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Shutdown

Shutdown

Titel: Shutdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Anderegg
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nicht darauf.
    »Alles O. K. bei dir?«, bohrte er weiter.
    »Könnte nicht besser sein.«
    »Jen, ich möchte eines klarstellen. Du trägst keine Schuld an Rebeccas Tod. Also hör auf, dir Vorwürfe zu machen.«
    »Ich mache mir keine Vorwürfe.«
    »Dann kann ich ja beruhigt sein. Ich frage mich allerdings, warum du mir nicht die Wahrheit über diesen Journalisten erzählt hast.«
    Sie erschrak und stammelte: »Was – meinst du damit?«
    »Steve Duncan hat nichts mit deinem Va ... mit Adam zu tun, richtig?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich bin ein Cop. Das solltest du nicht vergessen. Und ich mache mir Sorgen. Hat deine Arbeit etwas mit Carmen Tate zu tun?«
    Ihr Puls schoss in die Höhe. Sie traute ihren Ohren nicht. »Carmen Tate – was – woher ...«
    »Also doch, wie ich vermutet habe. Jen, ich glaube, du solltest die Finger davon lassen. Was immer du mit Duncan und Tate zu schaffen hast, lass es. Die Sache ist gefährlich.«
    »Wieso?«
    Die Antwort kam nicht sofort. »Rebecca hatte Carmen Tates Handy im Schließfach.«
    »Was? Sag das noch mal.«
    Mit ungläubigem Staunen vernahm sie von Tates goldenem Telefon, das für Rebecca so wichtig gewesen sein musste.
    »Willst du damit sagen, dass das Gerät noch in deinen Händen ist?«, fragte sie schließlich.
    »Ja, ist aber längst ausgeschaltet, zur Sicherheit.«
    »Das genügt nicht. Wenn du ein Smartphone verstecken willst, musst du den Akku oder den Chip herausnehmen. Und so was nennt sich Polizist.«
    »Nur nicht frech werden. Das Handy ist Beweisstück in einer Ermittlung. Es wird den Weg zur Kripo schon noch finden.«
    Die Dämonen und Gespenster aus der Vergangenheit lösten sich endgültig in Luft auf. Carmen Tates Handy war eine neue Spur, von der sie sich viel versprach. Nichts anderes zählte mehr.
    »Warte noch mit der Kripo«, bat sie, »ich rufe gleich zurück.«
    Als wären die Heiligen der Kirchenfenster hinter ihr her, jagte sie ins Haus zurück, wobei sie beinahe Linda im Flur überrannte.
    »Du haust ab?«, fragte sie atemlos.
    »Ich muss zur Arbeit.«
    »Zur Arbeit?«
    Linda lachte. »Das tun Menschen in dieser Gegend hin und wieder.«
    Jen schüttelte verständnislos den Kopf. Die Normalität ihrer Freundin nahm bedenkliche Züge an. Sie hielt sie zurück.
    »Nur eine Minute bitte.«
    Es dauerte dreiviertel Stunden, aber dann lagerten sämtliche Daten von Tates Handy sicher in doppelter Ausführung auf ihrem Laptop und auf ›Titan‹. Linda ging ihrer, wie auch immer gearteten, normalen Arbeit nach – sie hatte vergessen, sie danach zu fragen – während sie Tates Daten durchkämmte. Sie war allein in der Wohnung. Auch Romeo aus der Zukunft schien nichts weiter als ein Normalo zu sein, der seiner geregelten Arbeit nachging. Eines Tages würde sie möglicherweise auch so enden, spukte ihr durch den Kopf. Schaudernd wischte sie den Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf die Jagd nach den ›Black Hats‹. Sie spürte weder Hunger noch Durst, saß bis nach fünf am Computer und brütete über der Fülle neuer Daten.
    Sie glaubte, alles zu kennen, was daraus zu lesen war, als die beiden mit Pizza und Sixpack nach Hause kamen.
    »Wie sieht’s aus, haben die Daten gesprochen?«, fragte Linda.
    Jen nickte mit einem Bissen fettiger Kohlenhydrate im Mund. Romeo sah mit offenem Mund zu, wie sie das Stück mit der scharfen Chilischote ohne Wimpernzucken hinunterschlang.
    »Es gibt nur noch ein Problem«, sagte sie dann. »Ein Ordner ist so verschlüsselt, dass ich nicht an die Information komme.«
    Linda schmunzelte. »Ein typischer Fall für Emma.«
    »Dachte ich auch. Weißt du, wie ich sie finde?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Emma hat sich vollkommen zurückgezogen. Sie will nicht gefunden werden, fürchte ich.«
    »Darf man fragen, worüber die Damen überhaupt reden?«, fragte Romeo, während er lustvoll weiter kaute.
    »Nein«, antworteten beide gleichzeitig.
    Linda streichelte liebevoll seine Wange. »Sorry Schatz, Frauengeschichten.« Sie stand auf und bedeutete Jen, ihr zu folgen. »Wenn jemand etwas über Emma weiß, dann ist es Mike. Komm.«
    »Wann hast du Romeo getroffen, in der Zukunft meine ich?«, fragte sie Linda im Computerraum.
    »Ach, seine Zukunft. Dauernd schwärmt er davon, aber ich verstehe ihn. Er führt ein Start-up-Unternehmen, das sich auf medizinische Computerdiagnose und entsprechende Apparate spezialisiert. Sein Traum ist der ›Star-Trek Tricorder‹. Wir sind schon nahe dran am handlichen

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