Sicher stark und mutig
Vorstellungskraft Ihres Kindes können Sie nutzen, indem Sie gezielt Imaginationen oder Vorstellungen mit ihm üben. Dadurch kann Ihr Kind »spielend« seine inneren Helferfunktionenentdecken. Sie verstärken die Wirkung der Vorstellungen, wenn Sie Körperempfindungen mit einbeziehen. Regen Sie Ihr Kind dazu an zu überlegen oder wahrzunehmen, wo in seinem Körper es das Gefühl von Mut, Stärke oder Sicherheit spürt.
Bereit für eine Fantasiereise?
Mit folgenden Vorstellungsübungen können Sie Ihr Kind unterstützen, sich sicher, stark und beschützt zu fühlen. Laden Sie es also zu einer Fantasiereise ein!
Sie können Ihr Kind ermuntern, sich eine innere Helferin oder einen inneren Helfer auszumalen: eine Person oder eine Figur, die ihm zur Seite steht und manchmal auch einen Rat gibt, die es beschützt und unterstützt. Das kann z. B. ein Zauberer, eine Fee, eine Elfe, ein Kuscheltier, eine Großmuttergestalt, ein Patenonkel oder ein Tier sein:
»Stell dir vor, dass du selbst ganz tief drinnen in dir eine innere Helferin oder einen inneren Helfer hast. Das ist ein ganz liebevolles und freundliches Wesen, das ein Teil von dir ist. Es kann dir immer dann helfen, wenn du Hilfe brauchst und gerade niemand da ist, dir zu helfen. Diese Helferin oder dieser Helfer kann in deinem Kopf sitzen oder in deinem Herzen oder irgendwo anders. Sie oder er begleitet und unterstützt dich als Teil von dir. In schwierigen Situationen kannst du um Rat fragen. Das Wesen ist bei dir und steht dir bei. Du kannst dir jetzt ein Bild machen, wie deine ganz persönliche Helferin oder dein ganz persönlicher Helfer aussieht, welche Farbe, welche Form
… Vielleicht gibst du ihm eine Gestalt, ein Gesicht oder einen Namen. Und wenn du ein bisschen nachgedacht hast, wie sie oder er aussehen könnte, kannst du ein Bild auf ein Blatt Papier malen. Um dich im Alltag immer wieder daran zu erinnern, kannst du das Bild anschließend an einem ganz besonderen Ort aufhängen oder aufbewahren.«
Die siebenjährige Lena hatte eine ganz spezielle innere Helferin. Sie litt unter Albträumen und Durchschlafstörungen. Als sie ein Bild der Freiheitsstatue ausdruckte und zum Bett hing, spürte sie, dass diese bei ihr war und ihr nichts mehr passieren konnte. Diese starke und eindrucksvolle Statue wachte über sie.
Sie können Ihrem Kind auch vorschlagen, sich sein Lieblingstier als Krafttier einmal ganz genau auszumalen. Besonders häufig nennen Kinder als Krafttiere Löwen, Bären, Pferde und Delphine:
»Stell dir dein Krafttier vor. Wie sieht es aus? Wie fühlt es sich an? Kannst du es malen? Wir können auch gemeinsam nach einem passenden Bild suchen.«
Auf die Frage nach ihrem Lieblingstier nannte die sechsjährige Anna ein glänzendes schwarzes Pferd. Sie stellte sich vor, wie sie mit ihm über die Wiese ritt, von ihm getragen wurde und sich auf seinem Rücken beschützt und geborgen fühlte.
Sie können Ihr Kind einladen, sich einen Ort vorzustellen, an dem es sich absolut sicher fühlt. Bei dieser Übung stellen sich einige Kinder beispielsweise die »eigene Insel«, die »sichere Burg«, das »eigene Raumschiff« oder den »eigenen Planeten« vor:
»Diesen Ort kann es tatsächlich geben, oder es gibt ihn nur in deiner Fantasie. Wie sieht dieser Ort aus? Du sollst nur schöne, angenehme Dinge sehen. Vielleicht hörst du dort irgendetwas, oder du riechst einen angenehmen Duft. Ist es an deinem Ort angenehm warm? Du kannst alles so verändern, bis es für dich gut ist. Male dir diesen Ort ganz genau aus, so dass du dich völlig sicher fühlst. Denke dir nun eine Geste aus, die diesen Ort darstellt. Immer, wenn du diese Bewegung machst, spürst du deinen inneren sicheren Ort. Nun kehrst du schön langsam wieder von deinem Ort zurück.«
Der fünfjährige David hatte seine eigene absolut sichere Burg. Im Inneren war alles, was er brauchte, vorhanden. Von außen war die Burg bestens beschützt. David war der Burgherr und konnte vom Turm aus genau beobachten, was ringsum geschah. So fühlte er sich sicher und geborgen.
Ebenfalls hilfreich kann die Vorstellung eines Schutzschildes sein. Manche Kinder stellen sich auch einen Schutzmantel, eine Schutzschicht aus Licht oder Glas oder auch einen Zauberanzug vor, womit sie sich geborgen fühlen:
»Stelle dir einmal vor, du siehst einen ganz besonderen Anzug, der dich beschützt: einen Zauberanzug. Ein bisschen sieht er wie ein Schianzug aus, oder? Wie sieht er genau aus? Welche Farbe hat er? Aus
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