Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sicher stark und mutig

Sicher stark und mutig

Titel: Sicher stark und mutig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Sit
Vom Netzwerk:
zählt auch die Fähigkeit, sich und andere zu motivieren, um eigene Ideen alleine oder und mit anderen umzusetzen.
    Stärkung des Selbstbewusstseins
    Kinder lernen im Kindergarten, dass sie sich etwas zutrauen und ganz ohne Mama und Papa sein können. Dort herrschen andere Regeln als zu Hause, was von ihnen einen komplexen Lernprozess erfordert. Schaffen Kinder das, werden sie selbstbewusster und selbstständiger.
    Geschlechtergerechte Erziehung
    In der genderbewussten Pädagogik lernen Kinder schon sehr früh, Einschränkungen des Denkens oder des Handelns, die das Geschlecht betreffen, zu vermeiden. Deshalb wird bereits im Kindergarten versucht, die Handlungsspielräume von Mädchen und Jungen bewusst zu erweitern.
    Mädchen werden darin bestärkt, Wünsche, Bedürfnisseund Abneigungen zu artikulieren (»Nein, geh weg, ich mag das nicht, ich will das alleine machen.«) und offensiv auf etwas zuzugehen (beispielsweise Fußball oder Fangen spielen, einen Turm bauen). Sie lernen, sich zu wehren und zu verteidigen. Außerdem werden sie an den Umgang mit Technik (zum Beispiel am Computer) gewöhnt.
    Jungen werden ermuntert, auch »weibliche« Rollen auszuprobieren: Sie erlernen hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Sie werden darin unterstützt, Frustration zu ertragen und eigene Bedürfnisse zurückzustecken. Sie lernen auch, Hilfsbedürftigkeit zuzugeben. Außerdem werden sie ermuntert, bei Konflikten selbstständig eigene Alternativen zu Schreien, Toben oder Hinhauen zu finden.
    Tiergestützte Pädagogik
    In manchen Kindergärten wird auch tiergestützte Pädagogik angeboten: Dadurch lernen Kinder, Verantwortung zu übernehmen. Sie füttern die Tiere, wechseln das Trinkwasser, helfen beim Saubermachen des Käfigs mit und beaufsichtigen die Tiere beim Freilauf. Die Kinder beobachten beispielsweise Fische, Kaulquappen oder Schnecken und begreifen so ökologische Zusammenhänge. Außerdem haben Tiere eine beruhigende und therapeutische Wirkung auf Kinder: Durch die Auseinandersetzung mit den Tieren kommen Kinder zur Ruhe und werden ausgeglichener.
    Ab wann ist ein Kindergartenbesuch sinnvoll?
    Die Frage, ab wann ein Kind den Kindergarten besuchen soll, hängt sicher zunächst von alternativen Betreuungsmöglichkeiten und von der individuellen sozialen Reife des Kindes ab, aber auch vom lokalen Angebot. Generell kann man sagen, dass die »Kindergartenreife« üblicherweise zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr erreicht wird. Voraussetzung für einen erfolgreichen Kindergarteneintritt ist, dass sich das Kind weitgehend von den Bezugspersonen losgelöst hat. Es sollte auch schon die Trennungsangst überwunden haben.Die Fähigkeit des Kindes, in einer Gruppe zurechtzukommen, ist der nächste große soziale Entwicklungsschritt in seinem Leben. Dazu braucht das Kind sprachliche und soziale Kontaktfähigkeit: Vor allem benötigt es die Kompetenz, sich auf andere Kinder und Erwachsene einzulassen und mit anderen Kindern spielen zu können.
    Das Bindungsverhalten des neugeborenen Kindes ist noch nicht auf eine bestimmte Person gerichtet. Erst ab etwa drei Monaten bevorzugt der Säugling den Menschen, der sich ihm am meisten zuwendet. Ungefähr im achten Monat fängt das Kind an, die Bezugsperson bei deren Abwesenheit zu vermissen. Ebenso hat es für einige Zeit Angst vor fremden Personen. Nun kann es schon aktiv etwas tun, um Nähe oder Distanz von sich aus herzustellen (zum Beispiel hin- oder wegkrabbeln und, etwas später, hin- oder weglaufen). Mit achtzehn Monaten hat es den Höhepunkt dieser Phase, die für die Bindung besonders sensibel ist, erreicht.
    Im weiteren Verlauf der Entwicklung bekommt das Sprechenlernen mehr Gewicht. Das Kind muss seine Interaktionsformen verfeinern, es kann sich zunehmend besser ausdrücken. Mit etwa drei Jahren wird es fähig, das Verhalten von anderen Menschen in bestimmten Situationen zu beeinflussen und zielgerichtet selbst Dinge zu verändern. Diese Kompetenz erlaubt ihm, sich für gewisse Zeitabschnitte und in vertrauter Umgebung immer besser auch alleine zurechtzufinden. Und genau dafür scheint der Kindergarten ein gutes Übungsfeld zu sein. Vermutlich hängt der Erfolg der wachsenden Unabhängigkeit jedoch damit zusammen, wie sicher die Bindung des Kindes zu seiner Bezugsperson ist: je sicherer die Bindung, umso größer die Bereitschaft des Kindes, sich autonom zu entwickeln.
    So helfen Sie Ihrem Kind beim Einstieg in den Kindergarten
    Die zentrale Herausforderung in der Anfangszeit

Weitere Kostenlose Bücher