte: «Ja. Es ist mein Ernst.»
Sie hielten einander umarmt, schweigend und sehr lange, und es schien, als wüssten sie beide, wenn auch nur unbewusst, dass ihre gemeinsame Zeit ablief.
***
Georgia arbeitete fieberhaft. In Babelsberg wurde der Film gedreht. Nach Drehschluss warteten Deals und oftmals aufeinanderfolgende Dates, die sie und Sabrina daheim kaum aufeinandertreffen ließen. Sie füllte ihr Bankkonto auf und wusste bereits, was sie zu tun hatte und nicht mehr abzuwenden war.
Sabrinas Feierabende beinhalteten Hochschulkurse, Training, Treffen mit Carla und Bekannten, die sie zum einen durch Georgia, zum anderen durch Eigeninitiative kennen gelernt hatte, Kinobesuche, surfen im Internet. Manchmal schneiderte sie bis spät in die Nacht, weil endloses Grübeln sie nicht schlafen ließen.
Phase drei ihrer Affäre schien beinahe das Gegenteil ihrer anfänglichen Intensität zu sein; Es machte den Eindruck, als gingen sie einander aus dem Weg.
Trafen sie aufeinander, verbrachten sie wundervolle, sehr innige Stunden - solange keine brisanten Themen angerissen wurden und beide versuchten, sich möglichst unbeschwert zu geben.
Wenn Manuel anrief, suchte er meist nach Georgia, und es wunderte Sabrina, wie viel sie stets miteinander zu besprechen hatten und wie oft sie einander sahen. Manuel war so schwul, wie ein Mann nur sein konnte. Georgia ihrerseits war an Männern, wie Sabrina ausnahmslos bestätigt wurde, außerhalb klingender Münze nicht interessiert. Also war Eifersucht gänzlich fehl am
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