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Sicher stark und mutig

Sicher stark und mutig

Titel: Sicher stark und mutig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Sit
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natürlich nur in einem bestimmten Rahmen – experimentieren und vielleicht dabei auch einmal »kontrolliert« versagen. Unterdrücken Sie den Drang, ihm zu helfen; bieten Sie ihm allerdings Hilfe und Unterstützung an, wenn Sie merken, dass es an sich zweifelt oder nicht vorankommt. Ihr Kind wird umso sicherer und stärker, je mehr Sie an es glauben. Sein Selbstvertrauen wird gestärkt, wenn Sie die richtige Balance zwischen Schutz und Freiheit finden.
    Mut tut gut!
    Zur Ermutigung gehört auch, auf jene Fähigkeiten hinzuweisen, die Ihr Kind schon hat. Streichen Sie besonders die positiven Aspekte der jeweiligen Situation konkret hervor, die Ihr Kind sonst vielleicht übersehen würde, weil Angst oder Enttäuschung zu stark sind:
    Mit folgenden Äußerungen geben Sie Unterstützung, Schutz, Trost und Ermutigung:
Ich bin ja da, alles ist gut.
Das hat dir Angst gemacht, ja. Aber trotzdem hast du …
Pass auf, probiere es doch noch mal! Aber diesmal …
    7. Fehler als Schlüssel zum Erfolg – oder: Machen Fehler klug?
    Je mehr Ihr Kind beginnt, selbstständiger zu werden, umso mehr möchte es auch selber machen. Dabei ist es ganz normal, dass Fehler und Missgeschicke passieren. Diese sind wertvolle Erfahrungen für das Selbstvertrauen Ihres Kindes. Denn aus jedem Fehler lernt es, was es in Zukunft besser machen kann. Wenn Ihr Kind also das Sofa beschmiert, dürfen Sie von ihm verlangen, dass es beim Saubermachen hilft. Hat es etwas kaputtgemacht, kann es bei der Reparatur helfen.
    Am schwersten fällt es den Kleinen meist, wenn sie sich bei der oder dem Geschädigten entschuldigen müssen. Dabei ist oft die Anwesenheit von Mama oder Papa erforderlich, denn ohne diese »Rückendeckung« trauen sie sich häufig gar nicht.
    Stellen Sie sich folgende Situation vor:
    Ihre sechsjährige Tochter war bei einer Freundin zum Spielen eingeladen. Von dort nahm sie, ohne dass es jemand bemerkt hätte, ein Armband der Freundin mit. Abends liegt sie im Bett und kann nicht einschlafen, weil sie das schlechte Gewissen wach hält. Schließlich überwindet sie sich, kommt noch einmal aus dem Bett und gesteht Ihnen alles. Sie ist völlig verzweifelt und weiß nicht, was sie nun tun soll. Sicher wird ihre Freundin böse auf sie sein. Vielleicht wird sie sogar nie mehr mit ihr spielen wollen? Wie würden Sie in dieser Situation reagieren?
    Ganz klar: Es ist nicht in Ordnung, wenn ein Kind etwas stielt. Trotzdem kommt es vor. Die beste Reaktion bestehtsicherlich darin, Ihrem Kind zu sagen, dass es sich zwar falsch verhalten habe, aber gleichzeitig anzuerkennen, dass es mutig genug ist, seinen Fehler einzugestehen. Es gehört sehr viel Stärke dazu, Fehler nicht zu verheimlichen (zum Beispiel, indem man lügt oder sie anderen in die Schuhe schiebt), sondern sie zuzugeben.
    Es ist ganz normal, dass Kinder in solchen Situationen Scham empfinden und auch Angst vor Strafe haben. Sie können Ihrem Kind erklären, dass seine unangenehmen Gefühle daher kommen, dass es etwas Falsches getan hat. Aber streichen Sie hervor, dass es gut ist, dass es diese Gefühle wahrnehmen kann: Denn sie warnen es davor, diesen Fehler noch einmal zu begehen.
    Das Eingestehen eines Fehlers ist allerdings nur der erste Schritt. Helfen Sie Ihrem Kind auch dabei, seinen Fehler wieder gutzumachen. Dies könnte beispielsweise bedeuten, dass Ihre Tochter am nächsten Tag zu ihrer Freundin geht, das Armband zurückbringt und sich entschuldigt. Vielleicht könnte sie auch eines ihrer Armbänder mitnehmen und der Freundin schenken. Die Wiedergutmachung darf Ihrem Kind durchaus etwas unangenehm oder mit Mühe verbunden sein. Wichtig ist jedoch, dass die Wiedergutmachung keine Strafe ist, sondern direkt mit dem Fehlverhalten zu tun hat.
    Ermuntern Sie Ihr Kind auch, darüber nachzudenken, was es beim nächsten Mal besser machen könnte. Auf diese Art wird sein Selbstvertrauen nicht beschädigt, und es wird verstehen, dass es in Ordnung ist, Fehler zu begehen.
    So helfen Sie Ihrem Kind, mit Fehlern umzugehen!
    Wenn Ihr Kind immer wieder erfährt, dass Fehler keine Katastrophe, sondern etwas Normales sind und eben einfach jedem Menschen passieren, wird es nach und nach selbstbewusster damit umgehen lernen. Anstatt sich hinter seinen Fehlern zu verstecken, kann Ihr Kind sie akzeptieren und –was ganz wesentlich ist! – für einen Lerngewinn nutzen.
    Doch das funktioniert nur, wenn es im Familienalltag auch Fehler machen darf!
Überlegen Sie, mit welchem Familienmitglied Ihr

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