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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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Minute, ihr die Rolle der liebeshungrigen Geliebten vorspielen, dass ihr Hören und Sehen verging.
    Marleen streifte ihr den spitzenverzierten BH ab und streichelte ihre festen Brüste, küsste sie und umfing sie mit beiden Händen. «Ich wette» säuselte sie und gab den Startschuss für gesteigerte Brisanz des verbalen Austauschs, «du bist nicht mal annähernd so unschuldig, wie du aussiehst ... ein geiles, geldgieriges Luder bist du, sonst wärest du nicht hier. - Komm, küss mich, du hübsches Biest.»
    Georgia ließ sich neben ihr auf dem Bett nieder, streichelte sie und berührte ihre Schulter, ihre Halsbeuge mit den Lippen, verweigerte ihr jedoch wortlos, aber bestimmt den verlangten Kuss.
    « ... Ihr küsst nicht auf den Mund?» vermutete Marleen im Schmollton, gewöhnt, nicht versagt zu bekommen, was sie wollte. « ... Willst du mehr dafür? Ich gebe es dir ...diese exquisiten Lippen nicht küssen zu dürfen, wäre eine Schande ... » Sie zog sie mit sich aufs Laken, streifte ihr mit wachsender Ungeduld die letzten übriggebliebenen Kleidungsstücke ab, wollte alles sehen, was sie sich leistete und erforschte mit unverblümter Begierde ihren nackten Körper. «Wer dich geschaffen hat, hatte dabei wohl nur eins im Sinn» flüsterte sie, « ... und du brauchst es, nicht wahr? Kannst nicht genug bekommen ... »
    «Ja» hauchte Georgia verheißungsvoll, drückte sie aufs Laken und begann, eine Nuance mehr Dynamik ins Spiel zu bringen, indem sie aufreizend und noch gezügelt temperamentvoll die Zone um ihren Bauchnabel küsste, während sie Marleens Handgelenke festhielt. « ... Ich krieg' nie genug ...» Sie ließ ihre Zunge über ihre Haut gleiten, reizte sie, streichelte ihr Schlüsselbein, biss sanft in ihre Brustwarzen und registrierte leicht zu steigernde Erregung.
    Sie fasste Marleen ein wenig härter an, begann, herausfordernd mit ihr zu reden, weil sie der Typ war, der danach verlangte, um auf Touren zu kommen. So wie sensible, weniger selbstsichere Frauen den Zuspruch brauchten, die Ermutigung und das Gefühl, begehrenswert zu sein, wenn auch nur für sie, wenn auch nur in dieser einen Nacht.
    Dass sie hier nicht mit romantischem Gesäusel und verschmustem Liebemachen durchkommen würde, war Georgia bereits in den ersten Minuten klar geworden. Marleen forderte Gegenwehr und Gehorsam beim Sex, eine Formel, die Georgia nicht sonderlich lag. Sie erfüllte ihren Kundinnen nahezu jeden Wunsch, war offen für Fantasien und Extravaganzen - dennoch existierten Grenzen, über die sie nicht hinwegkam. Nicht mehr.
    Sie hatte Marleen richtig eingeschätzt. Aber selbst ihr Gespür schützte nicht vor unvorhersehbaren Situationen und den Risiken, die ihr Job nun einmal mit sich brachte. Ginger zitierte gern den Leitspruch: 'No risk, no fun, no money', den sie ihr ins Gedächtnis rief, wenn es hart auf hart kam, wenn sie die Hucke voll bekam und wieder einmal endgültig Schluss machen wollte. Es hatte sie bereits gegeben, die verborgenen Kameras; späterer Verwendungsweck der Bänder unbekannt. Auch den vorzeitig zurückkehrenden Partner, der mit einem Küchenmesser auf sie losgegangen war. Es hatte ihn gegeben ...
    Erinnerungsfetzen kehrten zurück, während sie sich keuchend mit Marleen auf dem Seidenlaken wälzte, hartnäckig darum kämpfend, sich deren Willen nicht vollständig aufzwingen zu lassen. Marleens fester Griff, der sie nahezu bewegungsunfähig machte, beschwor Furcht herauf, weckte Gefühle der Wehrlosigkeit, des hilflosen Ausgeliefertseins, das sie so oft über sich hatte ergehen lassen müssen. Marleen gewann schließlich die Oberhand und nahm sie auf diese resolute, keinen Widerspruch duldende Art, die sie wehrlos stillhalten ließ, bis es vorbei war. Ihre lustvollen Aktivitäten und Georgias Erinnerungen begannen, sich quälend zu überschneiden. Ihre Gedanken schweiften, angstvoll die rettende Fantasiewelt suchend, ab, ihre Hände verkrampften sich ins Laken. Die Panik kam, unvorbereitet, wie meist. Sie blendete sich aus, war von diesem Augenblick an nur noch körperlich anwesend und agierte, ohne wirklich da zu sein. Es kam vor, dass ganze Abschnitte vergangener Stunden fehlten, wenn sie zurückkehrte. Sie verlor jegliches Zeitgefühl, erinnerte sich später nicht einmal mehr, was sie selbst getan, was man mit ihr gemacht hatte. Es war eine besondere Fähigkeit, sich zu entziehen, die sie sich schon als Kind erworben hatte, ein Ausweg aus Situationen, die sie überforderten.
     
     
    Marleen

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