Sicher stark und mutig
für Sie als Eltern und für Ihr Kind nicht nur eine gemeinsame, sondern auch eine besondere Atmosphäre zuschaffen – eine Zeit der Magie, die den Eintritt in die Welt der Träume, der Wünsche und der Fantasie zusätzlich unterstreicht.
Achten Sie auf eine ruhige, angenehme Atmosphäre, vielleicht mit Kerzenschein oder einer Duftlampe.
Gestalten Sie die Märchenstunde als Ritual. Am besten ist es, jeden Tag zur selben Zeit vorzulesen oder zu erzählen. Abends vor dem Schlafengehen wird häufig als die beste Zeit dafür gesehen.
Wählen Sie eine Geschichte aus, die mit der Erlebniswelt Ihres Kindes zusammenhängt. Das ermöglicht ihm, innere Zustände bewusst wahrzunehmen und auszusprechen. Gefühle, die sich benennen lassen, werden dadurch greifbarer. Eigene und fremde Gefühle lassen sich auf diese Weise regulieren. Damit schulen Sie auch die Funktion des Selbstschutzes Ihres Kindes.
Lassen Sie Ihr Kind mitreden und Fragen stellen.
Das Tempo soll sich immer nach dem Rhythmus Ihres Kindes richten.
Drängen Sie Ihr Kind nicht, die Geschichte möglichst schnell durchzuarbeiten, sondern lassen Sie sich und Ihrem Kind Zeit für Kommentare, Erklärungen, Wiederholungen.
Machen Sie das Vorlesen spannend: Sprechen Sie mit verstellter Stimme oder anderem Akzent.
Die Situation des Vorlesens bzw. Erzählens kann dazu genutzt werden, gemeinsam die Tageserlebnisse Revue passieren zu lassen.
Die Lesestunde kann aber auch der Vorbereitung eines Ereignisses, wie z. B. eines Arztbesuchs, dienen.
Lassen Sie Ihr Kind Regie führen und über Beginn und Ende der Geschichte bestimmen.
Oft macht es Kindern mehr Spaß, wenn Freundinnen und Freunde beim Erzählen oder Vorlesen von Geschichten mit dabei sind. Lesen und geselliges Beisammensein schließen einander keinesfalls aus! Ganz im Gegenteil, Kinder werden dadurch angeregt, sich auch alleine mit Büchern zu beschäftigen.
Stellen Sie sich auch hin und wieder als Zuhörerin bzw. Zuhörer zur Verfügung: Ermuntern Sie Ihr Kind zum Erzählen!
Ein positiver Nebeneffekt
Die Phase, in der Kinder Lesekompetenz erwerben, ist relativ kurz: Die ersten vier bis acht Lebensjahre sind für den Erwerb der Sprachkompetenz die wichtigsten. Die Leselust soll sich spätestens bis zur Pubertät entwickelt haben. Je früher Kinder eine Beziehung zum Buch herstellen können, desto dauerhafter bleibt diese erhalten, auch wenn später die Verlockungen von Video, Fernsehen und Computer groß sind. Medienerziehung soll nicht erst in der Schule erfolgen, sondern ganz bewusst auch schon im Elternhaus betrieben werden.
Bei Bilderbüchern mit einem Textanteil ist es besonders wichtig, dass die Bilder das Verstehen der Geschichte unterstützen und ein über den Text hinausgehendes Gespräch ermöglichen. Denn genau darin besteht auch der eigentliche Vorzug des Buches gegenüber dem Fernsehen: Kinder können verweilen, Bezüge herstellen und Details in ihrem individuellen Tempo entdecken; sie können ihre Wahrnehmung schulen und eigene kreative, fantasievolle Ideen entwickeln.
Die Darstellungen in den ersten Büchern sollen sehr einfach sein. Meist lehnen Kinder selbst zu stereotype oder kitschige Bilder ab. Für die Entwicklung des ästhetischen Empfindens ist es von Vorteil, Kindern ganz unterschiedliche Darstellungsformen anzubieten.
Der Textumfang der ersten Bücher soll natürlich recht kurz sein. Der Inhalt soll Fragen aufwerfen und vor allem das Gespräch zwischen Kind und Eltern fördern.
Wenn Sie Ihrem Kind eine Vielfalt an Büchern anbieten, kann es nach seinen eigenen Vorlieben und Interessen auswählen.So wecken Sie das Interesse und die Neugier Ihres Kindes auf Bücher. Aber nicht jedes Buch müssen Sie kaufen! Wenn Sie mit Ihrem Kind eine Leihbibliothek besuchen, wird Ihnen dort eine breite Vielfalt geboten; so können Sie das Angebot erweitern. Der gemeinsame Besuch der Bibliothek kann zu einen schönen Erlebnis werden.
Hören Sie auf keinen Fall auf, Ihrem Kind vorzulesen und zu erzählen, wenn es schon beginnt, selbst zu lesen. Das gilt besonders, wenn es bereits in die Schule geht. Denn nun kann Ihr Kind zwar auch anspruchsvollere Geschichten verstehen, es kann sie allerdings oft noch nicht eigenständig lesen.
Auch beim Lesen werden Sie von Ihrem Kind als Vorbild gesehen: Wenn es sieht, dass in der Familie häufig gelesen wird, kann allein schon diese Gewohnheit den Grundstein für das spätere Leseverhalten Ihres Kindes legen.
Das Wichtigste in Kürze
Indem sich Ihr Kind Märchen
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