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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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nach Hause nehmen, die zumindest theoretisch möglich waren. Haben wir es geschafft? Nein, das haben wir nicht.
    Aber wen interessiert es? Das Leben war schön und wir hatten ein wundervolles Abenteuer.
    Hal war der erste, der in China ankam. Sue begleitete ihn natürlich und sie nahmen sich ein Zimmer in einem Hotel außerhalb von Peking. Während Hal seine Zeit mit Laufen verbrachte, hatte Sue viel Zeit, sich die Gegend und die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Ab und zu liefen sie auch zusammen, aber Sue hatte das Training nicht nötig und machte lieber Urlaub.
    Tim und ich kamen ein paar Tage vor dem amerikanischen Team in Peking an.
    Die ersten Tage verbrachten wir damit, auszuschlafen und uns zu entspannen. Ich schaffte es sogar, Tim zum Ausschlafen zu überreden, was beim ihm so viel wie 8:00 Uhr morgens bedeutet.
    Wir hatten ein ruhiges Frühstück, machten lange Spaziergänge und sahen uns die Stadt an.
    An einem Tag schnappten wir uns Hal und fuhren mit ihm aus der Stadt heraus. Wir suchten uns ein privates Plätzchen für ein Picknick, nur wir drei.
    Allerdings hielt Tim das ruhige Tempo nicht lange aus.
    Zwei Tage vor der Eröffnungsfeier zogen wir aus unserem Hotel aus, nahmen ein Taxi und fuhren ins olympische Dorf. Wir checkten ein und waren damit offiziell Olympioniken.
    Tim und ich teilten uns natürlich ein Zimmer, was nicht jeden erfreute. Mit der Unterstützung all unserer Trainer wurde das Problem aber schnell gelöst.
    Der Schimmer von Gold, vor allem über Tim, strahlte heller als die Vorurteile.
    Am Tag darauf, dem Tag vor der Eröffnungsfeier, versuchten wir beide, ein bisschen zu trainieren. Tim hatte es nur seiner Konzentration zu verdanken, dass er überhaupt etwas Training hin bekam.
    Die Bogenschießanlage war nicht weit von der Turnhalle entfernt und ich versuchte ebenfalls, mich ein bisschen vorzubereiten. Ich fühlte mich gut und schoss gar nicht schlecht. Ich war mir noch immer nicht sicher, ob ich tatsächlich eine Medaille mit nach Hause nehmen konnte, aber ich war zumindest einmal im Wettbewerb.
    Hal hatte sich eine Strecke außerhalb der Stadt ausgesucht, die schwieriger war als die tatsächliche Route des Marathons. Er lief sie während seiner Vorbereitung 6 Mal pro Woche. An manchen Tagen sogar 2 Mal.
    Was seine Trainer auf die Palme brachte war, dass seine zweite Zeit nicht viel langsamer war als die erste.
    Auch an diesem Tag lief Hal einen kompletten Marathon, den nächsten am Morgen vor der Eröffnungsfeier.
     
    Am Morgen der Eröffnungsfeier kam ein Mitglied des amerikanischen olympischen Komitees auf Tim zu und fragte, ob er die US-Flagge beim Einlauf ins Stadion tragen würde, was eine riesige Ehre für einen Athleten bedeutete.
    Tim zuckte jedoch nicht mit der Wimper und zögerte keine Sekunde.
    Nein, er konnte die Flagge nicht tragen.
    Er würde nur mit mir einlaufen und niemandem sonst. Das war sein Lebenstraum, nicht die Flagge zu tragen.
    Ich glaube, dass das olympische Komitee bis heute nicht verstanden hat, warum er es abgelehnt hat und ich bin auch nicht sicher, ob ich es verstehe. Aber ich war keinen Augenblick überrascht — weder über das Angebot, noch darüber, dass Tim es ablehnte.
    Wir hatten ein sehr frühes Abendessen, denn um 18:00 Uhr begann die Eröffnungsfeier.
    Die Menschenmassen waren grauenvoll und die Warterei endlos. Aber die Euphorie unter den Teilnehmern war fast greifbar.
    Während wir herum standen und warteten, lehnte sich Tim bei mir an und wackelte hin und wieder mit dem Hintern, was natürlich den gewünschten Effekt erzeugte. Anders als im Bett konnte ich an so einem öffentlichen Ort das Wackeln nicht mit meinen Händen erwidern. Hal sah, was Tim tat und machte es nur noch schlimmer.
    Er kam zu uns herüber und fragte Tim: »Dir fehlt etwas, oder?«
    Tim lächelte nur.
    Kurz darauf fing die Musik an zu spielen und wir setzten uns langsam in Bewegung. Es waren über 11.000 Sportler, die ins Stadion einliefen. Tim und mich störte es nicht. Wir waren so high, dass keine Droge dieser Welt da mithalten konnte.
    Wir schwammen einfach mit dem Strom, bis plötzlich die grellen Lichter des Stadions vor uns waren.
    In diesem Moment spürte ich einen schraubstockartigen Griff an meiner linken Hand und Tim zog mich in das Licht. Hal war direkt neben uns und gemeinsam gingen wir ins Stadion, bis wir an dem für das amerikanische Team vorgesehenen Platz angekommen waren. Seinen eisernen Griff löste Tim jedoch erst wieder, nachdem wir das Stadion

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