Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)
uns jemand indirekt versichert oder garantiert hätte, dass wir akzeptiert sein würden. Niemand kann heutzutage so etwas in einer so großen Einrichtung versprechen. Jeder kann nur für sich selbst sprechen. Aber ich spürte den aufrichtigen Wunsch, dass wir hier willkommen sein würden. Und zwar nicht wegen unserer Talente, sondern wegen unserer Persönlichkeit. Und genau das haben wir hier in diesen vier Jahren gefunden.«
Die Unterhaltung wandte sich Billy zu.
Er versuchte, vermutlich vergeblich, noch einmal zu erklären, warum er an der UND bleiben und nicht nach Indiana gehen wollte. Dann ging die Unterhaltung zu den Olympischen Spielen in London über, seinem Interesse an Sara und zu vielen anderen Themen.
Mrs. Edison hatte darauf geachtet, zwischen Charlie und mir zu sitzen.
Während sich die anderen auf Billy konzentrierten, drehte sie sich zu mir um.
»Tim, ich habe so viel von dir gehört. Aber immer wenn wir uns getroffen haben, war es zu einem formellen Anlass, bei dem ich dich nicht wirklich kennenlernen konnte. Erzähl mir von dir und deinem wundervollen Partner.«
Ich dachte ein paar Sekunden über die perfekte Antwort nach.
»Ich bin Superman«, antwortete ich grinsend und voller Begeisterung. »Ich bin der beste Turmspringer und der beste Turner auf der Welt. Darüber hinaus bin ich auch noch der schlauste Student an der UND, ein fantastischer Zirkus-Artist, der einzige Spendensammler einer Universität, der das Cover des Time Magazine zieren durfte und ich war der Inhalt von 5 Cover-Geschichten der Sports Illustrated . Außerdem bin ich ein brillanter Gesprächspartner und ein totaler Hochstapler.«
Mrs. Edison quietschte fast vor Lachen.
»Kein Wunder, dass der aktuelle Präsident dieser Universität einen frühen Ruhestand plant. Er will sich nicht mit Superman messen.«
Dann wandte sie sich Charlie zu.
»Du bist als nächstes dran, Charlie. Wie kannst du da mithalten?«
»Ich erinnere einfach jeden daran, dass er alles mir verdankt«, sagte er und versuchte eine ernste Miene zu behalten. »Ich habe ihn zu dem gemacht, was er ist.«
Er legte eine kurze Pause ein.
»Ach ja, und er hat mich auch zu dem gemacht, was ich bin.«
Beim letzten Satz musste er nicht mehr versuchen, ernst zu bleiben. Er war es.
Seine Augen waren voller Liebe, als er mich ansah. Am liebsten wäre ich auf der Stelle über ihn her gefallen.
»Und das sind auch keine Peanuts«, mischte sich Prexy ein. »Olympischer Goldmedaillengewinner, an der Spitze seines Jahrgangs der Law School , zukünftiger Angestellter eines Richters am Supreme Court , zukünftiger Dean of Law und Partner des sexiesten Jungen in North Dakota.«
Charlie und ich staunten Bauklötze.
Das war eine Seite, die wir von Prexy noch nicht kannten. Vielleicht war es der Anwesenheit seiner Frau geschuldet, einer wirklich charmanten Lady, aber diese humorvolle Seite an ihm war mir unbekannt.
Das Funkeln in seinen Augen deutete an, dass ich richtig lag.
Kapitel 35: Charlie
Es war der 10. April 2009. Tim und ich lagen in unserem Bett und schliefen. Wir waren wie üblich früh ins Bett gegangen, haben miteinander geredet, gekuschelt und sind gemeinsam eingeschlafen.
Das Klingeln des Telefons riss mich aus meinen Träumen.
Wer zur Hölle rief um diese Uhrzeit an?
All unsere Freunde wussten, dass wir früh ins Bett gehen. Ein Anruf um kurz vor Mitternacht war also etwas äußerst ungewöhnliches.
Wer konnte das sein?
Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und nahm den Anruf entgegen. Ich machte mich auf schlechte Neuigkeiten gefasst.
»Hallo?«, meldete ich mich.
»Hi, Charlie«, meldete sich eine weibliche Stimme, die ich nicht erkannte.
Ich überlegte kurz, was ich darauf antworten sollte, mir fiel jedoch nichts brillantes ein, um der Anruferin klar zu machen, wie genervt ich war.
Außerdem war ich nicht in der Stimmung, um Spielchen zu spielen. Ich warf einen Blick auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand.
Es war 5 Minuten vor Mitternacht.
»Hast du eine Ahnung, wie spät es ist?«, brummte ich die Anruferin schließlich an.
»Natürlich weiß ich das«, sagte meine Anruferin gelassen.
Ich glaubte in ihrer Stimme ein Kichern oder zumindest ein breites Grinsen zu hören.
»Weißt du, was für ein Tag in 4 Minuten ist?«, fragte sie mich.
Was sollte der Scheiß?
»Interessiert mich das?«, fragte ich trotzig.
Sie musste doch merken, dass ich mitten in der Nacht keine Lust auf Smalltalk hatte.
»Dich vielleicht nicht«, sagte
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