Showtime! (German Edition)
lächelte gewinnend. «Darf ich dir etwas anbieten? Champagner? - Ein Glas Wein zum Lockerwerden, meine Schöne?»
«Wein klingt nett» Georgia sank sehr damenhaft auf die Couch.
«Rot? Weiß? Rosé? Trocken oder eher lieblich?»
«Rosé.» Georgia schenkte ihr ein Lächeln und schlug elegant die Beine übereinander. «Nicht zu trocken, bitte.»
In Marleens kurzfristiger Abwesenheit ließ sie den Blick leidenschaftslos über edles Mobiliar schweifen. Es zeugte von gehobenem Wohlstand und Stil: schwarze, gepflegte Nappaledercouch; schwere Kiefernholz-Schrankwand, dekoriert mit zahlreichen teuren Staubfängern in Vasen- und Statuenform, Marke Kunstauktion; Orientalische Brücken auf blank poliertem Marmor, kunstvoll gerahmte Ölgemälde, Renaissance, wie Georgia annahm, und vermutlich echt. Eine beschauliche Ansammlung stolz präsentierter Dekadenz, musikalisch untermalt von Chopin.
Durchs Fenster gab Georgia Manuel Zeichen, dass soweit alles in Ordnung schien und er zurückfahren und seinen eigenen Termin, der sich mit ihrem überschnitt, wahrnehmen konnte.
Zum Gläschen Wein wurde von Marleen eine Line gereicht, man pflegte das Dolce Vita. Georgia bevorzugte die selbst abgefüllte Kapsel, um der zerstörerischen Wirkung des Kokains auf die Nasenschleimhäute entgegenzuwirken, doch die Höflichkeit gebot, sich den Gepflogenheiten anzupassen.
Ihrem Temperament entsprechend neigte Georgia nicht dazu, sich allzu lang mit einstimmendem Geplänkel aufzuhalten. Auch wenn man dadurch teure Zeit schinden konnte. Wäre es nach ihr gegangen, hätte sie den leistungsorientierten Part bereits im Wohnzimmer eingeläutet. Marleen jedoch nahm ihr nicht nur die Erwartung, wie üblich uneingeschränkt Regie führen zu können, sehr rasch. Sie ließ noch dazu durchblicken, welchen Part sie zu spielen hatte.
Chopin wich per Fernbedienung lasziveren Klängen. Marleen gab ihr einen Wink, ihr ins nicht minder luxuriös ausgestattete Schlafzimmer zu folgen und drapierte sich elegant auf das Bett. Georgia mit herausforderndem Blick taxierend, streifte sie den seidenen Kimono ab, in dem sie sie empfangen hatte, und gab den Blick auf sündhaft teure, weinrote Dessous frei, die sich sinnlos Mühe gaben, winzige Teile ihres wohlgestalteten Körpers zu bedecken.
Ihre Attraktivität und offensive Art bestätigte Georgia, dass sie eine dieser Frauen war, die sich den Luxus eines Callgirls leisteten, weil sie der gängigen Methode müde waren. Es war reizvoller, die Geliebte nach dem Sex zu bezahlen, statt sie zu bitten, nicht mehr anzurufen.
Marleen machte es sich auf dem Bett bequem und ließ Georgia stehend davor verweilen, um sich ausgiebig an ihrem Anblick zu weiden.
«Zieh dich aus» forderte sie sie schließlich erwartungsvoll auf. » .. Aber lass dir Zeit. Ich will es genießen.»
Georgia kam ihrer Aufforderung nach und begann, lasziv und geübt, Stück für Stück ihrer edlen Designerrobe abzustreifen, die Augen fest auf Marleen gerichtet. Sie bewegte sich geschmeidig und sehr sinnlich und bot ihr ganz und gar das Bild einer Frau, die ihren Körper liebte und sich bewusst war, wie sie wirkte. Eine einstudierte Rolle, die sie Hunderte Male gespielt hatte, vor Frauen und Männern.
Ihr Gegenüber betrachtete sie unverhohlen lüstern bei ihrer aufreizenden Show, mit einem Hauch kühler Überlegenheit, die so typisch war für die Kategorie: Gut situierte Geschäftsfrau, gelangweilt, weil die vielseitige Palette der Erotik bereits zur Genüge ausgekostet worden war. Machte sich eine Bettgespielin zum Geschenk ... Erotisches Vergnügen per Scheck. - Komm her und gib mir alles für mein Geld. Ich will dich, ich habe Lust auf dich - und wehe, es ist nicht gut!
«Warte» gebot ihr Marleen Einhalt, als Georgia, ein Bein auf dem Bett abgestützt, ihre Strumpfbänder zu lösen begann, «lass das da noch an ... den Rest übernehme ich .» Sie winkte sie heran, kniete auf dem Bett und ließ die Hände über Georgias durchtrainierten, schlanken Körper gleiten, als könnte sie kaum glauben, was sich ihr da offenbarte.
«Gott, bist du süß» hauchte sie, ertastete prüfend ihren strammen Po und ihre Schenkel, wie eine exklusive Ware, und blickte dann zu ihr auf. Sie lächelte besitzergreifend und streichelte ihre Wange. «Joanna ... ein Gesicht hast du, wie ein unschuldiges Mädchen. Kaum zu glauben, was du so treibst... »
Georgia schloss die Augen, fühlte sie, fühlte die Wirkung des Kokains. Sie würde glaubhaft sein bis zur letzten
Weitere Kostenlose Bücher