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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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Wenn die im Bett mit den Typen fertig ist, brauchen die wahrscheinlich ein Beatmungsgerät.»
    «Vermutlich.» Carla rieb sich die müden Augen. «Aber ich bleibe bei meiner These ... sag' mal, hast du nicht erzählt, ihr Name wäre Georgia?»
    «Altersschwerhörigkeit oder so» räumte Sabrina achselzuckend ein. «Muss mich wohl verhört haben. - Weißt du, ich schäme mich ein bisschen» gestand sie ein und entschuldigte sich artig für einen ungewollten Hickser. «Sie ist ganz anders, als ich dachte. Ich meine ... sie ist ziemlich ordinär ... aber ... weiß nicht ... die Frau kann ja direkt reizend sein! Und sie ist gar nicht eingebildet. Dabei könnte sie es sich leisten, eingebildet zu sein.»
    «Du gibst immer zu viel auf Äußeres» bemerkte Carla mit geschlossenen Augen. «An sich hättest du es kaum verdient, dass sie sich so hinreißend um dich bemüht. Du warst ihr gegenüber anfangs stachelig wie ein Kaktus.»
    «Bin halt schwer zu erobern» trumpfte Sabrina auf, summte sich schmunzelnd ein kleines Liedchen und streckte sich ausgiebig. Sie hatte lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. - Und noch nie so viele Drinks spendiert bekommen, noch dazu von einer Frau. «Sag mal, Carla» begann sie zaghaft und stupste sie an, «vielleicht bilde ich mir ja jetzt irgendwas ein, aber: kann es sein, dass sie mich ... angeflirtet hat?»
    «Das hast du ziemlich scharfsinnig erkannt.»
    « ... Echt?»
    «Aber ich würde das jetzt nicht überbewerten, Liebes. Sie hat nämlich so ziemlich jeden angeflirtet. Und falls du es verpasst hast: Der süßen Blonden, die sie im Schlepptau hatte, ist sie vorhin am Billardtisch ziemlich heiß an die Wäsche gegangen. Huh, und es schien ihr zu gefallen.»
    Sabrina dachte darüber nach und schmunzelte. «Du, eigentlich könnten wir öfter ins Lobo's gehen. Das find ich spannend.»
    «Von wegen» brummte Carla mit müdem Seitenblick. «Du solltest es furchtbar finden, erinnerst du dich? Du hast noch so viele Abende bei mir gut, die ich furchtbar fand. Ich dachte, wenn ich dich mit deiner neuen Erzfeindin konfrontiere, ist ausnahmsweise mal Abend versaut - aber, nee: was machst du? Findest sie plötzlich reizend , weil sie es wunderbar versteht, an richtiger Stelle Komplimente zu machen. Kannst du mir eigentlich gar keinen Triumph gönnen?»
    «So, du wusstest also, dass sie da ist? - Ist ja interessant.»
    «Ja, klar. Ich kannte sie aus dem Lobo's . Aber nur vom Sehen.  - Sie können hier halten» wies sie den Taxifahrer an, der sogleich scharf nach rechts schwenkte und hielt. «Meine Freundin zahlt.»
    «Schon wieder ich?» brüskierte sich Sabrina. «Wieso ... ?»
    «Tja. Man sollte nicht mit Gehaltserhöhungen prahlen.» Carla küsste sie auf die Wange und schob die Tür auf. «Selbst schuld.»
    «Schmarotzer ... »
    Sie warf ihr von draußen Kusshändchen zu. «Schlaf schön!»
    «Ich krieg' dich noch, du!»
    Die Tür fiel ins Schloss, Carla machte sich leicht wankend von hinnen, und der Taxifahrer sandte Sabrina einen fragenden Blick durch den Rückspiegel.
    «Lichterfelde bitte» seufzte sie. « - Und: Könnten sie Kopfsteinpflaster meiden? Mir ist nicht so ganz wohl in der Magengegend.»
     
     
     
     
     
    ***
     

Für das anstehende Date , wie sie ihre Kundinnenbesuche nannte, trug Georgia weiß. Weiße Dessous, weißes Minikleid mit passendem, tailliertem Sakko, weiße High Heels, die sie privat nicht eben bevorzugte. Bei eins neunzig fing die Luft an, dünn zu werden.
    Manuel hielt ihr mit der schmeichelnden Bemerkung: «Nach Paris? Zur Prêt-á-Porter, Madame?» galant die Autotür auf und chauffierte sie nach Grunewald. Während der Fahrt besprachen sie kurz geschäftliches, und Manuel entließ sie, mit dem Pieper für den Notfall in der Tasche, vor einem weiß getünchten Apartmenthaus.
    Bevor sie die Türklingel drückte, unterzog sie ihr sorgfältig aufgetragenes Make-up einer kurzen, kritischen Kontrolle im Handspiegel, fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs frisch gefönte Haar und atmete tief durch.
    Eine adrette, rothaarige Frau in den Vierzigern erschien in der Tür, nahm sie beim Eintreten mit sichtlichem Gefallen in Augenschein und begrüßte sie mit angenehm dunkler Stimme: «Joanna, nehme ich an? Guten Abend  ... ich traue meinen Augen nicht.» Georgia wurde in ein stilvolles Wohnzimmer geleitet. «Du übertriffst bei weitem meine Erwartungen ... »
    Die Frau, die sich Manuel am Telefon als Marleen vorgestellt hatte, wies sie an, Platz zu nehmen und

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