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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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mehr. Danach sprangen wir eine Zeit lang abwechselnd. Entweder zeigte er mir, was er bei mir gerne sehen würde oder was ich bei meinen Sprüngen falsch machte. Es war mitten in der Nacht und mein Idol gab mir Tipps. Ich konnte mein Glück kaum glauben. Tim nahm nichts von dem wahr, was in der Halle vor sich ging. Er schenkte nur mir und dem Sprungturm Beachtung. Er nahm mich mit ihn diese Welt und ich vergaß genauso alles, was um uns herum passierte. Es war verblüffend. Und es war wundervoll. Ich ging so lange in diese Welt zurück, bis ich der beste Turmspringer der Welt war. Zumindest sagen das die Medaillen, die ich im Laufe der Zeit gewann. Ich besuche diese Welt auch heute noch jeden Morgen, wenn ich an der Universität springe. Ich springe noch immer regelmäßig und wenn Tim hier her kommt, um uns zu besuchen, springen wir zusammen. Immer in unserer eigenen kleinen Welt. Ab und zu gelingt es mir, einen der IU -Springer in diese Welt mitzunehmen. Und wenn das passiert, dann weiß ich, dass ich meinen nächsten Champion gefunden habe.«
    Ich realisierte, dass das eine olympische Geschichte für sich selbst ist, aber ich war hier, um mehr über die Medaille zu erfahren.
    »Billy, warum hast du Tim‘s Medaille?«
    »Er gab sie mir. Er sagte, dass sie gut zu der Badehose passen würde.«
    »Ich glaube, dass er das gesagt hat. Aber warum dieses Geschenk?«
    »Das musst du Tim fragen.«
    »Das werde ich«, versicherte ich ihm. »Aber ich glaube, die Antwort ist hier, in Bloomington. Können wir auf die Olympischen Spiele 2008 zurück kommen? Es waren deine ersten, oder? Du hast noch zwei weitere Male teilgenommen und beide Male Gold gewonnen. Aber in Peking war es nur Silber.«
    »Richtig.«
    »In Peking hast du dich ganz gut vom Sprungbrett geschlagen, aber nur Bronze geholt.«
    »Richtig.«
    »Genau wie Tim warst du zu Beginn deiner Karriere besser vom Sprungturm. Aber deine ersten zwei Sprünge im Halbfinale waren nicht so gut. Es waren zwei der einfacheren Sprünge.«
    »Wenn 9.7 nicht so gut ist, dann hast du recht. Die Sprünge waren nicht so gut.«
    »Danach hast du nur 9.9 und 10 bekommen — hauptsächlich 10. Sowohl du, als auch Tim. Wenn die ersten beiden Sprünge nicht gewesen wären, hättest du Tim geschlagen. Du hattest eine 10 mehr als er.«
    »Aber er hatte keine 9.7.«
    »Billy, die ersten zwei Sprünge waren die schwersten für dich, nicht wahr?«
    »Es waren die einfachsten«, korrigierte er mich. »Das hast du eben selbst gesagt.«
    »Für jeden anderen Springer vielleicht, aber nicht für dich. Es ist viel schwerer, eine 9.7 anzustreben als eine 10, oder?«
    »Das kann ich nicht beantworten«, sagte er. »Das werde ich nicht beantworten«, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.
    »Mit den 2 einfachen Sprüngen, gefolgt von Perfektion, hast du Tim den Weg geebnet, nicht wahr? Perfektion gewinnt Gold und ein bisschen weniger als Perfektion bringt dir Silber ein. Und du wusstest, dass Tim Perfektion abliefern kann.«
    »Und das hat er auch getan.«
    »Du warst genauso dazu in der Lage, oder?«
    »Ich habe meine ersten beiden Sprünge im Halbfinale versaut. Jeder sagte, ich war zu jung und dass ich mich an das hohe Wettbewerbsniveau gewöhnen musste. Das habe ich mit meinem dritten Sprung getan.«
    »Das ist Unsinn, oder?«, fragte ich. »Du hast dich bei den World Championships hervorragend geschlagen. Die Olympischen Spiele haben dich nicht eingeschüchtert. Du warst in deiner eigenen kleinen Welt, die Tim und du erschaffen hattet. Es spielte keine Rolle, ob dort Punktrichter bei Olympischen Spielen sitzen, oder ob es Mitglieder des Teams an der UND waren. Aber du hast deine ersten 2 Sprünge versaut.«
    »Könnten wir zur nächsten Frage kommen?«, fragte Billy.
    »Lass uns zu den Tränen zurück kommen. Es waren Tränen der Erleichterung, nicht wahr? Du warst erleichtert, dass du nicht noch einmal gegen Tim in einem Turmsprung-Wettkampf antreten musstest. Habe ich recht?«
    »Ja. Der Weg war nun für mich frei, ein Champion zu werden. Tim hat für mich Platz gemacht.«
    »Tim hat für so etwas ein Wort: Bullshit.«
    »Ja, das ist eines seiner Lieblingswörter.«
    »Und es passt hier, nicht wahr?«
    »Ja«, gab er seufzend zu.
    »Es war nicht, weil du jetzt ein Champion werden konntest. Sondern, weil du nun dein volles Potential entfalten konntest. Um nichts auf der Welt hättest du deinen eigenen Helden geschlagen, oder?«
    »Nein. Und es ist auch nicht passiert. An irgendeinem Punkt wurde

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