Sicher stark und mutig
und Geschichten hingibt, erschafft es sich seine Welt nach eigenen Regeln und Bildern. Geschichten erschließen neue Lebenswelten und lehren geistige Selbstständigkeit. Ihr Kind nützt diese symbolische Welt für sich: Sie verleiht ihm Kraft, Mut und Stärke, sie regt die Fantasie an. Der Einsatz von Märchen und Geschichten ermöglicht Ihnen, resiliente Verhaltensweisen zu veranschaulichen. Sie können Ihrem Kind damit wichtige Verhaltensmodelle zur Verfügung stellen. So kann es verschiedene Perspektiven einnehmen und unterschiedliche Problemlösungen nachvollziehen. Lesen ist ein Weg zu mehr Eigenständigkeit. Sie können Ihr Kind auf diesem Gebiet schon im Vorschulalter fördern.
Zum Weiterlesen
Angelika Glitz, Imke Sönnichsen (2005). Monster unter Willis Bett; Thienemann Verlag, Stuttgart.
Sarah Haag (2010). Das Vorlesebuch für kleine starke Mädchen; Planet Girl, Stuttgart.
Gerlinde Ortner (1998). Märchen, die Kindern helfen: Geschichten gegen Angst und Aggression, und was man beim Vorlesen wissen sollte; Deutscher Taschenbuch Verlag, München.
Innere Helferinnen und Helfer – ein Geheimrezept für Stärke
Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und der Glaube, etwas erreichen zu können, sind für die Entwicklung Ihres Kindes von entscheidender Bedeutung. Sie können Ihr Kind dabei unterstützen, ein mutiger und selbstbewusster Mensch zu werden, und zwar, indem Sie die sogenannte Selbstwirksamkeit Ihres Kindes fördern. Diese beeinflusst maßgeblich das Denken, das Fühlen und das Handeln Ihres Kindes. Sie entscheidet darüber, wie Ihr Kind ein Ereignis bewertet, ob es verzagt oder ob es mutig an eine Aufgabe herangeht.
Für Ihr Kind ist es wichtig zu erfahren: Ich kann etwas beeinflussen, bewirken und gestalten, meine Meinung ist meinen Eltern wichtig. Sie können diese Erfahrungen schon Ihrem Kleinkind näherbringen, indem es kleine Entscheidungen treffen darf: Willst du Tee oder Saft trinken? Gehen wir am Wochenende in den Zoo oder möchtest du lieber eine Freundin besuchen?
Wesentlich ist, dass Sie Ihrem Kind vermitteln, dass es seiner Selbstwirksamkeit auch in neuen Situationen vertrauen kann: »Ich habe zwar Angst, aber ich werde das schaffen. Heute kann ich noch nicht Rad fahren, aber ich werde es lernen und kann es bestimmt üben. Ich kann zwar noch nicht gut lesen, aber dafür bin ich im Rechnen gut.«
Das Gegenteil davon wäre die sogenannte »erlernte Hilflosigkeit«: »Es ist egal, wie viel ich lerne und wie sehr ich mich anstrenge, es bringt nichts, ich werde wieder nicht gut abschneiden.« Kinder können solch eine Einstellung im Laufe der Zeit entwickeln, je nachdem, welche Erfahrungen sie gemacht haben. Solche Menschen entwickeln Desinteresse, Resignation und Unzufriedenheit.
Mutsteine, Helfersätze und innere Kraftfiguren unterstützen Ihr Kind, seine Fähigkeiten zu entdecken und seinen Wert zu schätzen. Diese Symbole unterstützen in schwierigen Situationen und helfen Kindern, mutig neuen Herausforderungen zu begegnen. Durch Märchen und Geschichten können Kinder beispielhaft erfahren, wie andere mit schwierigen Situationen umgehen. Auch dadurch lernen sie: »Stolpersteine gehören zum Leben. Ich hole mir ein paar Kratzer, das passiert halt im Leben. Das heilt aber wieder! Und wenn eine Narbe bleibt, ist das meine persönliche Marke.«
Wissenswertes zur Selbstwirksamkeit
Neben Theorien zum sozialen Lernen ist die zweite große wissenschaftliche Errungenschaft des bekannten kanadischen Psychologen Albert Bandura das Konzept der Selbstwirksamkeit (»self-efficacy«, 1977). Er geht in seiner Theorie davon aus, dass Menschen danach streben, die Kontrolle über Ereignisse in ihrem Leben zu haben. Diese Kontrolle verbinden sie dann mit Sicherheit und Stabilität.
Als Selbstwirksamkeit wird also die subjektive Gewissheit bezeichnet, neue oder schwierige Anforderungen auf Grund eigener Kompetenz bewältigen und beeinflussen zu können. Diese Einschätzung der eigenen Fähigkeiten beeinflusst folglich, wie Menschen denken, fühlen, sich motivieren und verhalten.
Es werden vier Quellen der Selbstwirksamkeit unterschieden:
Lernen am Modell
Selbstwirksamkeit kann beim Beobachten von Personen, die durch eigene Anstrengung eine schwierige Aufgabe bewältigen, entstehen. Ich habe umso mehr das Gefühl, das Gleiche erreichen zu können, wenn ich der Person ähnliche Fähigkeiten zuschreibe wie mir selbst.
Verbaler Zuspruch
Der Zuspruch anderer gilt ebenfalls als Quelle zum
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