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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Kettler
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Englisch. «Alles, Liebling, nur das nicht. Nur heute nicht, okay? Sonst jederzeit, das weißt du.»
    Der Blick, mit dem Sheila sie bedachte, war ein wenig zu reif ihr Alter und tat ihr nicht minder weh als die Frage, die folgte: «Hast du schon wieder einen Kater?»
    «Aber nein. Nur Kopfweh.»
    «Ja, sicher.» Sheila nahm ihr die dunkle Sonnenbrille von der Nase, sah das lichtempfindliche Elend, das Georgia dahinter zu verbergen suchte, und seufzte. «Kannst du nicht lieber Limo trinken, Georgia? Dann hast du nicht mehr so oft Kopfweh.»
    Georgia zog sie beschämt zu sich heran und drückte sie. «Ja» sagte sie leise, «das ist eine gute Idee.»
    «Daddy ist ganz schön sauer auf dich» sagte Sheila und hielt sie fest im Arm. «Weil du so viel Scheiße baust, hat er gesagt. Er ist richtig böse auf dich.»
    «Ich weiß.»
    «Er hat gesagt, dass du jetzt genauso bist wie früher, und Mama hat gesagt, dass es besser ist, wenn wir uns nicht mehr so oft sehen.»
    Etwas in Georgias Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Etwas, was sie oft an dieser Stelle nicht vermutete. «Hast du schon wieder gelauscht?» fragte sie schwach. «Das sollst du doch nicht. Wenn deine Eltern die Tür zumachen, dann heißt das, dass sie sich allein unterhalten wollen, das habe ich dir schon mal gesagt. Es gibt Dinge, die Erwachsene unter sich klären wollen, Sheila.»
    «Ja, aber» wandte Sheila ein und ließ sie los, «wenn sie über dich reden, will ich wissen, was sie sagen. Ich will nicht, dass sie mir verbieten dich zu sehen.»
    «Das werden sie auch nicht, mein Engel. Du darfst mich immer sehen, wenn ich es will. Ich verspreche dir, das sich etwas ändert, ja? Damit niemand mehr böse auf mich ist. Ich krieg' das hin, verlass dich darauf. Ich habe bisher alles irgendwie hingekriegt.»
    Sheila blickte skeptisch drein. «Das hast du schon mal gesagt. Und dann hat Daddy dich am Telefon angeschnauzt, und du bist zwei Wochen nicht mehr gekommen. Ich habe auf dich gewartet. Wir wollten doch zusammen wegfahren. Immer haust du einfach ab, und dann weiß niemand, wo du bist. Kannst du mich nicht anrufen und mir sagen, dass du okay bist? Ich mache mir solche Sorgen.»
    «Baby... » Georgia streichelte versonnen ihre Wange. «Verzeih mir. Ich bin so, ich kann nicht anders. Manchmal muss ich weg, um nachzudenken. Du brauchst dich um mich nie zu sorgen, und das will ich auch nicht. Egal, was passiert, du musst wissen, dass ich dich immer lieb habe, wo ich auch bin, was ich auch tue. Ich würde nie wollen, dass du traurig bist.» Sie bemühte sich um ein zuversichtliches Lächeln. «Wir zwei gehören zusammen, weißt du nicht mehr? Für immer und ewig.» Sie hielt auffordernd die flache Hand in die Luft. «Komm, gib mir fünf, Kumpel.»
    Sheila schlug bereitwillig ein. «Klar, Kumpel. Für immer und ewig.» Sie reichte ihr die Sonnenbrille, die sie erleichtert aufsetzte - und mit ihr auch die Maske der unverwüstlichen Powerfrau.
    «So» sagte sie und rieb sich tatendurstig die Hände. «Und was machen wir als nächstes? Erst mal eine Limo. Und dann könnten wir ins Riesenrad gehen und den Leuten von oben auf den Kopf spucken, wie wäre das?»
    «Ins Riesenrad?» murrte Sheila. «Das ist stinklangweilig.» Ihre Augen verengten sich leicht, ihr Blick wurde kühn. Typische Anzeichen des Schalks im Nacken, der sie Georgia so schrecklich ähnlich machte. «Ein echter Kumpel kommt mit in die Wasserrutsche» bemerkte sie spitz und gedachte, Georgias schlechtes Gewissen schamlos auszunutzen, «außer, er ist zu feige.»  
    Georgia stöhnte gequält auf. «Das ist ganz link, ehrlich.»
    «Hey, komm schon!» Sheila griff ihre Hand und zog sie mit sich. «Einmal nur. Ich pflege dich auch, wenn dir schlecht ist, ich verspreche es!»
    «Oh Wahnsinn! Sehr großzügig! - Sheila, Süße, ich finde das mit dem Riesenrad - hey, hast du gewusst, dass es das größte in ganz Europa ist? Es ist also nicht irgendein Riesenrad, sondern eben eine Riesen-Riesenrad - »
    Sheila blieb stehen und stemmte die Hände in die Hüften. «Mann ey, wir gehören zusammen, weißt du nicht mehr? Wer mich lieb hat und mein Kumpel ist, der geht mit mir in die verdammte Wasserrutsche!»
    «In Ordnung. Du hast gewonnen... du kleines Scheusal.»
     
     
     
     
     
    Georgias Idee, Sheila als Ablenkungsmanöver mitzunehmen, sie Sabrina vorzustellen, um ihre Begegnung mit ihr nicht zur Gefühlskollision werden zu lassen, funktionierte. Sabrina schlug ihr in Gegenwart des Kindes weder die

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