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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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bei Coach Knudsen untergebracht«, warf Billy ein. »Damit ist sein Gästezimmer vergeben. Wie auch immer, ich bin mir sicher, dass Fred nichts dagegen hat, wenn er bei mir bleibt. Er hat eine Menge Platz.«
    »Billy, das ist die beste Idee«, sagte ich. »James, wir haben ein Bett für dich. Alles was du tun musst, ist eine Entscheidung treffen. Kommst du nach Grand Forks?«
    »Ich denke schon. Wann?«
    »Moment. Kein ›ich denke schon‹ . In unserer Gruppe machen wir keine halbherzigen Sachen.«
    »Richtig«, sagte Billy. »Und die Verpflichtung ist nicht nur nach Grand Forks zu kommen, sondern dir den Hintern abzuarbeiten, bis die Olympischen Spiele beginnen.«
    »Und zur Frage wann: sofort«, sagte ich. »Du musst erst einmal nach Hause, aber sei übermorgen in Grand Forks. Du hast gerade deinen Abschluss gemacht, also hast du keine schulischen Verpflichtungen. Und ich bezweifle, dass du bis zu den Spielen viel vor hast, außer eben, dich darauf vorzubereiten. Übermorgen wäre ein gutes Timing.«
    »Ich bin überwältigt. Ich kann die Einladung nicht glauben. Und ich kann nicht glauben, dass ich ja sage. Aber ich sage es: ja.«
    »Gut. Ich bin mir sicher, dass Billy damit recht hat, dass du bei Fred willkommen bist. Aber falls nicht, kannst du bei mir bleiben«, sagte Stan.
    »Wenn du jetzt schon überwältigt bist, warte mal ab, bis du eine Woche mit Tim verbracht hast«, warf Billy ein. »James, du hast keine Ahnung, worauf du dich einlässt. Tim und Charlie sind das wundervollste Paar auf der Welt. Du wirst nicht nur mit uns drei Turmspringern arbeiten, sondern einen Haufen wundervolle Menschen treffen.«
    »Und die Gang«, warf ich ein.
    »Die Gang?«, fragte James.
    »Ich glaube, dafür braucht es weitere Erklärungen«, sagte ich. »Aber ich denke, die können warten, bis du in Grand Forks bist. Keine Sorge, es ist eine super Gang.«
    James sah nachdenklich aus, vielleicht sogar ein bisschen besorgt.
    »Was ist los?«, fragte ich ihn.
    »Es ist mir peinlich, diese Frage zu stellen, aber ich kann nicht anders.«
    James machte eine Pause. Offensichtlich, um seinen Mut zu sammeln.
    »Tim, ich weiß dass du schwul bist. Es wurde überall groß und breit geschrieben. Und ich habe kein Problem damit. Aber ich muss fragen. Gibt es eine sexuelle Beziehung zwischen den Turmspringern in North Dakota?«
    »Die Frage ist, worauf du dich einlässt, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Die Antwort ist nein, aber ich glaube du hast eine ausführlichere Antwort verdient.«
    Ich lächelte.
    »Ja, ich bin schwul und Charlie ist mein Partner. Billy ist süß, aber zu jung, also ist er auf jeden Fall kein Thema. Und Stan hat nie den Eindruck erweckt, dass er Interesse daran hätte — ich allerdings auch nicht. Lange Rede, kurzer Sinn: es wird nichts passieren.«
    »Tim ist sehr offen mit seiner Sexualität«, warf Billy ein.
    Erst kicherte er, dann fing er an zu lachen.
    Wir sahen ihn alle verwundert an.
    »Ich habe zwei Jahre lang versucht, ihn zu verführen, aber ohne Erfolg! Aber ich werde irgendwann 18 und dann heißt es: aufgepasst!«
    Ich lachte.
    »Billy, du weißt, dass du das mit Charlie besprechen musst, oder?«
    »Ja. Und ich weiß, dass ich vorher mit dir reden muss, bevor ich ihn verführe. Keine Sorge.«
    Billy lachte noch lauter.
    James schaute ein bisschen erschrocken aus.
    »Ich glaube, ich habe eine deutlichere Antwort bekommen, als ich haben wollte. Aber es klingt nicht, als wäre ich ihn irgendeiner Gefahr, auch wenn ich über 18 bin.«
    »Absolut korrekt«, stimmte ich ihm zu und beendete das Thema damit.
    Das Essen an diesem Abend war übrigens sehr lecker. Ich fragte mich, was seine Eltern denken werden, wenn James ins Hotel zurück geht, um ihnen zu sagen, dass er in 2 Tagen nach Grand Forks fahren würde?

Kapitel 29: Charlie
    Tim und ich hatten individuell und gemeinsam so oft und auf so viele Arten davon geträumt, an den Olympischen Spielen 2008 teilzunehmen, dass es manchmal schwer ist, Traum von Realität zu unterscheiden.
    Haben wir wirklich all diese Medaillen gewonnen? Ja, das haben wir.
    Gab es wirklich 3 Mitglieder der Gang im olympischen Team der USA? Ja, die gab es.
    Sind wir nach der Euphorie, die dieser Trip ausgelöst hat, jemals wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gekehrt? Niemals!
    Konnte sich die Realität mit unseren Träumen messen? Beinahe.
    Sowohl Tim als auch ich müssen zugeben, dass es unser großer Traum war, dass die 3 aus dem Camp White Elk alle 12 Goldmedaillen mit

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