Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)
andere nicht anwesend sein konnte.
Wir konnten es nicht ändern und es tat uns beiden in der Seele weh. Tim und ich hatten beide Angst, dass es unsere Leistung beeinträchtigen könnte.
Wir sprachen sehr oft darüber.
Am ersten Tag seiner Ausscheidungswettkämpfe konnte ich dabei sein. Tim nahm sie ernst, aber er wusste, dass sie kein Problem darstellen würden. Was er noch ernster nahm, war unsere gemeinsame Nacht. Ich hatte ihn noch nie so liebevoll und leidenschaftlich erlebt.
»Charlie, ich werde ohne dich klar kommen«, sagte er am nächsten Morgen. »Und auch du wirst es schaffen.«
Er war noch immer zuversichtlicher als ich.
Wir duschten gemeinsam, dann war es Zeit für mich, um nach Minneapolis zu fliegen. Tim‘s Dad, meine Mom und Hal‘s Eltern begleiteten mich zu meinem Turnier.
Der Rest der Gang würde bei Tim sein.
Tim sollte recht behalten.
Ich qualifizierte mich mit meinem 2. Platz ohne Schwierigkeiten und Tim schaffte es mit Bravour ins Gymnastik-Team. Tim flog sofort nach dem Wettbewerb zurück nach Minneapolis — und in meine Arme.
Wir hatten es geschafft! Sein Traum war wahr geworden. Ein Traum, den ich nicht wirklich zu träumen gewagt hatte.
Das Ergebnis der Turmsprung-Qualifikationen war vorhersehbar.
Tim würde in Peking dabei sein, Billy würde dabei sein, Stan würde dabei sein. Tim wurde bei den Qualifikationen sowohl vom Turm als auch vom Brett Erster.
Billy schaffte es, sich ebenfalls für beides zu qualifizieren! Er wurde Zweiter vom Turm und Dritter vom Brett.
Stan war Dritter vom Turm und als Zweiter vom Brett qualifizierte sich der beste Springer aus Indiana.
Die USA würden also von 4 Springern in Peking vertreten werden, allesamt von der Indiana University oder der University of North Dakota .
Larry war geschockt, Coach Billings im siebten Himmel.
Tim war natürlich wie immer die Ruhe selbst.
Billy verlor seine Fassung und brach unter Tränen in Tim‘s Armen zusammen, als er realisierte, dass er sich zusammen mit Tim in beiden Disziplinen qualifiziert hatte.
Stan gab sich die größte Mühe, wie ein reifer Erwachsener zu wirken. Er war aber so begeistert, dass er kaum sprechen konnte.
James, dem junge Mann von der Indiana University , ging es genauso wie Stan.
Nelson Waters, Tim‘s High-School -Coach, der zusammen mit Larry zum Assistenz-Coach ernannt wurde, war absolut euphorisch.
Nelson hatte drei Jahre lang nicht mit Tim gearbeitet, als Ralph Billings ihn anrief und ihn daran erinnerte, dass er eine Aufgabe hatte. Die erste Aufgabe für ihn und Larry war dieser Qualifikationswettkampf.
Tim versammelte die vier olympischen Springer um sich.
»Wir vier gehen heute Abend zusammen Essen. Ganz alleine. Wir müssen uns besser kennenlernen.«
»Du kannst Charlie nicht ausschließen«, beschwerte sich Billy.
Tim schaute mich an und ich nickte.
»Doch, das kann ich. Er kann mit Larry, Nelson und den anderen Essen gehen.«
James war sich nicht ganz sicher, ob er die Einladung annehmen sollte. Seine Eltern und ein paar andere Freunde aus Indiana waren mit ihm angereist.
Stan kannte ihn bereits aus dem IU -Team, für das sie 3 Jahre zusammen trainiert haben.
»James, das ist eine Einladung, bei der du nicht einmal in Betracht ziehen möchtest, sie abzulehnen«, flüsterte Stan ihm ins Ohr.
James hatte genug gesunden Menschenverstand, um auf Stan zu hören.
Die Turmspringer verabschiedeten sich, ich ging mit Tim‘s Eltern essen.
Norman machte sich die gleichen Gedanken wie auch schon meine Mutter. Er machte sich Sorgen, dass ich zu sehr die zweite Geige hinter Tim spielte.
»Ich bin auch ein Olympionike, okay? Mir geht es gut.«
»Charlie, Tim denkt seit mehr als vier Jahren an diese Eröffnungsfeier. Er kann sie sogar schon richtig spüren. Es wird das Beste sein, was in seinem Leben passiert ist, seitdem er dich kennt. Ich hoffe, dass es dich genauso begeistern wird wie ihn.«
»Ich hoffe, dass es für ihn keine Enttäuschung wird«, warf Betsy ein.
»Das kann ich mir nicht vorstellen«, versicherte ich. »Für mich kann es jedenfalls keine werden.«
»Charlie, wirst du eine Medaille gewinnen?«
»Ich hoffe es«, antwortete ich, korrigierte mich aber schnell. Tim hielt nicht viel von Hoffnung und Tiefstapelei. »Ich denke schon. Wenn ich bei meinem Level bleibe, das ich jetzt schieße, wird es entweder Gold oder Silber. Aber man weiß es nie. Tim wäre der erste, der sagen würde, dass man sich nie zu sicher sein sollte.«
»Wie viele Medaillen
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